Weißrussland will in U-Bahn-Attentat Todesurteile vollstrecken
MINSK. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko will die Todesurteile gegen zwei Männer wegen eines Bombenanschlags auf die Minsker U-Bahn im April 2011 trotz internationaler Proteste vollstrecken.
Der Präsident habe eine Begnadigung verweigert, berichtete das staatliche Fernsehen in dem Land am Mittwoch. Menschenrechtsorganisationen hatten das Verfahren gegen die Männer als "Schauprozess" kritisiert. Deutschland appellierte im Februar an Weißrussland, die Todesurteile nicht zu vollstrecken. Außenminister Michael Spindelegger (V) erklärte, er sei "zutiefst beunruhigt" über das Vorgehen der weißrussischen Behörden. Weißrussland ist das letzte Land Europas, in dem die Todesstrafe vollstreckt wird. Die beiden Verurteilten waren im November wegen der Anschläge auf die U-Bahn-Station "Oktober" verurteilt worden, bei denen 15 Menschen getötet wurden.