Überschwemmungen in Italien: Dutzende Menschen evakuiert
GENUA. Heftige Niederschläge, Überschwemmungen, Erdrutsche: Für Teile der oberitalienischen Regionen Ligurien und Piemont galt am Donnerstag Alarmstufe Rot.
In der Provinz Savona mussten Dutzende Familien ihre Wohnungen verlassen, weil Flüsse über die Ufer getreten waren und die Gebäude zu überschwemmen drohten.
Das größte italienische Werk des Süßwarenherstellers Ferrero in der piemontesischen Kleinstadt Alba wurde aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die Produktion wird bis einschließlich Freitag eingestellt. In der Provinz Genua stürmte es heftig. Schulen und Universitäten blieben geschlossen. In der Gemeinde Garessio im Piemont flutete der Fluss Tanaro die zentrale Brücke und teilte die Stadt, berichtete Bürgermeister Sergio Di Steffano.
In Genua, Savona, Sanremo, Imperia und Ventimiglia blieben die Schulen geschlossen. Der Präsident der Region Piemont, Sergio Chiamparino, will den Notstand ausrufen lassen. Damit sollen finanzielle Mittel für Nothilfe zur Verfügung gestellt werden. Die Lage sei so kritisch wie bei den schweren Überschwemmungen im November 1994. Dank einiger Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren getroffen wurden, gab es jedoch weniger schwere Schäden als damals.
Wegen der Wettersituation wurde ein für Donnerstagabend geplanter Besuch von Premier Matteo Renzi in Turin vorläufig auf Freitag verschoben. Der Ministerpräsident hätte an einer Veranstaltung für ein "Ja" bei der am 4. Dezember geplanten Volksbefragung zur Verfassungsreform teilnehmen sollen.
Auch die Landwirte entlang des Flusses Po zeigten sich wegen der heftigen Niederschläge besorgt. In 24 Stunden sei der Pegel von Italiens längstem Fluss um 1,5 Meter angestiegen.