Mönch zündete sich aus Protest selbst an
WASHINGTON. Aus Protest gegen die chinesische Tibet-Politik hat sich erneut ein tibetischer Mönch selbst angezündet. Wie die in London ansässige Organisation Free Tibet mitteilte, setzte sich Tamchoe Sangpo in der nordwestlichen Provinz Qinghai selbst in Brand, nachdem er Sicherheitskräfte vergeblich zum Verlassen seines Klosters aufgefordert hatte.
Wie der US-Sender Radio Free Asia unter Berufung auf Exil-Tibeter berichtete, waren die Truppen in das Bongthak-Kloster in der Päfektur Haixi gekommen, nachdem die Behörden dort ein traditionelles Gebets-Festival verboten hatten.
Mit dem Vorfall vom Freitag haben sich innerhalb eines Jahres mindestens 21 Tibeter aus Protest selbst angezündet, darunter zahlreiche buddhistische Mönche. China hat in den vergangenen Monaten die Sicherheitsvorkehrungen in Tibet und anderen Provinzen verschärft, nachdem es dort eine Reihe von Protesten gegeben hatte. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden unter anderem zahlreiche Tibeter zur politischen Umerziehung festgenommen.
China hat Tibet 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, wo ebenfalls zahlreiche Tibeter leben, mit harter Hand. Die Tibeter klagen seit Jahrzehnten über soziale und religiöse Diskriminierung. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, lebt in Indien im Exil. Er wirft der chinesischen Regierung "kulturellen Völkermord" vor. Peking seinerseits beschuldigt ihn, nach der Loslösung Tibets von China zu streben.