Verurteilter US-Spion aus Kaltem Krieg starb in Gefängnis
RALEIGH. Der berühmte Spion John Walker, der im Kalten Krieg US-Geheimnisse an die Sowjetunion verkaufte und dafür zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, ist im Alter von 77 Jahren gestorben.
Die Todesursache wurde vom Gefängnis in Butner im Bundesstaat North Carolina nicht genannt. Walker war seit Dezember 2011 in dem Gefängniskrankenhaus untergebracht.
Der frühere Marineoffizier Walker, der als Kryptologe arbeitete, hatte 18 Jahre lang für die UdSSR spioniert und vor allem Marine-Geheimnisse weitergegeben.
Unter anderem hatte er den russischen Geheimdienst KGB mit wertvollem Material über das Nachrichtenwesen der Marine versorgt, darunter Informationen über Waffen- und Verschlüsselungssysteme. Seine Codes halfen den Russen, verschlüsselte Botschaften der Marine zu lesen und die militärischen Mittel der USA auszuspionieren. Auch seinen Bruder, seinen Sohn und einen Freund in der Marine warb er für seine Spionagering an.
Nach jahrelanger Spionagetätigkeit wurde Walker 1985 schließlich vom FBI festgenommen. Er bekannte sich später als schuldig und wurde zu zweifach lebenslanger Haft plus zehn Jahre verurteilt. Sein Sohn wurde zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Dem Richter zufolge hatten beide aus "reiner Geldgier" gehandelt. Walkers Zeit hinter Gittern hätte mit der Zustimmung eines Bewährungsausschusses im Mai 2015 enden können.