"Üble Software": Hackerangriff löste Chaos aus
BERLIN / WIEN. Nach dem zweiten massiven Angriff mit Erpressungs-Software innerhalb von zwei Monaten hatten Firmen rund um den Globus mit den Folgen der Cyber-Attacke zu kämpfen.
Betroffen waren laut "Bundeskriminalamt" (BK) auch zwei international tätige Unternehmen mit Niederlassungen in Wien. Deren Computer wurden mit der neuen "Ransomware" infiziert.
Diese Erpresser-Software sei "noch übler", sagte BK-Sprecher Vincenz Kriegs-Au. Bei den bisher bekannten Fällen von Ransomware konnten die infizierten Computer normal hochgefahren und sogar Programme gestartet werden. Bei der neuen Schad-Software ist das nicht mehr möglich.
Zu den Opfern der jüngsten Attacke zählten der Nivea-Hersteller Beiersdorf und die dänische Reederei Maersk, bei der Terminals in mehreren Häfen ausfielen. Außerdem wurden vor allem Firmen und öffentliche Einrichtungen in der Ukraine hart getroffen.
Ziel war, Chaos zu stiften
Die aktuelle Schad-Software war laut Experten gefährlicher als der aufsehenerregende Erpressungs-Trojaner "WannaCry" Mitte Mai. Diese verbreitete sich nicht nur über die damals ausgenutzte Win-dows-Sicherheitslücke, sondern fand auch einen weiteren Weg, Computer innerhalb eines Netzwerks anzustecken. Zudem sehen Experten Hinweise darauf, dass die Angreifer Chaos anrichten wollten – und nicht auf Profit aus waren.
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