Tumorkranker Fünfjähriger aus Spital verschleppt

Die Eltern hätten den unter einem Gehirntumor leidenden Fünfjährigen am Donnerstag ohne Zustimmung der Ärzte aus dem Spital in Southampton geholt und mit ihm eine Fähre nach Cherbourg in Frankreich bestiegen, berichtete ein Polizeisprecher am Freitag.

Der Polizei zufolge schwebt der Bub namens Ashya in "erheblicher Lebensgefahr", weil er nach einer kürzlich erfolgten Operation ständig medizinische Betreuung bräuchte. Die Suche nach ihm ist ein Wettlauf mit der Zeit: Er muss künstlich ernährt werden und die Batterien für das Gerät zur Nahrungszufuhr dürften noch am Freitag ausfallen.

Die Familie des Buben gehört der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas an. Diese lehnen Bluttransfusionen aus religiösen Gründen ab. Das lässt Vermutungen zu, warum die Eltern den Fünfjährigen aus dem Krankenhaus verschleppten, die genauen Gründe sind aber unklar. Die Zeugen Jehovas veröffentlichen laut BBC ein Statement, wonach es keine Anzeichen für ein religiöses Motiv für das Vorgehen der Eltern gibt.