„Der Moment der Seligsprechung entschädigte für alle Strapazen“
ROM/LINZ. Mehr als 150 Pilger aus Österreich, darunter 30 Oberösterreicher, waren in drei Bussen am Sonntag gegen 1 Uhr früh in Rom eingetroffen. Um der Seligsprechungsfeier beizuwohnen, nahmen sie eine schlaflose Nacht im Freien in Kauf, „dafür waren wir dann ...
ROM/LINZ. Mehr als 150 Pilger aus Österreich, darunter 30 Oberösterreicher, waren in drei Bussen am Sonntag gegen 1 Uhr früh in Rom eingetroffen. Um der Seligsprechungsfeier beizuwohnen, nahmen sie eine schlaflose Nacht im Freien in Kauf, „dafür waren wir dann beim Einlass auf den Petersplatz um 6 Uhr früh unter den Ersten“, sagt Reiseleiter Johannes Tropper (45) aus Schwanenstadt.
Die Pilger hatten sich auf der Busfahrt persönlich vorgestellt, „dabei wurde deutlich, wie herzlich die Beziehung jedes Einzelnen zu Papst Johannes Paul II. ist“, berichtet Tropper. „Jeder, der ihn erleben durfte, wurde davon im Innersten tief berührt.“
Die Pilger aus Oberösterreich konnten die Seligsprechungsfeier aus der Nähe verfolgen, sie standen in der Menge weit vorn. Eine Million Menschen erlebte die Zeremonie auch auf einem riesigen Video-Wall mit. Polnische und spanische Pilger taten sich Fahnen schwenkend und Sprechgesänge skandierend hervor. Ein sichtlich froh gestimmter Papst Benedikt XVI. erreichte den Petersplatz im Papamobil. Der Moment der Seligsprechung am Beginn der Messfeier entschädigte die Pilger dann für die Strapazen, bei vielen drückten sich Begeisterung und Rührung in Tränen aus.
Fast drei Stunden dauerte die Feier, in der der Lebenslauf des seliggesprochenen Papstes noch einmal in Erinnerung gerufen wurde. Ab und zu kreisten Hubschrauber über der Menge; trotz des enormen Andrangs herrschte eine friedliche Atmosphäre.
Auffallend war die große Zahl an jungen Menschen auch unter den Geistlichen, die der Feier in vorderster Reihe beiwohnten und ganz im Sinne des Papstes Weltjugendtagsflair heraufbeschworen. Jeder Pilger erhielt Feierheft und Andachtsbild. Bei sonnigem Frühsommerwetter hatten die Labestellen alle Hände voll zu tun, um die Menge mit Wasser zu versorgen.
Heute gegen 4 Uhr früh trafen die letzten Oberösterreicher wieder in Linz ein. Die Erinnerung wird bleiben – an einen Papst, „der ein echter Hirte für die Kirche war und der das gelebt hat, was er sagte“, wie Bischof Ludwig Schwarz als Repräsentant der Diözese Linz gestern den seliggesprochenen Johannes Paul II. würdigte. (kri)