Syrien-Krieg: Bruder des kleinen Omran ist tot
ALEPPO. Das Foto des kleinen syrischen Buben Omar, der nach einem Bombenangriff blutend und staubbedeckt in einem Krankenwagen sitzt, ging um die Welt. Nun ist sein zehn Jahre alter Bruder Ali gestorben.
Der Bub, der bei der Attacke in Aleppo schwer verwundet wurde, ist seinen Verletzungen erlegen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und ein Fotograf am Samstag mitteilten.
Der vierjährige Omar war am Mittwoch zusammen mit seinen Geschwistern und seinen Eltern aus dem Trümmern eines bombardierten Hauses in einem von Rebellen kontrollierten Teil Aleppos gerettet worden. Auf Videoaufnahmen und Fotos war zu sehen, wie er völlig in Staub eingehüllt, die Füße nackt, blutend und benommen auf einem Sitz im Krankenwagen wartete. Er schreit nicht, er weint nicht, doch der Schock steht ihm ins Gesicht geschrieben - gerade durch diese Stille wirkt das Entsetzen so herzzerreißend - das Video sehen Sie hier.
Die Aufnahmen löst weltweit Betroffenheit aus und warf ein Schlaglicht auf das Schicksal von Kindern im Bürgerkriegsland Syrien. Ein Sprecher des US-Außenministeriums bezeichnete den Kleinen als "das wahre Gesicht" des Syrien-Konflikts.
Der Fotograf Mahmoud Raslan sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe die Familie getroffen und ihr sein Beileid ausgedrückt. Raslan zufolge war der Bub am Freitag nach einer Operation noch stabil. Sein Zustand habe sich am Samstag allerdings drastisch verschlechtert. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.
Aleppo ist seit vier Jahren zwischen den Regierungstruppen im Westen und den islamistischen Rebellen im Osten geteilt. In den Vierteln unter Kontrolle der Rebellen leben rund 250.000 Menschen, in den von der Regierung gehaltenen Stadtteilen sind es etwa 1,2 Millionen. Die syrische Luftwaffe greift immer wieder von der Opposition gehaltene Wohngebiete an.
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