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Tote und Verletzte bei Autobombenanschlag in Izmir

Von nachrichten.at/apa, 05. Jänner 2017, 16:10 Uhr
Anschlag in Izmir Bild: (AFP)

IZMIR. Bei einem Autobombenanschlag vor dem Justizgebäude in der westtürkischen Millionenmetropole Izmir sind zwei Menschen ums Leben gekommen.

Vier Tage nach dem verheerenden Terrorangriff in der Silvesternacht in Istanbul ist die bisher ruhige westtürkische Metropole Izmir von einem tödlichen Anschlag erschüttert worden. Bei einem Autobombenanschlag vor einem Gerichtsgebäude wurden mehrere Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Medienberichten zufolge wurden zwei Attentäter von der Polizei erschossen.

Nach einem dritten werde gefahndet. Ein Polizist und ein Gerichtsangestellter seien ums Leben gekommen, verlautete aus Polizeikreisen. In Krankenhauskreisen hieß es, zehn Personen seien verletzt gebracht worden. Der Gouverneur von Izmir Erol Ayyildiz erklärte am Tatort, die bisherigen Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK hinter dem Anschlag stecke. 

Ayyildiz sagte, nach der Detonation vor dem Justizgebäude sei es zu einem Schusswechsel gekommen, bei dem zwei Terroristen getötet worden seien. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, nach einem dritten Angreifer werde gesucht.

Istanbul-Attentäter weiter auf der Flucht

Auch der Angreifer auf die Silvesterparty in einem Club in Istanbul ist weiterhin auf der Flucht. Der Mann hatte kurz nach Anbruch des neuen Jahres 39 Menschen getötet. Die Verantwortung für diese Tat reklamierte die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für sich.

Vize-Ministerpräsident Veysi Kaynak sagte im Sender A Haber über den Flüchtigen: "Er ist wahrscheinlich ein Uigure. Aber bezüglich seiner Staatsangehörigkeit will ich vorerst nichts sagen." Die Türkei setzt sich seit langem für die Uiguren ein. Die muslimische Minderheit in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina ist ein Turkvolk und fühlt sich von den Chinesen unterdrückt. China wirft Ankara vor, geflüchteten Uiguren türkische Reisepässe auszustellen.

Kaynak sagte: "Die Identität des Terroristen wurde von unseren Sicherheitskräften festgestellt. Es wurde auch ausgemacht, wo er sich aufhalten könnte. Unsere Sicherheitskräfte fahnden irgendwo in Silivri." Silivri liegt westlich von Istanbul. Anadolu meldete, die Polizei habe in Silivri Uiguren festgenommen, die der Beihilfe verdächtigt würden. Kaynak schloss allerdings auch nicht aus, dass dem Täter die Flucht ins Ausland gelungen sein könnte.

Zweites Auto kontrolliert gesprengt

Zum Anschlag in Izmir sagte Gouverneur Ayyildiz, die Polizei habe den zur Bombe umgebauten Wagen vor dem Gericht stoppen wollen. Er bestätigte nicht, dass einem der Angreifer die Flucht gelungen sei. Ein zweites verdächtiges Fahrzeug sei kontrolliert gesprengt worden.

Izmir ist die drittgrößte Stadt der Türkei. Von der Eskalation der Gewalt im Land seit Sommer 2015 ist sie bisher weitgehend verschont geblieben. Schwere Anschläge waren dort seitdem nicht verzeichnet worden. Alleine in den vergangenen vier Wochen kam es in der Türkei zu einer ganzen Reihe terroristischer Angriffe, die insgesamt mehr als 100 Menschen das Leben kosteten.

Am 10. Dezember sprengten sich Attentäter der PKK-Splittergruppe TAK in Istanbul nach einem Fußballspiel in die Luft (mindestens 45 Tote). Die TAK war auch verantwortlich für einen Anschlag im zentralanatolischen Kayseri eine Woche später (14 Tote). Am 19. Dezember wurde der russische Botschafter in Ankara erschossen. In der Silvesternacht kam es dann zu dem Terrorangriff in Istanbul.

In der Nacht zu Mittwoch hatte das Parlament in Ankara beschlossen, den seit Juli geltenden Ausnahmezustand bis zum 19. April zu verlängern. Als Begründung für ihren Antrag gab die Regierung unter anderem die anhaltenden terroristischen Angriffe im Land an.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 05.01.2017 20:31

In Syrien wurde der IS zerbomt. Zerbombt durch russische Bombardements mit Syrischer und Türkischer Bewilligung, um den IS auszurotten. Jetzt haben Russland mit Putin, die Türkei mit Erdogan und Syrien mit Assad einen Friedensvertrag abgeschlossen. Einen Friedensvertrag ohne der IS, dem eigentlichen Gegner.

Aleppo in Syrien wurde zerstört. Der fanatische Widerstand des IS nicht. Wo soll sich der jetzt ausdrücken? Es bleibt ihm nur der Muslimenstaat, die Türkei. Wen wundert es, dass sich die Anschläge auf die Türkei verlagern.

Dem IS geht es nur um die Religion. Putin geht es nur um einen strategischen Stützpunkt. Dieses russische Interesse ist für den IS völlig uninteressant. Putin schürte eine Auseinandersetzung mit den Fanatikern der Religion, nützte dazu die unterschiedlichen Stammeshaltungen in Syrien um dadurch seinen Vorteil im Standplatz Syrien zu bekommen.

Putin ist der einzige Sieger.
Europa hat die Flüchtlinge und Anschläge
Türkei die Anschläge
Syrien keine Stammeslösung.

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holzilein (123 Kommentare)
am 05.01.2017 17:08

Frei nach Goethe:
"Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los."
Nicht nur die EU, auch ein türkischer Präsident, muss nun erkennen, dass jede Aktion auch eine Gegenreaktion hervorruft. Trotzdem sind Anschläge zu verurteilen, denn sie lösen keine Probleme und verursachen Leid und Trauer unter der Bevölkerung. Sollen doch Politiker ihre Aversionen gegen einen Anderen selbst im Ring austragen, schnell wäre Schluss mit Kriegen! grinsen

Es ist immer leichter Soldaten in den Krieg zu schicken als sebst zukämpfen!

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oneo (19.368 Kommentare)
am 05.01.2017 16:24

Jetzt wird's auch an der bisher verschonten Westküste nicht mehr zum Aushalten.

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