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Syrische Armee eroberte Palmyra zurück

Von nachrichten.at/apa, 27. März 2016, 08:18 Uhr
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Bildergalerie Palmyra soll wieder aufgebaut werden
Bild: Reuters

PALMYRA. Die syrischen Regierungstruppen haben die Oasenstadt Palmyra vollständig zurückerobert und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) damit eine schwere Niederlage beigefügt. Die historische Stadt soll wieder aufgebaut werden.

Die Armee habe die für ihre antiken Ausgrabungsstätten berühmte Stadt nach heftigen nächtlichen Kämpfen gänzlich unter ihre Kontrolle gebracht, sagte ein Militärvertreter in Palmyra am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

Die Dschihadisten hätten sich zurückgezogen. Sowohl die als Weltkulturerbe gelisteten Ausgrabungsstätten als auch die angrenzenden Wohngebiete seien wieder unter Kontrolle der Armee, sagte der Militärvertreter einem AFP-Korrespondenten in Palmyra. Die IS-Kämpfer seien in ihre Hochburgen Suchnah, Raqqa und Deir Essor im Osten und Norden Syriens zurückgewichen. Experten der Armee seien dabei, dutzende Sprengsätze und Minen in der antiken Stadt zu entschärfen.

Die Einnahme von Palmyra ist ein wichtiger militärischer Erfolg für die syrische Armee und eine schwere Niederlage für die Jihadisten. Diese hatten Palmyra im vergangenen Mai erobert. In den folgenden Monaten schockierten sie die Welt durch brutale Hinrichtungen in den Ruinen der antiken römischen Stadt und die Zerstörung mehrerer Tempel, Grabmäler und Skulpturen. Palmyra wird von der UN-Kulturorganisation Unesco als Weltkulturerbe geführt.

Unesco will Kriegsschäden sichten

Die Unesco will sobald wie möglich eine Kommission zur Sichtung der Kriegsschäden in der historischen Oasenstadt entsenden. Die Organisation der Vereinten Nationen werde am 4. April über einen Besuch beraten, sagte die russische Unesco-Vertreterin Eleonora Mitrofanowa am Sonntag in Moskau.

Die Kommission soll auch über eine mögliche Wiedererrichtung zerstörter Denkmäler beraten. "Erst brauchen wir einen völligen Überblick. Die Terroristen haben den berühmten Triumphbogen sowie antike Tempel und Statuen zerschlagen und einen Teil der Anlage vermint", sagte Mitrofanowa im Rundfunk.

Regierung will Palmyra wieder aufbauen

Die syrische Regierung will die teilweise zerstörte Unesco-Weltkulturerbestätte Palmyra nach ihrer Befreiung von der Terrormiliz IS rekonstruieren. "Wir werden die zerstörten Tempel in einer Weise wieder aufbauen, die ihre historische Identität bewahrt", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Sonntag den Leiter der syrischen Museums- und Altertumsbehörde, Mamoun Abdul-Karim.

Für die Rekonstruktion sollen demnach originale Felsblöcke sowie neue aus den Steinbrüchen der Umgebung benutzt werden. Der IS hatte die Stadt im Mai 2015 von der syrischen Armee eingenommen. Seitdem sprengten die Jihadisten den rund 2000 Jahre alten Baal-Tempel, den Baal-Shamin-Tempel sowie mehrere einzigartige Turmgräber, den Triumphbogen und einen Teil der berühmten Säulenstraße.

Antike Perle in der syrischen Wüste

Palmyra gilt als antike Perle der syrischen Wüste, doch wurden seit ihrer Eroberung im vergangenen Mai durch die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat"(IS) einige ihrer größten Schätze zerstört. Für viele berühmte Bauwerke kommt die Rückeroberung der Stadt zu spät. So sind der Baal-Tempel, der kleinere Tempel von Baalshamin, der prachtvolle Triumphbogen und mehrere antike Grabtürme zerstört worden.

Der Name Palmyra bedeutet Stadt der Palmen und wurde erstmals im 19. Jahrhundert vor Christus erwähnt. Damals war die Stadt eine Station für Karawanen auf der Seidenstraße nach Asien. Ihr eigentlicher Aufstieg begann nach der Eroberung durch die Römer im ersten Jahrhundert vor Christus.

Bald schon entwickelte sich die Stadt dank des Handels mit Gewürzen, Seide und Duftstoffen aus dem Osten sowie Statuen und Glaswaren aus Phönizien zu einer luxuriösen Metropole.

Im Jahr 129 nach Christus erklärte der römische Kaiser Hadrian Palmyra zur "freien Stadt" innerhalb seines Reiches. Vor der Verbreitung des Christentums wurde die Dreifaltigkeit Baal, Jarhibol (Sonne) und Aglibol (Mond) angebetet. In dieser Epoche entstanden die berühmten Tempel zu Ehren des babylonischen Gottes Baal - dem Äquivalent von Zeus - und des phönizischen Himmelsgotts Baalshamin. Beide Tempel wurden Ende August von den IS-Extremisten in die Luft gesprengt.

Als das Römische Reich im dritten Jahrhundert zu bröckeln begann, erklärte Palmyra sich für unabhängig. Römische Truppen im Westen und persische Truppen im Osten wurden in einer Revolte Zenobias zurückgeschlagen, die dann Königin wurde. Bis zum Jahr 270 eroberte Zenobia ganz Syrien und Teile Ägyptens und stand an der Schwelle Kleinasiens. Doch als der römische Kaiser Aurelian die Stadt wieder einnahm, wurde die mächtige Königin nach Rom gebracht und Palmyra verlor an Bedeutung.

Das zum UNESCO-Welterbe zählende Palmyra liegt 210 Kilometer nordöstlich von Damaskus im Herzen der syrischen Wüste und ist eine der wichtigsten archäologischen Stätten des Landes. Vor Beginn des Bürgerkriegs 2011 besuchten jährlich mehr als 150.000 Touristen die Ruinen und bewunderten die lange Säulenstraße, den Triumphbogen, die Tempel und die mehr als 500 Grabmäler der Nekropole. Ein Dutzend Grabtürme wurde von der IS-Miliz gesprengt.

 

Die schwersten Niederlagen für die IS-Miliz seit Anfang 2015

Lange Zeit schien es so, als ob der Vormarsch der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak nicht zu stoppen sei. Doch inzwischen werden die Extremisten immer weiter zurückgedrängt, die Regierungstruppen haben ihre Hochburgen Raqqa in Syrien und Mossul im Irak im Visier. Ein Überblick über die wichtigsten Verluste für die IS-Miliz seit Jänner 2015:

  • Kobane: Nach einer Reihe von Siegen erleidet die IS-Miliz im kurdischen Kobane am 26. Jänner 2015 ihre erste, große Niederlage. Kurdische Kämpfer vertreiben die Jihadisten - unterstützt durch US-Luftangriffe - aus der Stadt in der Nähe der Grenze zur Türkei. Vier Monate erbitterter Kämpfe waren dem Sieg vorausgegangen.
  • Tikrit: Die Heimatstadt des einstigen irakischen Machthabers Saddam Hussein wird am 31. März 2015 von irakischen Regierungstruppen und schiitischen Milizen zurückerobert. Die Militäroperation in Tikrit, damals der größte Einsatz irakischer Soldaten gegen die IS-Miliz, wird dadurch einfacher, dass die meisten der 200.000 Einwohner aus der Stadt geflüchtet sind.
  • Sinjar: Kurdische Einheiten im Irak vertreiben die IS-Kämpfer am 13. November 2015 aus der Stadt Sinjar nordwestlich von Bagdad. Damit wird auch ein entscheidender Nachschubweg für die Jihadisten zwischen ihren Stellungen in Syrien und im Irak unterbrochen. Die IS-Miliz hatte Sinjar im August 2014 erobert und war danach brutal gegen die kurdischen Yeziden in der Region vorgegangen. Massaker, Vergewaltigungen und Versklavungen von yezidischen Frauen lösten weltweit Entsetzen aus.
  • Ramadi: Irakische Truppen erobern am 8. Dezember 2015 wichtige Bereiche der sunnitischen Stadt Ramadi im Irak. Zwei Wochen später, unterstützt von US-Luftangriffen, erreichen die Regierungseinheiten das Zentrum der Hauptstadt der Provinz Anbar, die seit Mai von der IS-Miliz besetzt war.
  • Palmyra: Syrische Regierungstruppen unterstützt durch russische Luftangriffe nehmen am 27. März 2016 die antike Wüstenstadt Palmyra wieder vollständig ein. Damit bereiten sie der IS-Miliz in Syrien ihre bis dahin schwerste Niederlage. Mit Palmyra geht den Jihadisten de facto auch die syrische Wüste bis zur Grenze zum Irak verloren. Der IS hatte Palmyra im Mai 2015 erobert und danach mehrere antike Tempel, den prachtvollen Triumphbogen und Grabmäler zerstört, die von der UN-Kulturorganisation Unesco als Weltkulturerbe geführt wurden.
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14  Kommentare
14  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 28.03.2016 08:31

von MajaSirdi

Der Mensch entwickelt sich wieder rückwärts in die Steinzeit, schade eigentlich das nur Waffen sprechen in dieser Zeit...

wen du die Moslems meinst JA denn die leben im Jahre 1400. zwinkern
also gibt es noch potential nach oben betreffend BENEHMEN !

hättest dich gemeldet im Jahre 1982 da war ich auch der Vöestbaustelle ein paar hundert Kilometer weiter nach Nord-Osten in Deir ez Zor ... zwinkern zwinkern zwinkern

https://www.weltkarte.com/mosten/syrien/landkarte-syrien-kleine-uebersichtskarte.htm

Tudmor heißt Palmyra ...

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 28.03.2016 08:20

anscheinend sind doch die Russen die Verantwortlichen, dass es zu einer Begrenzung des IS-Wahnsinns kommt -
die Amis haben bisher NUR Kriege und Aufstände geschürt und überall Chaos hinterlassen - und zusätzlich Moslem-Fanatikern Schützenhilfe gegeben.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 28.03.2016 06:58

Wären die USA&EU nicht derartig blöd gewesen, würde Palmyra noch unversehrt sein.

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 27.03.2016 16:57

Das hat also der zivilisierte und hochbegabte Mensch aus Palmyra gemacht!

In der Zeit zwischen 1975 bis 1982 hatte ich ca. 40 mal Palmyra besucht, dort viel Zeit verbracht und oft im blauen Salon ein kaltes Bier getrunken, und aus einer so pulsierenden Stadt ist also das geworden...

Religion + Politik + GeldMacht, die Gier im 21. Jahrhundert...

Der Mensch entwickelt sich wieder rückwärts in die Steinzeit, schade eigentlich das nur Waffen sprechen in dieser Zeit...

Danke USA, Danke Deutschland, eure Politik in den 1970ern - das habt Ihr zu verantworten!

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 27.03.2016 20:48

und dass waffengeschäft
floriert,das wichtigste..........

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 27.03.2016 20:49

für so manche länder.........

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( Kommentare)
am 27.03.2016 14:17

Ich hoffe es geht den IS-A... nun endlich an den Kragen.

Rechtzeitig zur Visafreiheit der Türken können sie dann den geflohenen IS-Kämpfern Pässe verkaufen.

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Austria (2.281 Kommentare)
am 27.03.2016 13:43

Für König Abdullah ist es klar, dass Erdogan an eine "radikalislamische Lösung für die Region" glaube. Dann wiederholte er: "Die Türkei sucht nach einer religiösen Lösung für Syrien, während wir nach moderaten Elementen im Süden Ausschau halten und Jordanien drängt nach einer dritten Option, welche eine religiöse Option nicht erlaubt". Jordanien, welches Teil der US-geführten Anti-Terror-Koalition ist, fühlt sich auch von der Türkei verraten.
Weiters betonte er, dass die Türkei nicht nur religiöse Gruppen in Syrien unterstütze, sondern auch jene in Libyen und Somalia. Die "Radikalisierung wurde in der Türkei hergestellt", sagte Abdullah und fragte die US-Senatoren, warum die Türkei die somalische Armee ausbilden würde. Weiters lud er die US-Politiker dazu ein, die Präsidenten von Albanien und des Kosovo über die Türken zu befragen. Beide Länder hätten die Europäer angebettelt, sie zu inkludieren, bevor Erdogan es tat.

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Austria (2.281 Kommentare)
am 27.03.2016 13:37

Deutschland tolerierte vor einem Jahrhundert den Armenier-Genozid, und jetzt toleriert die US-Merkel-EUdSSR-Fraktion unter dem Deckmantel der Syrienkrise den drohenden türkischen Genozid an den Kurden

Einwohner von Diyarbakır, die aus dieser türkischen Millionenstadt geflohen sind, erkennen ihre Stadt nicht mehr wieder, berichtet Politico, das Politjournal aus den USA. "Die engen Gassen der inoffiziellen Kurdenhauptstadt sind voller Trümmer, aus Brandruinen steigt Rauch auf."

Vor vier Monaten habe das türkische Militär die Stadt belagert. Hier haben sich die erbittertsten Kämpfe zwischen den Regierungstruppen und der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans ereignet: »Das alles erinnert an Syrien. Wir haben nur ein paar Sachen für die Kinder eingepackt und sind los. Von der Stadt ist nichts mehr übrig«, sagte eine vor den Kämpfen geflohene Einwohnerin der Stadt...
( info.kopp-verlag.de )

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Austria (2.281 Kommentare)
am 27.03.2016 13:41

UND Klare Worte dazu von Jordaniens König: Die Türkei sendet Terroristen nach Europa – Flüchtlingskrise ist inszeniert

www.contra-magazin.com/2016/03/jordaniens-koenig-die-tuerkei-sendet-terroristen-nach-europa-fluechtlingskrise-ist-inszeniert/

Wie das US-Portal Middle East Eye (MEE) berichtet, beschuldigte König Abdullah von Jordanien die türkische Führung, sowohl für die gewaltige Flüchtlingskrise als auch für die Terroranschläge in Europa (mit-)verantwortlich zu sein. "Die Tatsache, dass Terroristen nach Europa gehen ist Teil der türkischen Politik und die Türkei bekommt einen Klaps auf die Hand und werden vom Haken gelassen", so Abdullah bei einem Treffen mit hochrangigen US-Politikern.

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Austria (2.281 Kommentare)
am 27.03.2016 13:41

Jordaniens Außenminister Nasser Judeh unterstützte König Abdullah. Er sagte, dass der albanische Präsident Bujar Nishani Katholik sei, der eine Muslima heiratete und dieses Modell auch in einem Land geschützt werden müsse, welches mehrheitlich muslimisch sei. Dies sagte er angesichts des Drucks in vielen muslimischen Ländern, wo eine Heirat von Nichtmuslimen mit Muslimen normalerweise dazu führt, dass der nichtmuslimische Partner zum Islam konvertieren muss.

Beide Jordanier sträuben sich auch gegen den 3-Milliarden-Euro-Deal der EU mit der Türkei. Sie sehen es nicht ein, dass ein Land mit beinahe 80 Millionen Einwohnern und rund 2 Millionen syrischen Flüchtlingen eine solche finanzielle Unterstützung erhält, während Jordanien selbst proportional eine deutlich größere Belastung durch die Flüchtlinge ertragen muss und dafür kaum Unterstützung bekommt.

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voecklamalus (1.503 Kommentare)
am 27.03.2016 15:23

Danke für die Vermittlung deines Wissens

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pepone (60.622 Kommentare)
am 27.03.2016 08:55

ich vermute jetzt kann man wirklich von RUINEN sprechen ...
ich war damals dort und habe eine Aufnahme der Kolonen in der Wüste.
und die ersten FRISCHEN Dattel in meinem Leben habe ich auch in Palmyra unter den Palmen geerntet ... Hmmmm... leka ... zwinkern

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eduard36 (802 Kommentare)
am 27.03.2016 10:04

Ein trauerspiel.......aber irgendwann ist es vorbei

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