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Tagebücher der Mönche bestätigen Klimawandel-Computermodelle

Von Jasmin Fischer, 19. Februar 2011, 00:04 Uhr
Gabriele Hegerl
Forscherin Gabriele Hegerl Bild: privat

LONDON. Klimaforschern ist ein Coup mit ungewöhnlicher Hilfe gelungen: Die Universität Edinburgh hat jetzt die Genauigkeit von Computersimulationen zum Klimawandel bestätigt.

Neben der Technik waren die entscheidenden „Wetterzeugen“ dieser unter der Leitung von Universitätsprofessorin Gabriele Hegerl verfassten Studie Mönche und Theologen, die seit dem 16. Jahrhundert akribisch Tagebuch geschrieben haben.

Am 1. Jänner 1573 war es in der Schweiz „gar grimm kalt“ und „schneyen nachmitt darzuo“ – so notierte es Wolfgang Haller an jenem Tag in seinem kleinen Büchlein. Mehr als 30 Jahre seines Lebens pflegte er tagtäglich sein Chronistenhobby.

Mit seinen und vielen anderen historischen Zeugnissen haben Forscher heutige Modelle zum Klimawandel abgeglichen. Ihr Fazit: Realität von einst und Computer-Ergebnisse decken sich. „Wir können davon ausgehen“, sagt Hegerl, „dass auch Klimavorhersagen für längere Zeitskalen in der Zukunft stabil sind.“

Gerade dieser Punkt ist immer wieder strittig, wenn der Klimawandel diskutiert wird – Skeptiker stellen Methoden und Ergebnisse in Frage. Doch Hegerl, die mit Professor Jürg Luterbacher von der Universität Gießen an der Studie gearbeitet hat, nimmt ihnen mit der erfolgreichen Bestätigung gängiger Berechnungsmodelle den Wind aus den Segeln: „Wir müssen erwarten, dass Treibhaus-gase unser Wetter in Zukunft spürbar und sichtbar verändern werden. Klimawandel ist ein existierendes und ernsthaftes Problem.“

Wann die Kirschbäume geblüht haben, die Lagune von Venedig zugefroren war, welche Ernten in Europa verhagelt waren – diese Alltäglichkeiten, die Theologen seit dem Mittelalter notieren, konnten die Forscher mit drei verschiedenen, weltweit eingesetzten Verfahren zur Klimaprognose reproduzieren. „Vor allem stellten sie fest, wie sehr auch vergleichsweise kleine Faktoren unser Wetter beeinflussen“, sagt Hegerl. Ein Vulkanausbruch im April 1815 hatte gleich zwei kalte Sommer zur Folge.

Hegerl in Replik an Klimawandel-Skeptiker: „Beim globalen Klima gab es zwar immer schon Schwankungen, doch meistens waren heute vorhersagbare Faktoren die Ursache.“ Kohlendioxid, oder Treibhausgase, seien seit der Industrialisierung die prekärsten Variablen im Klimasystem.

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