Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

30.000 österreichische Jobs hängen an Russland

Von Josef Lehner und Alexander Zens, 26. Juli 2014, 00:05 Uhr
Gas-Pipeline unter dem Schwarzen Meer: Voestalpine-Grobblech aus Linz wird derzeit zu Röhren geschweißt. Bild: Gazprom

LINZ/WIEN/MOSKAU. Verschärfte Sanktionen der EU würden sich negativ auf das Geschäft österreichischer Unternehmen auswirken.

Für die voestalpine war heuer im Jänner ein guter Tag: In schwieriger Konjunkturlage schloss sie einen der größten Einzelaufträge der Geschichte ab – Grobblech für die Southstream-Gaspipeline durch das Schwarze Meer im Wert von mehr als 100 Millionen Euro. Derzeit werden die letzten Tranchen ausgeliefert.

Nächste Woche wäre das Geschäft wohl nicht mehr möglich, weil die EU alle Technologien zur Öl- und Gasförderung, Rüstungsgüter und Finanztransaktionen in die Sanktionsliste gegen Russland aufnehmen will.

Die Ostmacht ist für Österreich der zehntgrößte Handelspartner. 2013 wurde trotz der massiven Erdgasimporte eine positive Handelsbilanz mit Moskau in Höhe von 300 Millionen Euro erzielt.

Hochwertige Güter betroffen

"In den vergangenen 15 Jahren hat sich Russland zu einem verlässlichen Wirtschaftspartner für Europa entwickelt", sagt der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Moskau, Dietmar Fellner. Er appelliert, den Ukraine-Konflikt politisch zu lösen. Sanktionen würden die Europäer selbst treffen. Die Anlagen-, Maschinen- und Ausrüstungsindustrie steht für 50 Prozent der österreichischen Exporte nach Russland. Die Hersteller von hochwertigen Produkten wären von Energie- und Technologie-Sanktionen betroffen.

Die bisherigen Sanktionen hätten sich überschaubar ausgewirkt, sagt Fellner: "Aber wenn die EU die Sanktionen wie angekündigt erweitert, würde das die Lage dramatisch verschärfen." Laut Fellner stehen in Österreich bis zu 30.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, die am Geschäft mit Russland hängen.

Finanzströme versiegen

Militär-Sanktionen würden unter anderem den Kärntner Waffenbauer Glock treffen. Im Finanzsektor sind Raiffeisen Bank International (RBI) und Bank Austria stark in Russland engagiert. Derzeit prüfe man Auswirkungen der zuletzt erweiterten US-Sanktionen, teilt die RBI mit: "Wir fahren einen sehr vorsichtigen Kurs." Das Geschäft in Russland laufe "ansprechend", das Land bleibe mittel- und langfristig ein attraktiver Bankenmarkt.

Dass die Finanzströme schnell versiegen, zeigt ein aktuelles Beispiel. Der russische Kunde eines österreichischen Maschinenbauers hat bei seiner Bank ein Akkreditiv eröffnet. Die Hausbank des Lieferanten in Österreich bestätigt diese Art der Kreditzusage aber nicht mehr, weil die russische Bank ins Visier der USA geraten ist.

„Sanktionen führen nur zu Verhärtungen“

Wirtschaftskammer-Präsident Leitl im Interview.

OÖN: Wie steht die Wirtschaftskammer zu Sanktionen gegen Russland?

Leitl: Wir sind mit dem Außenministerium ständig in Kontakt und unterstützen seine Linie voll und ganz. Unser Außenminister ist auf EU-Ebene einer der Maßvollen. Wir stehen zu Restriktionen für militärische Güter.

Österreich und die EU sind von Russlands Energie abhängig.

In internationalen Wirtschaftsbeziehungen ist man wechselseitig voneinander abhängig. Russland ist von europäischer Technologie genauso abhängig wie wir von seinen Rohstoffen. Mit jeder Sanktion schadet man sich selbst.

Also nicht überzeugt von Sanktionen?

Die Wirtschaft soll nicht als politische Waffe eingesetzt werden, sondern als Brücke. Was wird durch Sanktionen anders, als dass nachvollziehbare Gefühle befriedigt werden? Sanktionen führen zu Verhärtungen, nicht zu Lösungen. Lösungen findet man nur im ständigen Dialog. Ich erinnere da an Bruno Kreisky.

Russland will sich autark machen

„Es wäre ganz, ganz traurig, wenn unser Bemühen um den Marktaufbau in Russland umsonst gewesen wäre“, sagt Erwin Raffeiner von Sprecher Automation zu möglichen Sanktionen. Sein Unternehmen mache dort nur drei bis vier Prozent des Umsatzes, sehe aber viel Potenzial für Steuerungen elektrischer Anlagen.
Raffeiner befürchtet aus der Krise massive Folgeschäden. Moskau wolle sich autark machen.„Wir hören, Geschäft mache künftig nur, wer in Russland produziere.“

Russische Behörde geht gegen McDonald’s vor

Die Spannungen zwischen Russland und den USA beziehungsweise der Ukraine betreffen nun auch den Lebensmittelsektor: Die russische Verbraucherschutzbehörde hat eine Klage gegen McDonald’s eingereicht und will offenbar ein Verkaufsverbot von Burgern erreichen. Zuvor hatte die Behörde aus „Qualitätsgründen“ den Import von Milch und Käse aus der Ukraine gestoppt.

Als am 31. Jänner 1990 der erste McDonald’s in Moskau eröffnete, war das ein öffentliches Spektakel. Nun will die Behörde ein Verkaufsverbot für mehrere McDonald’s-Produkte erreichen. Betroffen sind dem Vernehmen nach Cheeseburger, Fishburger, Chickenburger und Milchshakes. McDonald’s habe Normen für Nährstoffe wie Fett, Eiweiße und Kohlehydrate verletzt, teilte die Behörde mit.

mehr aus Wirtschaft

Brunner über Wohnbaupaket: "Darlehen soll es deutlich vor dem Sommer geben"

"Runter mit den Lohnnebenkosten!"

Signa: Grossnigg hört in drei Wochen als Vorstand auf

Erfindergeist aus Österreich: Welche Unternehmen das Patente-Ranking anführen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

37  Kommentare
37  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jago (57.723 Kommentare)
am 27.07.2014 23:03

Der Kurz ist viel zu wenig maßvoll traurig.
Der Kurz ist viel zu wenig maßvoll traurig.

lädt ...
melden
antworten
strasi (4.410 Kommentare)
am 27.07.2014 22:21

den bei dem gesamten Sanktionen-Theater den Ton an?
Die Amis und die EU heult sofort mit.
Frankreich nimmt sich heraus 2 Kriegsschiffe zu liefern und
werden dzt. russische Soldaten eingeschult. Präs. Hollande
erklärt, Vertrag 2011 geschlossen, teilweise schon bezahlt.
Erinnerungen, Kreisky hat szt. die Lieferung von Radpanzern
nach Chile wegen der Rechtsdiktatur verhindert und wer ist
sofort eingesprungen? Richtig die Franzosen.
Österreich soll hier nicht andere sondern eigene Interessen
zum Wohle der Wirtschaft vertreten, weil das in beide Richtungen
geht.

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 27.07.2014 14:01

wurden schon der russische Wirtschaft abgezogen !
und die Nationalbank muss der Rubelkurs seit " längere " Zeit mit VIELE Milliarden stützen ...wie lange das noch gutgeht ?
und der RTX ( russischer Index )ist weit gefallen ...

http://www.comdirect.de/inf/indizes/detail/chart.html?timeSpan=5Y&ID_NOTATION=1356892

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 27.07.2014 14:41

wird der Schaden auf Seiten Europas liegen.

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 27.07.2014 16:04

Putin hat " den braten gerochen " und gleich Partnerschaften in China gesucht ...
aber trotzdem geht es nicht so locker vorüber in der RU Wirtschaft denn es basiert ALLES auf Vertrauen ! das NICHT mehr in der westliche Welt vorhanden ist ...

lädt ...
melden
antworten
Grufti (112 Kommentare)
am 26.07.2014 20:50

Hauptsache Profit und Geldgeilheit um das gehts und sonst nichts. Wer sich mir Russland einlässt muss damit rechnen das er Untergeht. Stabilität sieht anders aus nur die Wirtschaft will Geld sehen. (Bank) Wer wird die Schei... wieder mal bezahlen ?????

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 27.07.2014 23:06

die Wirtschaft kennt die Leute viel besser.

Den Beamten und Politikern ist alles egal - außer die nächsten Wahlen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 26.07.2014 18:08

und wieviele hängen an der Schweizernabelschnur?? zwinkern

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 26.07.2014 14:33

Die nun von der EU beschlossene Ausweitung der Sanktionen betrifft primär Personen und Konten des russischen Geheimdienstes FSB. Die EU wirft ihnen vor, die "territoriale Integrität, die Souveränität und die Unabhängigkeit" der Ukraine zu gefährden. Die von den Sanktionen betroffenen Russen dürfen nun nicht mehr in die EU einreisen.
Nicht immer gleich den Teufel an die Wand malen!

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 26.07.2014 13:00

und wiederhole es :

es stellt sich die Frage wer am meisten an den Sanktionen leidet bzw. langfristig leiden wird :
die Sanktionierten oder die die sanktionieren !

lädt ...
melden
antworten
forenseppel (2.724 Kommentare)
am 26.07.2014 12:58

Es betrifft sowieso nur die Dodeln in der Privatwirtschaft. Eine unterprivilegierte Minderheit.

lädt ...
melden
antworten
Ruskija (543 Kommentare)
am 26.07.2014 13:19

Und wer Zahlt Eure Renten und Krankenstände,wenn Sie die Privatwirschaft Doddel nennen. Denke der Größte Doddel sind Sie und mehr als ein Unterpriveligiertes Dumerchen.Ohne Privatwirtschaft keine Wirtschaft.Das haben sogar die Komunisten im Osten schon gelernt.Und Sie Pf....verdamen die Gruppe von der Sie Leben.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 26.07.2014 13:59

unselbständigen Mitarbeiter in der Privatwirtschaft,

nicht die Unternehmer, im Gegenteil..

lädt ...
melden
antworten
forenseppel (2.724 Kommentare)
am 26.07.2014 14:09

bescheidenen Wohlstand bei. Zugegeben, selbst bin ich auch nebenbei freiberuflich tätig, aber glücklicherweise halten sich Investitionen und Risiko in Grenzen.

lädt ...
melden
antworten
expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 26.07.2014 14:30

Du alter Zündler. grinsen

lädt ...
melden
antworten
forenseppel (2.724 Kommentare)
am 26.07.2014 15:02

grinsen

lädt ...
melden
antworten
kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 26.07.2014 14:20

welche diesen Staat erhalten. Aber Pensionisten wie du brauchen sich darüber ja keine Gedanken zu machen.

lädt ...
melden
antworten
forenseppel (2.724 Kommentare)
am 26.07.2014 14:07

schuften. Ich habe einen Vertrag mit dem Staat und bin auf der sicheren Seite. Notfalls muss man die mickrige ASVG-Pension dieser Minderheit kürzen, oder die Lohnabgaben erhöhen.

So sind die Spielregeln in Österreich, und das ist gut, zumindest für mich. grinsen

lädt ...
melden
antworten
forenseppel (2.724 Kommentare)
am 26.07.2014 15:00

erst gespart wird, wenn alle ASVG-Armutschkerl eine Ausgleichszulage benötigen.

lädt ...
melden
antworten
LadyChatterfield (4.172 Kommentare)
am 27.07.2014 11:43

einmal die Zeit, wo ratzeputz gekürzt werden wird -
und sonst kann ich nur sagen:
Angeber!

lädt ...
melden
antworten
franzmichael (1.654 Kommentare)
am 26.07.2014 14:28

gehörst am sackerl aufgehängt!

lädt ...
melden
antworten
kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 26.07.2014 14:31

zwinkern

lädt ...
melden
antworten
forenseppel (2.724 Kommentare)
am 26.07.2014 14:56

denn am Wochenende kann ich keinen Krankenstand in Anspruch nehmen. grinsen

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 26.07.2014 17:18

eh net ab!

oiso geh ruhig in stand, oder besser nu ..... nimm deine fuffzehnhundert teuro und ab in die pensi!

lädt ...
melden
antworten
forenseppel (2.724 Kommentare)
am 26.07.2014 18:00

sein und ist sehr wahrscheinlich. Aber beim Einkommen liegst du weit, sehr weit daneben. grinsen

lädt ...
melden
antworten
jamei (25.481 Kommentare)
am 26.07.2014 18:11

grinsen

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 27.07.2014 09:54

deine vermutliche pensi relativ hoch fuer dich angesetzt!

musst halt in der pensi a bisserl sparsam sein und selber tomaten oder artofferl anbauen (schrebergarten). und SOMA wird eh kein unbekannter fuer dich sein!?

lädt ...
melden
antworten
forenseppel (2.724 Kommentare)
am 27.07.2014 10:59

fallen doch meine nebenbruflichen Einnahmen im ruhigeren Sommer unter 15 Tausender pro Monat zurück. So was spürt man klarerweise.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 26.07.2014 11:30

in den späten Dreissigern.

lädt ...
melden
antworten
zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 26.07.2014 07:25

und das schöne viele Geld das in Russland steckt da halten alle die füße still !

lädt ...
melden
antworten
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 26.07.2014 06:03

Die EU täte gut daran sich nicht länger von den Amis diktieren zu lassen, denn noch nirgends ist es unter der "Herrschaft" der Amis für das Volk besser geworden.
Es ist eine Schande auch für die Deutschen sich von den Amis ausspionieren zu lassen und das als gottgegeben hinzustellen.

Die EU hätte genug Macht die Agenden selbst in die Hnad zu nehmen!!

lädt ...
melden
antworten
max1 (11.582 Kommentare)
am 26.07.2014 07:27

jetzt die Zinsen für den Marshall-Plan.

lädt ...
melden
antworten
Analphabet (15.372 Kommentare)
am 26.07.2014 01:57

Deren Neutralität hilft Denen jetzt . Unsere Regierungspolitiker sind DUMM UND UNFÄHIG.

lädt ...
melden
antworten
woiknail (778 Kommentare)
am 26.07.2014 07:17

hilft ihnen die Neutralität jetzt?

lädt ...
melden
antworten
Ruskija (543 Kommentare)
am 26.07.2014 09:45

Wir Österr. sollten nicht immer andere Länder abkupfern. Wir sind Neutral aber zu blöd um auf unsere Eigen Vorteile zu schauen.Wichtig das der Langohr Kurz über Sanktionen spricht.Soll mal was leisten der K....Als Neutrales Land sollten wir uns so verhalten und nicht im Gehirnstrom von Amis und EU untergehen.Bin gespannt wann der Gaspreis nicht mehr leistbar und unsere Banken in Russland boykottiert werden. Wir dann den selben Scheiß wie mit Hypo haben.Wird dann geschrien wir konnten wegen der EU nicht anders.Dann werden wir auch noch Blutiges Geld für die Ukrainische Abzocker Regierung zahlen und der Faygman wird dann blöd Grinsen.Schade um Österreich

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 26.07.2014 13:02

von welcher Neutralität sprichst du ?

Österreich ist VOLLES EU Mitglied und daher NICHT mehr neutral !

lädt ...
melden
antworten
forenseppel (2.724 Kommentare)
am 26.07.2014 13:15

Hörensagen macht leider das Gegenteil. Verwechselst du etwa EU mit NATO, wo Österreich im Programm 'Partnerschaft für den Frieden' zusammen arbeitet?

http://de.wikipedia.org/wiki/Partnerschaft_f%C3%BCr_den_Frieden

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen