Tausende Häftlinge freigelassen
DUSCHANBE. Zum 25. Jubiläum der Unabhängigkeit von der Sowjetunion hat die zentralasiatische Republik Tadschikistan einen Straferlass für mehr als 12.000 Häftlinge beschlossen.
Das Parlament in der Hauptstadt Duschanbe bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf des autoritären Präsidenten Emomali Rachmon.
Das überwiegend muslimisch geprägte Tadschikistan hatte sich am 9. September 1991 unabhängig von der UdSSR erklärt. Das Hochgebirgsland an der Grenze zu Afghanistan gilt als anfällig für islamistischen Extremismus. Unter den fünf Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien zählt das Land mit seinen rund acht Millionen Einwohnern zu den ärmsten.
Von dem Straferlass ausgenommen sind unter anderem Extremisten, Terroristen und Mörder. Zuletzt waren bei einer Amnestie 2014 rund 10.000 Straftäter freigekommen. Kritiker werfen dem autoritär regierenden Rachmon vor, mit harter Hand gegen Gegner vorzugehen. Der 63-Jährige führt das Land seit mehr als 20 Jahren. Im Mai hatte er sich per Referendum die Möglichkeit gesichert, unbegrenzt an der Macht zu bleiben.