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Türkische Truppen marschieren in Syrien ein

Von nachrichten.at/apa, 21. Jänner 2018, 15:50 Uhr
Türkische Truppen marschieren in Syrien ein
Türkische Panzer rollen Richtung Syrien. Bild: Reuters

HASSAKA/DAMASKUS. Im Zuge der Offensive der türkischen Streitkräfte auf die nordsyrische Kurden-Enklave Afrin sind am Sonntag die ersten türkischen Bodentruppen einmarschiert.

Zugleich gingen die türkischen Luft- und Artillerieangriffe weiter, wie Ministerpräsident Binali Yildirim mitteilte.

Staatschef Recep Tayyip Erdogan äußerte in einer Rede die Hoffnung auf ein rasches Ende des Militäreinsatzes gegen die Kämpfer der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG).

Am Samstag hatte Erdogan den Beginn der Boden- und Luftoffensive namens "Operation Olivenzweig" gegen die mit den USA verbündeten YPG verkündet. Nach Afrin werde es im weiter östlich gelegenen Manbij weitergehen. Die Türkei werde keinen "Terror-Korridor" an der Grenze dulden.

Ankara sieht in der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) und ihrem bewaffneten Arm YPG Terrororganisationen - so wie die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Washington betrachtet die YPG dagegen als wichtige Verbündete im Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS).

Erdogan äußerte sich am Sonntag vor Anhängern in der Provinz Bursa im Nordwesten der Türkei. In seiner im Fernsehen übertragenen Rede sagte er, wer Demonstrationsaufrufen prokurdischer Kräfte gegen die Militäroffensive in Nordsyrien Folge leiste, werde dafür einen "sehr hohen" Preis bezahlen.

"Unsere Sicherheitskräfte werden der PKK und der HDP die Hölle heiß machen", fügte Erdogan hinzu. Die im türkischen Parlament vertretene HDP ist eine prokurdische linksliberale Partei, deren Abgeordnete und Politiker einer scharfen Verfolgung ausgesetzt sind.

Video: Der ORF-Korrespondent Jörg Winter berichtet aus Istanbul, dass die USA eine große Mitverantwortung am Einrücken der türkischen Truppen in Syrien tragen:

Dutzende Ziele in der Region Afrin wurden am Samstag zunächst aus der Luft und mit Artillerie beschossen. Zudem rückten nach Medienberichten Milizen der protürkischen Freien Syrischen Armee (FSA) in die Region vor.

Die YPG gaben die Zahl der Toten am Samstag mit zehn an. Unter ihnen seien sieben Zivilisten, darunter ein Kind. Außerdem seien zwei weibliche und ein männlicher Kämpfer getötet worden.

Die türkische Armee sprach allgemein von Opfern, allerdings nur auf der Gegenseite. Ihren Angaben zufolge bombardierten Kampfflugzeuge unter anderem den von der YPG kontrollierten Militärflughafen Minnigh nördlich von Aleppo. Insgesamt seien 108 Ziele angegriffen worden. 72 Flugzeuge seien beteiligt gewesen und sicher zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Auch IS-Ziele seien zerstört worden.

Die türkische Nachrichtenagentur Dogan meldete, am Sonntag seien aus der nordsyrischen Kurdenregion vier Raketen auf die südtürkische Stadt Kilis abgefeuert worden. Zwei Häuser und ein Geschäft wurden demnach beschädigt, Tote habe es nicht gegeben.

In der türkischen Kleinstadt Reyhanli starb nach Angaben des Bürgermeisters ein syrischer Flüchtling durch Raketenbeschuss, 32 weitere Menschen seien verletzt worden.

Afrin und das hundert Kilometer weiter östlich am Euphrat gelegene Manbij gehören zur halbautonomen Kurdenregion im Nordwesten Syriens. Ankara will einen Zusammenschluss der Kurdengebiete westlich und östlich des Flusses und damit die Entstehung einer eigenständigen Kurdenregion an der Südflanke der Türkei verhindern.

Die syrische Führung wies eine Äußerung des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu zurück, demzufolge Ankara die Regierung von Staatschef Bashar al-Assad über das militärische Vorgehen in seinem Land informiert hatte. Das Außenministerium in Damaskus bewerte das Vorgehen als einen "erneuten türkischen Angriff auf Syriens Souveränität".

Assad verurteilte am Sonntag die "brutale türkische Aggression". Diese laufe auf eine "Unterstützung terroristischer Organisationen" hinaus.

Eine Reaktion der USA lag zunächst nicht vor. Kurz vor Beginn der Offensive hatte ein ranghoher Beamter des Außenministeriums in Washington vor einer Gefährdung der Stabilität in der Region gewarnt.

Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian äußerte sich am Sonntag "sehr besorgt" und forderte, eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats einzuberufen. Das russische Außenministerium forderte die Türkei zur Zurückhaltung auf. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, das russische Militärpersonal werde aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung von "Provokationen" aus Afrin abgezogen.

 

 
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16  Kommentare
16  Kommentare
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hanix (670 Kommentare)
am 22.01.2018 14:43

Wer heutzutage von Erdogan als Terrorist angesehen wird erscheint problematisch zu sein, weil auch zahlreichen Journalisten terroristische Tätigkeiten unterstellt werden. Die Türkei ist nicht in der Lage mit den Minderheiten in ihrem Land umzugehen. Eine militärische Intervention würde sich ansonsten erübrigen Bedauerlich ist, dass nunmehr die erfolgreichen Kämpfer gegen den IS zum Handkuss kommen dürfen. Der Mohr hat eben seine Schuldigkeit getan....!

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observer (22.194 Kommentare)
am 22.01.2018 13:20

Die Merkel und ein paar XXX in der EU werden schon wieder Gründe finden, warum die Beitrittsgespräche nicht beendet werden dürfen und man der Erdogan Türkei weiterhin viel Geld in den Rachen stopfen muss und gute Geschäfte mit Rüstungsgütern fortführen muss. Wir werden jedenfalls keine türkischen Rosinen, Pistazien, Haselnüsse usw. mehr kaufen, so lange die Situation in der Türkei sich nicht ändert. Und deswegen schauen wir bei unseren Einkäufen auch genau, wo diese Waren herkommen.
Klar kann der türkische Bauer nichts für den Einmarsch in Syrien, aber viele von denen haben den E. gewählt, weswegen sie nicht unschuldig an dieser Entwicklung sind.

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metschertom (8.047 Kommentare)
am 22.01.2018 06:23

Und jetzt schaut die Welt weg? Die Kurden haben gegen den IS die Kohlen aus dem Feuer geholt aber nun hat der Mohr seine Schuldigkeit getan!
Wie verlogen und dekadent ist die EU oder die UNO? Sogenannten "Flüchtlingen" aus afrikanischen Ländern oder anderen nicht kriegsführenden Ländern wird Hilfe angeboten aber die Kurden werden geopfert? Es ist an der Zeit dem Balkanhitler die grenzen aufzuzeigen bevor dieser in seinem Größenwahn einen neuen Krieg im nahen Osten anzettelt!

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Klettermaxe (10.636 Kommentare)
am 21.01.2018 17:02

Ethnische Säuberungen vor aller Augen.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 21.01.2018 20:25

der türkische Hitler darf alles ......

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( Kommentare)
am 21.01.2018 16:23

Putin hat seine Russen aus Syrien herausgeholt mit der Begründung, Menschenleben ist ihm wichtiger. Erdogan schickt jetzt seine Mannen in dieses Gebiet, um die Aufgabe von Putin zu übernehmen, oder hat Putin zu wenig gesäubert nach Erdogans Meinung? Assad kann sich freuen über diese Hilfe, dass sich hier Erdogan und Putin einig sind. Die Ärmsten der Armen sind wieder einmal die Kurden. Eine Lösung kommt so niemals zustande.

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am 21.01.2018 16:15

Es ist irgendwie eigenartig. Die APA hat diese Meldung erst vor 40 Minuten herausgegeben. In ausländischen Medien wird schon seit der Früh darüber berichtet.

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forensik (859 Kommentare)
am 21.01.2018 14:35

Es muss in dieser Welt utopische Umbrüche geben in Richtung besserer Verteilungsgerechtigkeit, Geld, Macht, territoriale Ansprüche auf alle teilen.

Dann erst wird der Frieden von Dauer sein.

Frieden gab es in Syrien seit 8 Jahren nicht mehr.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 21.01.2018 14:16

Gestern gab es eine Kurden-Demo auf der Landstraße gegen Erdogan.
Das war der OÖN keine Zeile wert.

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gebirge (244 Kommentare)
am 21.01.2018 14:07

man weiß nicht mehr wer wem besiegen will! Es gibt nur Verlierer und Gewinner unter den Menschen! Leider!

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Duc (1.565 Kommentare)
am 21.01.2018 14:00

Ein Natomitglied marschiert in Syrien ein und die Eu schweigt....wichtig ist nur Waffenverkauf....

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forensik (859 Kommentare)
am 21.01.2018 14:37

Die rechte Politik dient den Interessen der Wirtschaft,
Europa steht weit rechts im politischen Verhalten.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 21.01.2018 15:57

... und die Linken fördern die Friedensreligion

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Zonne1 (3.645 Kommentare)
am 21.01.2018 13:36

Nix wie weg von DORT !

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funfunfun (1.907 Kommentare)
am 21.01.2018 13:23

Ist das nicht ein Fall für das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag? Ich erinnere mich da an Sanktionen gegen Russland wg. Krim und so fort - ist dies anders gelagert? Wo sind die Sanktionen gegen die Türkei?

Unsere EU-Wappler in Brüssel und die Lenker der sogenannten großen EU-Nationen (die ja so gerne immer politisch korrekt sind - wenn es ihnen passt - und die so gerne die Linie vorgeben) - wo sind diese großen Tönespucker (beim Verrat an Europa und der Zerstörung unserer Kultur sind sie ja auch immer vorne dabei).

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caber (1.956 Kommentare)
am 21.01.2018 13:08

Gewalt = Unrecht!

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