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Maulkorb für Linzer Weihbischof

10. Februar 2009, 18:48 Uhr
Rom „entsetzt“ über Kritik
Zu konkreten Kritikpunkten schweigt der Papst nach wie vor. Bild: Reuters

ROM. Die Aufregung um die Ernennung des künftigen Linzer Weihbischofs Gerhard Maria Wagner ist in Rom derzeit freilich kein großes Thema. Der Vatikan hat andere Sorgen und arbeitet an der Aufarbeitung des Kommunikations-Desasters rund um die Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Pius-Bruderschaft. „Da sind unglaubliche Pannen passiert“, sagte Kardinal Walter Kasper am Dienstag vor österreichischen Dechanten und Journalisten in Rom. „So sehr die Intention des Papstes außer Streit steht, aber es ist nicht gut vermittelt worden“, so der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

ROM. Die Aufregung um die Ernennung des künftigen Linzer Weihbischofs Gerhard Maria Wagner ist in Rom derzeit freilich kein großes Thema. Der Vatikan hat andere Sorgen und arbeitet an der Aufarbeitung des Kommunikations-Desasters rund um die Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Pius-Bruderschaft. „Da sind unglaubliche Pannen passiert“, sagte Kardinal Walter Kasper am Dienstag vor österreichischen Dechanten und Journalisten in Rom. „So sehr die Intention des Papstes außer Streit steht, aber es ist nicht gut vermittelt worden“, so der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

Vatikan hat andere Sorgen

Dass die Annäherung der katholischen Kirche an die Lefebvrianer wegen der umstrittenen Holocaust-Aussagen von Richard Williamson bei Juden für Aufregung und Entsetzen gesorgt habe, sei verständlich. Dass Williamson von der Pius-Bruderschaft inzwischen die Leitung eines Priesterseminars in Argentinien entzogen wurde, hält Kasper für ein „positives Signal“ und er ortet einen „gewissen Reinigungsprozess“ bei der Pius-Bruderschaft. „Mit Leuten, die den Holocaust leugnen, ist in der katholischen Kirche nichts anzufangen“, betonte der Kardinal.

Die Beziehungen zur jüdischen Glaubensgemeinschaft sieht der Kirchen-Mann intakt. „Von einer Unterbrechung der Beziehungen kann keine Rede sein. Es ist in den vergangenen zwei Wochen gelungen, das wieder hinzukriegen. Auch wenn es eine unnötige Belastung war, der Dialog geht weiter.“ Positive Signale in Richtung der jüdischen Glaubensgemeinschaft könnte es nach Meinung von Vatikan-Kennern am Donnerstag bei einer Audienz der Konferenz der jüdischen amerikanischen Organisationen bei Papst Benedikt geben. Ob der Heilige Vater dabei neuerlich auf seine bekannte Haltung zur Shoa eingeht, wird sich zeigen. Darüber hinaus laufen im Vatikan Vorbereitungen für eine Papst-Reise nach Israel, deren Termin noch nicht offiziell ist.

Aufarbeitung des Kommunikations-Desasters um Pius-Bruderschaft

Auch Erzbischof Claudio Maria Chelli gesteht Fehler in der Causa Pius-Bruderschaft ein. „Wir hätten manches vermeiden können, hätten wir eine bessere Kommunikation“, erklärte der Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel. Noch deutlicher wird man eine Hierarchieebene tiefer. „Man kann darüber streiten, ob es ein Gau oder Super-Gau war“, meinte etwa Benedikt Steinschulte, Referent im Päpstlichen Rat für soziale Kommunikationsmittel. Den Großteil der Schuld sieht Steinschulte im Vatikan selbst. Auf der obersten Ebene seien wesentliche Inhalte nicht kommuniziert worden, und dann habe auch noch das Krisenmanagement mit viel zu späten Erklärungen versagt. Der Papst selbst habe nichts von den Vorfällen gewusst, glaubt Steinschulte. „Hätte er gewusst, dass da ein Holocaust-Leugner dabei ist, hätte die Sache wahrscheinlich anders ausgesehen.“

Bischof Josef Clemens, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Laien und ehemals fast 20 Jahre Privatsekretär des heutigen Papstes, sucht und findet die Schuld in der Angelegenheit hingegen vor allem außerhalb der Vatikan-Mauern. Er spricht von einem „Knäuel von nicht gerechtfertigten Einseitigkeiten und Verzerrungen“ und von einem „Medienwirbel“. Das Bemühen um die Einheit der Kirche gehöre zum Petrusamt dazu. Es sei vom Papst deshalb „völlig richtig“ gewesen, sich dafür einzusetzen, dass es keine dauerhafte Spaltung gibt. Die Pius-Bruderschaft müsse sich nun ernsthaft mit den Inhalten des Zweiten Vatikanischen Konzils auseinandersetzen. Clemens würde sich wünschen, dass man das dort angesichts des „großen Schrittes“ des Papstes „kapiert“.

Auch in der „Sala Stampa“, dem Presseamt des Vatikans, weiß man, dass bei der Aufhebung der Exkommunikation der vier Lefebvrianer manches nicht ideal gelaufen ist. Der Papst ist dabei aber sakrosankt. Der Heilige Vater habe wiederholt klar und deutlich zu den Holocaust-Verbrechen Stellung genommen. „Der Papst hat alles gesagt. Wer verstehen will, versteht“, heißt es in der „Sala Stampa“.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 10.02.2009 20:28

Offenbar sind selbst in höchsten (bischofs)Kreisen die eigenen Lehren unbekannt, geschweige denn, dass man danch zu leben versucht. Bei jeder Gelegnheit wird uns Kluges um die Ohren gedroschen. Jetzt, wo man aufs Medienparkett drängte und die Sprache der Journaille nachahmte, versucht man durch "Maulkörbe" Schadensbegrenzung?
"Wer zum Schwert greift, soll durchs Schwert umkommen." - Matthäus 26,52

Jeder hätte genug vor der eigenen Tür zu kehren....

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( Kommentare)
am 10.02.2009 19:06

Es wurden seit Jahren Aktionen gesetzt, die*keine* Zufälle und keine Unfälle waren. So schauts aus.

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