Migranten aus Nordafrika dürfen vorerst in Italien bleiben
ROM. Rom verlängert nordafrikanischen Migranten, die im vergangenen Frühjahr in Italien eingetroffen sind, die provisorische Aufenthaltsgenehmigung.
Die Freitag ausgelaufenen Aufenthaltsgenehmigungen mit sechsmonatiger Dauer wurden von der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi bis Ende 2011 verlängert. Die Maßnahme betrifft alle nordafrikanische Bürger - mehrheitlich Tunesier - , die zwischen Jänner und dem 5. April in Italien eingetroffen sind.
Die Regierung Berlusconi hatte die Aufenthaltsgenehmigungen erteilt, weil viele Tunesier in Frankreich lebende Angehörige aufsuchen oder in andere europäische Länder weiterreisen wollten. Wegen der strengen Einwanderungspolitik Frankreichs hatten sich viele Tunesier jedoch zum Verbleib in Italien entschlossen.
Derzeit befinden sich 22.212 tunesische und libysche Migranten in verschiedenen Aufnahmezentren in Italien. Seit dem Inkrafttreten eines Migrationsabkommens zwischen Italien und Tunesien im April werden tunesische Migranten abgeschoben. Jene, die die provisorische Aufenthaltsgenehmigung erhalten hatten, waren vor April in Italien eingetroffen.
Seit Jahresbeginn sind 60.656 Migranten in Italien angekommen. 51.596 davon landeten auf Lampedusa und der Nachbarinsel Linosa zwischen Sizilien und Tunesien, berichtete das Innenministerium in Rom. Seit Jahresbeginn seien 16.566 Migranten abgeschoben worden.