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US-Polizist schoss sofort auf schwarzen Zwölfjährigen

28. November 2014, 00:04 Uhr
US-Polizist schoss sofort auf schwarzen 12-Jährigen
Die Proteste gegen Polizeigewalt in den USA halten weiter an. Bild: APA/EPA/DAVID MAXWELL

CLEVELAND. Video-Mitschnitt aus Cudell-Park zeigt, dass der Bub mit Spielzeug-Pistole keine Chance hatte.

Auf dem stummen Mitschnitt der Überwachungskamera geht alles rasend schnell. Zu sehen ist, wie Tamir Rice unter dem Dach des Gazebos eines öffentlichen Parks auf und abstreift. Ein Polizeiwagen fährt vor. Zwei Beamte springen aus dem Auto, richten ihre Waffen auf das Kind. Zwei Sekunden später liegt der Zwölfjährige tödlich getroffen auf dem Boden. Nicht zu erkennen sind die Spielzeugwaffe des Buben oder Versuche der Beamten, die Situation anders zu entschärfen.

Gleichzeitig veröffentlichte die Polizei die Audio-Protokolle des 911-Anrufs eines Bürgers aus dem Park und was die Leitstelle daraus gemacht hatte. Ein Besucher des Cudell-Parks meldete der Zentrale "einen Kerl mit einer Pistole, die er auf jeden richtet". Ausdrücklich fügte der Anrufer hinzu, vermutlich handle es sich um "eine Attrappe". Bei der Person handle es sich um einen Jugendlichen. Ob er schwarz oder weiß sei, erkundigt sich die Polizei. "Schwarz."

Die Leitstelle erteilt dem Streifenwagen einen Einsatzauftrag, in dem der Hinweis auf die zum verwechseln ähnliche "Attrappe" fehlt. Der frischgebackene Polizist Timothy Loehmann (26) und sein Kollege Frank Garmback (46) eilten ohne diese Information zum Park. Aus dem Auto heraus fordert Loehmann Tamir auf, seine Hände zu zeigen. Dann springt er aus dem Wagen und schießt.

"Warum haben sie ihm nicht einen Elektroschock verpasst", wundert sich Tamirs Vater Gregory über die Entscheidung des Polizisten, seine Dienstwaffe einzusetzen. Wenn keine Elektro-Pistole zur Hand gewesen wäre, hätte es auch noch andere nicht tödliche Alternativen gegeben. "Warum nicht auf die Beine zielen?" Diese Frage stellen sich viele in Nachbarschaften der USA mit hohem Anteil an Schwarzen und Latinos.

Der Polizeisprecher von Cleveland, Jeff Follmer, hat darauf eine lapidare Antwort. "Unsere Beamten werden so nicht ausgebildet." Bürgerrechtler sehen in dem toten Zwölfjährigen ein weiteres Opfer "rassistischer Vorurteile" gegenüber schwarzen Männern. "Polizisten sollten darauf eingestellt sein, Leute aller Rassen und Kulturen so zu begegnen, dass tödliche Gewalt nur das allerletzte Mittel ist", heißt es in einer Erklärung der von Martin Luther King berühmt gemachten Organisation NAACP. (spang)

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