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Türkei macht IS für Anschlag in Istanbul verantwortlich

30. Juni 2016, 00:05 Uhr
Bild 1 von 19
Bildergalerie Anschlag auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen
Bild: Reuters

ISTANBUL. 41 Menschen starben bei der Terrorattacke auf dem Flughafen, 239 wurden verletzt. Drei Attentäter schossen erst wild um sich und sprengten sich dann in die Luft.

Schon wieder wurde die türkische Metropole vom Terrorismus heimgesucht – dieses Mal war der Flughafen Atatürk betroffen. Mindestens 41 Menschen starben und 239 wurden verletzt, als drei Attentäter am späten Dienstagabend erst wild um sich schossen und sich anschließend in die Luft sprengten.

Ministerpräsident Binali Yildirim sagte gestern bei einem Besuch am Atatürk-Flughafen, erste Hinweise deuteten auf den IS als Urheber hin. Sicherheitsmängel am Flughafen schloss Yildirim aus: "Weder im Abflug- noch im Ankunftsbereich am Flughafen kann von einer Sicherheitslücke die Rede sein", sagte er.

Nachrichtensperre verhängt

Die türkische Polizei fahndet fieberhaft nach den Hintermännern des Anschlags auf den größten Flughafen des Landes. Und die Behörden verhängten auch eine umfassende Nachrichtensperre.

Einer der Täter habe in der Abflughalle kurz vor 22.00 Uhr um sich geschossen, berichteten Augenzeugen. Dann hätten sich alle drei in oder in der Nähe der eine Etage tiefer gelegenen Ankunftshalle in die Luft gesprengt. Die Polizei habe noch versucht, zwei der Angreifer durch Schüsse zu stoppen, bevor sie die Kontrollstelle in der Ankunftshalle erreicht hätten, teilten die Behörden mit. Doch die Attentäter hätten ihre Sprengsätze gezündet, obwohl sie bereits am Boden gelegen hätten.

Durch die Detonation der Sprengsätze wurde auch erheblicher Sachschaden angerichtet.   Bild: (AFP)

Aus türkischen Regierungskreisen wurde bestätigt, dass 13 Ausländer unter den Toten sind. Es handle sich demnach um fünf Saudis, zwei Iraker, einen Tunesier, einen Usbeken, einen Chinesen, einen Iraner, einen Ukrainer und einen Jordanier. Österreicher sind nicht unter den Opfern.

Nach dem Anschlag kam der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zu einem Krisentreffen mit Premier Yildirim und Armeechef Hulusi Akar zusammen. In einer Mitteilung rief Erdogan die Welt und besonders westliche Staaten zum entschlossenen Handeln gegen die Terrorbedrohung auf: "Jeder soll wissen, dass die Terrororganisationen nicht unterscheiden zwischen Istanbul und London, Ankara und Berlin, Izmir und Chicago, Antalya und Rom."

Parallelen zum Terror in Brüssel

Der Anschlag erinnert an das IS-Attentat auf den Brüsseler Flughafen am 22. März, bei dem 16 Menschen starben. Ein türkischer Ermittler sagte, die Arbeit gleiche einem Puzzle. Die Aufnahmen von Sicherheitskameras würden gesichtet und Zeugenaussagen ausgewertet. Die türkische Nachrichtenagentur "Dogan" berichtete, bei den drei Männern, die mit einem Taxi zum Flughafen gefahren waren, handle es sich um Ausländer, nannte aber keine Quelle.

Zwei Terror-Spezialisten der US-Regierung betonten, die Art des Angriffs spreche für die Terrormiliz. Der IS habe in der Vergangenheit "weiche Ziele" wie zufällig anwesende Passanten angegriffen. Die kurdische PKK und deren Splittergruppen griffen normalerweise das Militär oder Regierungsvertreter an. Nach Angaben der US-Experten habe der IS zwar die Zahl der Attacken in der Türkei zuletzt erhöht, allerdings bekenne sich die Miliz selten dazu, da die Türkei eines der wichtigsten Transit-Länder der Dschihadisten sei.

 

Serie von Anschlägen in der Türkei

12. Jänner - Istanbul: Bei einem IS-Selbstmordanschlag im historischen Zentrum nahe der Hagia Sophia werden zwölf deutsche Touristen getötet.

17. Februar - Ankara: Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi im Regierungsviertel: 30 Menschen sterben, darunter der kurdische Selbstmordattentäter.

13. März - Ankara: In der Hauptstadt sterben 37 Menschen, 120 werden verletzt. Eine kurdische Selbstmordattentäterin hatte sich nahe einer Bushaltestelle in die Luft gesprengt.

19. März - Istanbul: Ein Attentäter mit Verbindungen zur Terrororganisation IS ("Islamischer Staat") sprengt sich auf der Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal in die Luft und reißt vier Menschen mit in den Tod, 39 werden verletzt. Drei der Todesopfer sind Israelis, eines Iraner.

7. Juni - Istanbul: Die Explosion einer Autobombe tötet sechs Polizisten und fünf Passanten, 36 Menschen werden verletzt. Eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bekennt sich.

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