Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Frankreich legt Gesetz zur Homo-Ehe vor

Von nachrichten.at/apa, 08. November 2012, 02:23 Uhr

PARIS. Trotz massiven Widerstandes der katholischen Kirche und der Opposition hat die sozialistische Regierung in Frankreich ihren Gesetzentwurf zur Ehe zwischen Homosexuellen auf den Weg gebracht.

Das Kabinett verabschiedete am Mittwoch in Paris die Gesetzesvorlage, die auch ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare vorsieht. Präsident Francois Hollande sprach von einem Fortschritt "nicht nur für einige, sondern für die ganze Gesellschaft".

Die Nationalversammlung soll sich ab Jänner mit dem Gesetzentwurf befassen, gegen den die konservative Opposition und die katholische Kirche Sturm laufen. Präsident Hollande nannte die Debatte um das Vorhaben "legitim", doch solle sie "kontrolliert" und "im Respekt vor anderen Meinungen wie auch Glaubensansichten" geführt werden, wie Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem mitteilte. Hollande nannte die Neuregelung demnach einen wichtigen Schritt zur rechtlichen Gleichstellung. Laut Premierminister Jean-Marc Ayrault soll das Gesetz im ersten Halbjahr 2013 in Kraft treten.

Bereits seit 1999 können homo-, aber auch heterosexuelle Paare in Frankreich eine eingetragene Lebenspartnerschaft (PACS) eingehen. Eine ähnliche Regelung gibt es auch in Österreich. Nun sollen in Frankreich aber homosexuelle Paare durch die Ehe und das damit einhergehene Adoptionsrecht heterosexuellen Paaren auf nahezu allen Ebenen gleichgestellt werden. Damit soll ein Wahlversprechen Hollandes umgesetzt werden. Ein Recht auf künstliche Befruchtung ist hingegen nicht vorgesehen, doch könnte dies im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens im Parlament noch hinzugefügt werden.

In einigen europäischen Ländern sind Regelungen wie die nun in Frankreich geplante Ehe zwischen Homosexuellen bereits verabschiedet. So bestätigte das spanische Verfassungsgericht etwa am Dienstag das Gesetz zum Heirats- und Adoptionsrecht von gleichgeschlechtlichen Paaren, das die frühere sozialistische Regierung vor sieben Jahren durchgesetzt hatte. Spanien war eines der ersten Länder weltweit, das Schwule und Lesben diesbezüglich mit heterosexuellen Paaren gleichstellte - neben Schweden, den Niederlanden, Belgien, Südafrika, Kanada und Norwegen.

Eine Reihe von Bürgermeistern in Frankreich hat bereits angekündigt, keine homosexuellen Paare trauen zu wollen. Die extreme Rechte um Parteichefin Marine Le Pen fordert ein Referendum zu dem Vorhaben. Nach einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Ifop für die Zeitung "Le Monde" vom Mittwoch ist die Mehrheit der Franzosen für die Ehe zwischen Homosexuellen und das Adoptionsrecht. 65 Prozent sprachen sich demnach für das Recht auf Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus. Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent ist für das Adoptionsrecht.

mehr aus Aktuelle Meldungen

Lufthansa und Verdi geben Tariflösung für Bodenpersonal bekannt

Gebäck mit Tradition: Das Osterlamm

Vorsicht bei Bärlauch: Seine giftigen Doppelgänger und wie man sie erkennt

Test: Welcher Gartentyp sind Sie?

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 08.11.2012 20:20

in Frankreich auch beim Adoptionsrecht Gleichstellung erreichen möchte. In Österreich hat das Prinzip der Verschiedengeschlechtlichkeit der Eltern grosse Bedeutung im Adoptionsrecht. Z.B. können nur Ehepaare gemeinschaftlich ein leibesfremdes Kind adoptieren. Und zwar aus gutem Grund, wie ich meine. Bei Adoptionen zählt vorallem die Kindesperspektive, und es gibt für niemanden ein Recht auf ein Adoptivkind. Kinder die von Ehepaaren adoptiert werden haben aber den Vorteil, dass sie die Freiheit haben, nach Belieben oder nach Bedürfnis, in vertrauter Umgebung entweder an eine weibliche oder an eine männliche primäre Bezugsperson bzw Identifikationsfigur (oder auch an beide) wenden zu können. Das bedeutet auch mehr Beziehungsdiversität aus der Kindesperspektive (Vaterbeziehung plus Mutterbeziehung), und Kinder lieben Vielfalt.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 08.11.2012 20:00

zwischen der Eingetragenen Partnerschaft und der Ehe unterschieden wird. Duden: Ehe = "..Lebensgemeinschaft von Mann und Frau". Aus linguistischem Gesichtspunkt - die Sprache hat die Aufgabe ein getreues Bild der Realität zu kommunizieren - ist es sinnvoll, dass eine Lebensgemeinschaft von zwei Männern oder zwei Frauen anders bezeichnet wird.
Ich glaube nicht, dass echte Nicht-Diskriminierung gefördert wird indem man Unterschiede nicht betont - z.B.: kein Schwarzafrikaner aus meinem Bekanntenkreis möchte wie ein Weisser aussehen, um mögliche rassistische Äußerungen oder Diskriminierungen abzuwenden, sondern macht ausdrücklich mit Stolz sichtbar, dass er anders ist, nämlich eine andere Hautfarbe hat, und darf mit Recht erwarten, dass er nicht diskriminiert wird.
Warum wollen Homosexuelle nicht, dass ihre gewünschte Form des Zusammenlebens - die anders als eine Ehe ist, nämlich gleichgeschlechtlich - ausdrücklich anders bezeichnet wird? EP klingt nicht schön, könnte man aber ändern

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen