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Wie die Bombe des Diktators tickt

16. September 2017, 00:04 Uhr
Wie die Bombe des Diktators tickt
Pilzwolke nach Explosion einer Atombombe Bild: AP

Wenn es stimmt, dass Nordkorea in der Lage ist, eine Wasserstoffbombe zu bauen, hat das Regime die Hand am Auslöser für die mächtigste Waffe der Welt.

Wasserstoffbomben funktionieren anders als die ersten Atomwaffen. Ihre Sprengkraft ist hunderte Male höher als jene Bombe, die die USA am 9. August 1945 über der japanischen Stadt Hiroshima abgeworfen haben. Diese Bombe namens "Little Boy" verfügte über eine Sprengkraft von 13.000 TNT und tötete 80.000 Menschen sofort, insgesamt starben 170.000 an den Folgen der Explosion.

Die Hiroshima-Bombe funktionierte nach dem Gun-Design (Kanonenprinzip). Eine Sprengladung wird auf einen Zylinder mit knapp unterkritisch angereichertem Uran-235 geschossen, das um eine Neutronenquelle angeordnet ist. Durch den Aufprall und die Verdichtung beginnt die Kettenreaktion. Bei der zweiten jemals gegen Menschen eingesetzten Atombombe, der "Fat Man" von Nagasaki, kam ein weiterentwickelter Zündmechanismus zum Einsatz, die Implosionsmethode. Der Initialsprengstoff wird dabei rund um das spaltbare Material (Plutonium-239 oder Uran-235) angeordnet und löst unkontrollierte Kernspaltung aus.

Die heutigen etwa 15.000 Atomwaffen, die in Abschusssilos, auf Raketenträgern oder in U-Booten lagern, sind Wasserstoffbomben. Sie basieren auf dem Prinzip der Kernfusion und brauchen als Zünder eine herkömmliche Atombombe. Vor knapp 65 Jahren, am 1. November 1952, zündeten die USA die erste Wasserstoffbombe "Ivy Mike" auf einer Pazifikinsel. Die Sprengkraft war 800 Mal größer als jene von "Little Boy". Die stärkste H-Bombe warf allerdings die Sowjetunion knapp neun Jahre später über ihrem Testgelände auf der Insel Nowaja Semlja ab. Die Zar-Bombe (AN602) wog 27 Tonnen und verursachte die bis dato größte menschengemachte Explosion mit einem TNT-Äquivalent von 50 Millionen Tonnen. Das entspricht fast 4000 Bomben des Hiroshima-Typs.

Technisch gesehen, verursacht die Atombombe in der H-Bombe eine extreme Verdichtung und Erhitzung von Lithium und Deuterium (schwerer Wasserstoff), die eine Kernfusion einleiten. Die Wasserstoffkerne verschmelzen zu Helium, analog zum Vorgang in der Sonne. Bei der H-Bomben-Fusion entsteht enorme Hitze, die das Erdreich großflächig und schlagartig verdampfen lässt.

Ob Nordkorea tatsächlich über eine H-Bombe verfügt, ist noch unklar. Erst wenn chemische Spuren der Explosion in die Luft gelangen, wird sich das feststellen lassen. Wie dem auch sei, das kommunistische Land muss man neben den USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan und Israel zu den Atommächten zählen. Daran wird das Atomwaffenverbot wenig ändern, das im heurigen Juli von der UNO beschlossen wurde. 122 Staaten waren dafür, 13 verhandelten das Verbot nicht mit, darunter die NATO-Staaten.

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