200 Tote und 140 Vermisste nach Tropensturm auf den Philippinen
MANILA. Der Tropensturm "Tembin" hat auf seinem Weg durch die Philippinen mindestens 200 Menschen getötet und eine Schneise der Verwüstung durch den Süden gezogen.
Rettungstrupps suchten in der Nacht auf Sonntag nach rund 140 Vermissten in der Region Mindanao, wie die Sicherheitsbehörden mitteilten. Beim Verlassen der Philippinen nahm der Tropensturm am Sonntag laut Meteorologen wieder Fahrt auf.
Die meisten Menschen waren durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen. "Tembin" war am Freitag in der südlichen Region Mindanao auf Land getroffen. Mehr als 75.000 Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Häuser wurden weggeschwemmt, viele Straßen waren unpassierbar.
Man sei vom Ausmaß der Zerstörungen überrascht worden, sagte der Leiter der regionalen Katastrophenschutzbehörde, Manuel Luis Ochotorena.
In der Provinz Zamboanga del Norte schwemmten demnach Sturzfluten in der Stadt Sibuco etwa 100 Fischerhütten fort. "Die aus den Bergen kommenden Wassermassen haben sogar Kokospalmen ausgerissen, das zeigt die Kraft der Fluten", sagte Ochotorena. Tote wurden auch aus den Provinzen Lanao del Sur, Bukidnon und Misamis Occidental gemeldet.
Am schlimmsten betroffen war nach Behördenangaben die Provinz Lanao del Norte, wo bis Samstagabend 127 Menschen ums Leben kamen und 69 weitere noch vermisst wurden.
Die Regierung sagte den Opfern Unterstützung zu. Am Samstag erreichte der Sturm, dessen Böen nach Angaben des meteorologischen Dienstes mit Geschwindigkeiten bis zu 145 Kilometern pro Stunde wehten, die westliche Provinz Palawan.
Erst vergangene Woche waren 54 Menschen umgekommen, als der Sturm "Kai-Tek" über die Philippinen zog. Der südostasiatische Inselstaat wird jedes Jahr von durchschnittlich 20 Wirbelstürmen getroffen. 2016 kamen durch den Taifun "Haiyan" mehr als 6000 Menschen ums Leben.
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