Spieler und Trainer der Black Wings vom Amoklauf erschüttert
LINZ. Im Kader des Linzer Eishockeyteams stehen zehn Kanadier – Freundin des Goalies lebt und arbeitet in der kanadischen Hauptstadt.
Nur Minuten nachdem sich der Amoklauf in der kanadischen Hauptstadt Ottawa am Mittwoch ereignet hatte, verbreiteten sich die Nachrichten in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer rund um den Globus. So erfuhr auch Mike Ouzas, Torhüter der Liwest Black Wings, in Linz sehr rasch von dem Zwischenfall. Der 29-Jährige machte sich große Sorgen, weil seine Freundin Rylie in Ottawa lebt und arbeitet. "Sie war zum Zeitpunkt des Amoklaufs noch in der Arbeit. Als ich sie erreichte, hatte sie gerade von den schrecklichen Dingen erfahren. Es ist eine Tragödie. Vor allem für die Familie des getöteten Soldaten", sagte Ouzas.
Bis zum vergangenen Sommer wohnten Ouzas und seine Freundin noch unweit des Parlaments in Ottawa. "Wir mussten kaum fünf Minuten laufen, um dort zu sein. Es ist das Zentrum. Dort spielt sich alles ab", erzählt der Torhüter, der vor allem vom Schicksal des ermordeten Wachsoldaten betroffen ist. "Er kommt aus derselben Stadt wie ich. Ich kannte ihn zwar nicht, aber es macht die gesamte Situation noch realer", sagte Ouzas, der wie der Soldat aus Hamilton stammt.
Sichere Stadt Ottawa
Im Kader der Black Wings stehen neben den Trainern Rob Daum und Marc Szücs noch weitere zehn Kanadier. Unter ihnen war der Amoklauf großes Gesprächsthema. Ouzas: "Man weiß, was sich im Nahen Osten abspielt, und bekommt viele Dinge aus den Medien mit. Aber wenn plötzlich das Ganze direkt vor deiner Haustür passiert, lässt einen das schon nachdenken." Vor allem, weil in Kanada derartige Übergriffe sehr selten sind. "Ottawa ist eine der sichersten Städte, die ich kenne. Ich habe gerade erst gelesen, dass es bis zum Amoklauf heuer keinen Schusswechsel gegeben hat."
Auch Trainer Rob Daum war von den Geschehnissen schockiert: "Man nimmt die Dinge normalerweise einfach zur Kenntnis. Aber wenn es dich direkt betrifft, weil es in deinem Land passiert, dann macht einen das noch mehr betroffen." Der Trainer der Black Wings rechnet in der nahen Zukunft mit einer Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen in seiner Heimat. "Ich kann mir gut vorstellen, dass an Flughäfen oder auch in öffentlichen Gebäuden jetzt sehr viel mehr auf die Sicherheit geachtet wird", sagte Daum. (mad)
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