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Papst enttäuscht Protestanten: Glaube ist nicht auszuhandeln

24. September 2011, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Papst Benedikt in Deutschland
Bild: Reuters

ERFURT. Papst Benedikt XVI. hat die großen Hoffnungen auf eine schnellere Annäherung von katholischer und protestantischer Kirche enttäuscht. Er bezeichnete Forderungen nach konkreten Fortschritten in der Ökumene als „politisches Missverständnis des Glaubens“.

Die Muslime in Deutschland mahnte der Papst an seinem zweiten Besuchstag, sich bei ihrer Religionsausübung an den Werten des Grundgesetzes zu orientieren.

Beim Treffen mit Benedikt XVI. im Augustinerkloster Erfurt, in dem der Reformator Martin Luther vor 500 Jahren lebte, forderte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, konkrete Schritte zu mehr Gemeinsamkeit beider Kirchen. Mit dem erreichten Fortschritt in der Ökumene könne man nicht zufrieden sein, sagte Schneider. Vor allem Gläubige in konfessionsverbindenden Ehen und Familien sehnten sich danach, dass die Kirchen ihren „Eigen-Sinn“ überwinden.

Der Papst ging auf den Wunsch nach gemeinsamen Eucharistiefeiern von Katholiken und Protestanten, den auch katholische Reformgruppen hegen, nicht ein. Er betonte, eine Annäherung der getrennten christlichen Kirchen könne nicht in Form eines Kompromisses ausgehandelt werden: „Der Glaube der Christen beruht nicht auf einer Abwägung unserer Vor- und Nachteile. Ein selbstgemachter Glaube ist wertlos. Der Glaube ist nicht etwas, was wir ausdenken und aushandeln.“

Warnung vor Freikirchen

Zugleich warnte Benedikt XVI. vor einer Ausbreitung sogenannter Freikirchen. „Vor einer neuen Form von Christentum, die mit einer ungeheuren und in ihren Formen manchmal beängstigenden missionarischen Dynamik sich ausbreitet, stehen die klassischen Konfessionskirchen oft ratlos da“, sagte er. Dabei handle es sich um „ein Christentum mit geringer institutioneller Dichte, mit wenig rationalem und mit noch weniger dogmatischem Gepäck“.

Am Freitagmorgen rief Benedikt zudem Christen und Muslime zu einem respektvollen Umgang miteinander auf. Es sei notwendig, „beständig daran zu arbeiten, sich gegenseitig besser kennenzulernen und zu verstehen“, sagte er bei einem Treffen mit muslimischen Vertretern in Berlin. Die Anwesenheit muslimischer Familien in Deutschland sei inzwischen zu einem „Merkmal dieses Landes“ geworden.

Die muslimischen Vertreter reagierten positiv auf das Treffen in der Katholischen Nuntiatur und die Äußerungen des Papstes. Benedikt XVI. habe bestätigt, dass die Muslime ein Teil Deutschlands seien, sagte Islam-Wissenschafter Bekir Alboga. Dies sei eine konstruktive Entwicklung für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen und Religionen.

Bei seinem Bayern-Besuch im Jahr 2006 hatte der Papst mit einer Vorlesung in Regensburg empörte Reaktionen in der muslimischen Welt ausgelöst, weil er einen byzantinischen Kaiser mit den Worten zitierte, der Islam sei eine intolerante und gewalttätige Religion.

Weiteres Programm

Heute Vormittag feiert der Papst eine heilige Messe auf dem Domplatz in Erfurt, fliegt dann nach Freiburg, wo er zuerst Altkanzler Helmut Kohl und später Vertreter der orthodoxen Kirche trifft. Am Sonntag feiert Benedikt XVI. eine heilige Messe auf dem Gelände des City-Airports und hält u. a. noch eine Rede im Konzerthaus und fliegt am Abend nach Rom zurück.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Christianus (979 Kommentare)
am 24.09.2011 18:27

Es stimmt also doch, was eine deut. evang. Bischöfin gesagt hat: Sie erwarte sich von Benedikt nix. Prompt ging ein Gezetter dagegen los von den kath. Bischöfen. Heute müssten sie kleinlaut zugeben: Stimmt, von Bendedikt is nix zu erwarten, aber das wird nat. nie eintreten. Früher beissen sich alle die Zunge ab, bevor sie einen Irrtum der röm. Kirche zugeben würden. Auch ein Schuldbekenntnis gegenüber den Missbrauchsopfern kommt dem Papst nicht über die Lippen. Nur Gesülze, Geülze, Gesülze! Und dafür hat die röm. Kirche in Deutschland 30 Millionen Euro übrig! Die wären in Ostafrika wesentlich besser und christlicher angelegt. Aber das sieht sicher kein röm. Bischof ein. Sollte Bendedikt nach Östrreich kommen, werde ich meinen Kirchenbeitrag zweckwidmen, für so einen Unfug stelle ich kein Geld zur Verfügung!

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thehypercritics (892 Kommentare)
am 24.09.2011 10:41

der imperator und seine stormtrooper

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 24.09.2011 08:39

gäbe es keine rk Ki mehr.ML hat den glaube und das evg gerettet vor dem untergang der verlotterten und verhurten päpste,schon aus dankbarkeit müsste der papst die einigung der christlichen kirchen wollen , er sollte die luth.kirchen als volle kirchen anerkennen (die luther.kirchen sind seiner meinung nach ja keine kirchen, sondern abspaltungen), von allen christl kirchen ist die rkK die am meisten unglaubwürdige und die am weitesten vom evg und von jesus entfernt ist.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 24.09.2011 08:38

Wenn er ehrlicher "Christ" wäre, dann müsste der Papst eingestehen und "mea culpa" sagen, dass es alleiniges Verschulden der Kath. Kirche gewesen ist, dass sich Luther abgespalten hat.
Noch immer kapiert die Kath. Kirche nicht, dass die Kirche für Menschen da ist und nicht die Menschen für die Kirche!
Warum hält die Kath. Kirche noch immer am Zölibat fest, obwohl zur Genüge bekannt, dass dieses nur zum Anhäufen von Reichtum eingeführt wurde - 1000 Jahre nach Jesus Tod!
Der Prunk in der Kirche mag ja schön sein, hat aber mit den Ursprüngen des Christentums nichts am Hut!
Warum fährt er nicht nach Afrika zu den Hungernden und kündet ihnen die "frohe Botschaft"?

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