15.000 Füchse attackieren in London Babys, Erwachsene und Haustiere
LONDON. Fuchs und Mensch vertragen sich in London immer weniger: Die Vierbeiner schleichen sich durch offene Fenster oder Katzenklappen in die Häuser, attackieren Babys, Erwachsene und Haustiere.
Damit kocht die alte, sehr englische Diskussion um die Fuchsjagd wieder auf. 15.000 wilde Füchse tummeln sich mittlerweile allein in der Hauptstadt.
Tammy Pages Geschichte klingt wie ein Alptraum: Vor ein paar Tagen reißt sie ein Rütteln und Klappern an der Tür aus dem Schlaf. In panischer Angst sucht sich die alleinlebende Hauptstädterin einen schweren Gegenstand, um den Einbrecher zu stellen.
Fingerkuppe abgebissenIm Flur zur Küche steht vor ihr ein Räuber auf vier Pfoten, ein junger Fuchs, der durch die Katzenklappe ins Haus gelangt ist und Page, die ihn befreien will, eine Fingerkuppe abbeißt.
Vergangenen Sommer hat ein Fuchs neun Monate alte Zwillingsbabys in der Wiege attackiert und schwer verletzt. Das Tier war durch die geöffnete Terrassentür ins Haus gekommen. Der Hauskatze einer Londoner Familie wurde im Garten der Kopf abgebissen, und in Brighton zwackte ein Rotrock einen Buben auf dem Spielplatz. Wilde Füchse leben sogar im Garten der Downing Street 10 oder meucheln gelegentlich die Pinguine im Zoo.
Die Pro-Fuchs-Lobby, auch in Stadtverwaltungen, ist riesig. Um Proteststürme zu umgehen, sind Fuchsfänger und Scharfschützen in den Weihnachtsferien in den Pausenhöfen von Kindergärten und Schulen aktiv gewesen, wo sich Eltern Sorgen um die Unversehrtheit ihrer Kinder machen.