Tausende Abtreibungsgegner demonstrierten in Madrid
MADRID. Die Demonstranten forderten von der konservativen Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy die Verabschiedung eines Gesetzes, das die Hürden für einen Schwangerschaftsabbruch deutlich anheben soll.
Das vom Kabinett verabschiedete, aber nie dem Parlament vorgelegte Gesetz war Teil des Wahlprogramms, mit dem die Regierungspartei Partido Popular (PP) bei den Parlamentswahlen 2011 die absolute Mehrheit geholt hat.
Über die geplante Verschärfung des Abtreibungsrechts wird im katholisch geprägten Spanien hitzig debattiert. Der vor neun Monaten beschlossene Gesetzentwurf lässt einen Schwangerschaftsabbruch nur noch nach Vergewaltigungen oder bei Gesundheitsrisiken für die werdende Mutter zu. Eine Fehlbildung des Fötus soll dagegen kein Abtreibungsgrund mehr sein. Mädchen unter 18 Jahren bräuchten künftig in jedem Fall die Zustimmung ihrer Eltern. Die Regierung Rajoy hat jüngste Medienberichte, denen zufolge sie das Gesetzesvorhaben aufgegeben habe, nicht dementiert. Derzeit dürfen alle Frauen bis zur 14. Schwangerschaftswoche abtreiben.