Tote bei Angriffen der Al-Shabaab in Kenia und Somalia
NAIROBI. Bei zwei Angriffen der somalischen Terrormiliz Al-Shabaab sind mehr als 20 Menschen getötet worden. Im Nordosten des Nachbarlandes Kenias kamen bei einem Angriff der Terroristen auf ein Hotel am Dienstag mindestens zwölf Menschen ums Leben.
Nur Stunden später wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen Stützpunkt von Friedenstruppen in Somalia mindestens elf Menschen getötet.
Der erste Angriff galt einem Hotel in dem Ort Mandera im Nordosten Kenias. Terroristen hatten sich mit der Zündung von Sprengsätzen gegen 3.30 Uhr (Ortszeit) Zugang zum Hotel Bishaaro verschafft und dort übernachtende Gäste erschossen, sagte der Vorsitzende der örtlichen Behörde, Fredrick Shisia.
Die Explosion brachte auch einen Teil des Gebäudes zum Einsturz. "Einige wurden von dem einstürzenden Gebäude erschlagen", sagte Shisia. Zehn Menschen konnten demnach aus den Trümmern befreit werden. Ein Team von Sprengstoffspezialisten untersuche den Vorfall.
Anschlag auf Friedenstruppen
In Somalia verübte Al-Shabaab einen Selbstmordanschlag auf Friedenstruppen der Afrikanischen Union (Amisom). Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug raste gegen Mittag in einen AU-Kontrollpunkt in dem Ort Beledweyne, rund 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Mogadischu, und detonierte dort. Dabei wurden nach Polizeiangaben mindestens 11 Menschen getötet und 20 weitere verletzt.
Augenzeugen berichteten, dass die Explosion auch mehrere umliegende Gebäude zum Einsturz gebracht habe. Unter den Toten befinden sich Behörden zufolge sechs Soldaten aus dem ostafrikanischen Dschibuti, die an dem Kontrollpunkt im Einsatz waren.
Al-Shabaab bekannte sich zu beiden Anschlägen über den ihr nahe stehenden Sender Radio Andalus. Die sunnitischen Extremisten versuchen seit Jahren, einen Gottesstaat zu errichten.
Kenia und Dschibuti unterstützen Somalia im Kampf gegen die Terroristen. Die Friedensmission Amisom ist mit rund 22.000 Soldaten und Polizisten in dem Land am Horn von Afrika im Einsatz, davon etwa 1000 aus Dschibuti und über 3500 aus Kenia.
Kenia ist seit der Entsendung von Truppen nach Somalia zur Unterstützung der Friedensmission Ende 2011 vermehrt ins Visier der Terrormiliz gerückt. Erst Anfang Oktober hatten Mitglieder der Al-Shabaab eine Wohnanlage in Mandera angegriffen. Damals verschafften sich Terroristen mit einer Handgranate Zugang zu einer Wohnanlage und schossen um sich. Dabei wurden sechs Menschen getötet.