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Schweres Erdbeben in Mexiko: Tsunamiwarnung und mehr als 30 Tote

Von nachrichten.at/apa, 08. September 2017, 15:26 Uhr
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Bildergalerie Schweres Erdbeben in Mexiko
Bild: reuters

MEXIKO-STADT. Bei schwersten je gemessenen Erdbeben in der Geschichte Mexikos sind mindestens 32 Menschen getötet worden.

Das geht aus neuen Zahlen des Katastrophenschutzes und des Gouverneurs des Staates Oaxaca, Alejandro Murat, hervor.

Murat sagte im Sender Televisa, dass in Oaxaca 23 Menschen umgekommen seien. Im Bundesstaat Chiapas wurden bisher sieben Tote gefunden. Zwei Kinder starben im Bundesstaat Tabasco, darunter ein Baby, weil ein Beatmungsgerät in einem Krankenhaus keinen Strom mehr hatte.

Am schlimmsten wurde bisher die Stadt Juchitan im Bundesstaat Oaxaca getroffen, wo 17 Menschen starben. Dort stürzte auch ein Teil des Rathauses ein. Einheiten der Streitkräfte wurden zur Hilfe in die Katastrophenregion geschickt. Das Erdbeben vor der Pazifikküste im Süden des Landes hatte eine Stärke von 8,2 und war damit noch stärker als die bisherigen Rekordbeben 1932 und 1985.

Das Beben ereignete sich 137 Kilometer südwestlich von Tonala im Bundesstaat Chiapas in 19 Kilometern Meerestiefe.

Im Bundesstaat Tabasco starb ein Baby, weil ein Beatmungsgerät im Krankenhaus wegen eines Stromausfalls nicht mehr funktionierte, ein weiteres Kind wurde beim Einsturz einer Mauer getötet, wie Gouverneur Arturo Nunez mitteilte. In der Stadt San Cristobal in Chiapas wurden zwei Frauen von Trümmern erschlagen. Häuser stürzten ein, rund 1,5 Millionen Menschen waren zeitweise ohne Strom.

Hafenort wegen Tsunamigefahr evakuiert

Nun haben die Behörden im Bundesstaat Chiapas Menschen wegen der Tsunamigefahr in Sicherheit gebracht. Die Bewohner von Puerto Madero, einem Hafenort in der Nähe der Grenze zu Guatemala, seien vorsichtshalber in Sicherheit gebracht worden, teilte die Zivilschutzbehörde von Chiapas am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) auf Twitter mit.

Die Behörde veröffentlichte Bilder von der Evakuierung. Darauf war zu sehen, dass Bewohner in Lastwägen in Sicherheit gebracht wurden.

Mindestens 42 Nachbeben

"Gott, unser Herr hat uns das Überleben geschenkt, das Beben war sehr, sehr stark", sagte die 70 Jahre alte Ricarda Jimenez Cordero. Sie wohnt in der besonders betroffenen Stadt San Cristobal de las Casas im Bundesstaat Chiapas und erlitt einen Schock. Chiapas liegt an der Grenze zu Guatemala im Südosten Mexikos.

Nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ereigneten sich die zuvor stärksten Erdbeben in Mexiko am 3. Juni 1932 (Stärke 8,1) und am 19. September 1985 (Stärke 8,0), das mehr als 9.000 Todesopfer forderte. Nieto sagte, dass rund 50 Millionen Menschen in Mexiko die schweren Erschütterungen gespürt hätten. In Chiapas gebe es mindestens drei Tote, zwei weitere Tote wurden aus dem Bundesstaat Tabasco gemeldet. Von den 42 Nachbeben sei das stärkste mit einer Magnitude von 6,1 angegeben worden. Der Präsident war umgehend zum Nationalen Katastrophenzentrum gefahren.

In Chiapas und im Bundesstaat Oaxaca riefen die Behörden die Bewohner in Küstennähe dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen, da mit einem Tsunami gerechnet werden musste. Die Tsunamiwarnung umfasste auch mehrere Staaten in Mittelamerika und Ecuador in Südamerika. Nach Angaben lokaler Medien stürzte in der Stadt Matias Romero im Bundesstaat Oaxaca ein Hotel ein, über mögliche Opfer wurde aber zunächst nichts bekannt. Auch aus anderen Städten wurden Bilder eingestürzter Gebäude und von Autos verbreitet, die von Steinbergen begraben wurden. Die Erdstöße waren auch im etwa 700 Kilometer entfernten Mexiko-Stadt sowie in anderen Bundesstaaten zu spüren. Auch in Mexiko-Stadt kam es zu zahlreichen Stromausfällen.

Nieto berief Krisensitzungen ein, "um die Lage zu überwachen, zu bewerten und um Maßnahmen zu ergreifen". Der Leiter des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, warnte die Menschen an der Küste der Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas vor Wellen von bis zu 4,20 Meter Höhe. Vielerorts rannten verängstigte Menschen auf die Straßen. In mehreren Bundesstaaten fällt am Freitag der Unterricht in allen Schulen aus, um die Gebäude auf Schäden zu überprüfen.

Keine Berichte über österreichische Opfer

"Nach derzeitigem Wissensstand sind keine Österreicher unter den Opfern", sagte Thomas Schnöll, Pressesprecher des österreichischen Außenministeriums, am Freitag auf APA-Anfrage. Der Bereitschaftsdienst der Botschaft in Mexiko City wurde bereits aufgestockt.

Tuxtla Gutierrez/Mexiko-Stadt. Derzeit sind 1.900 Auslandsösterreicher gelistet, die dauerhaft in Mexiko wohnen. Für eine Urlaubsreise haben sich 340 registrieren lassen. Diese Urlauber haben bereits eine SMS oder eine Mail mit Informationen bekommen.

Die betroffene Region liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der immer wieder von heftigen Erdbeben erschüttert wird. Im Golf von Mexiko ist derzeit zudem der Hurrikan "Katia" unterwegs. Eine Hurrikan-Warnung sei für Teile des Staats Veracruz ausgegeben worden, berichtete der Wettersender Hurricane News. Im Osten Mexikos könnte es am Freitag und am Wochenende zu heftigem Regen und Sturmböen kommen.

In den sozialen Netzwerken werden Bilder und Videos vom Beben gepostet:

 

Bebenstärken und wie sie sich auswirken

Die Stärke von Erdbeben wird mit Seismographen gemessen. Die Geräte zeichnen die Stärke von Bodenbewegungen auf, die sogenannte Magnitude. Weltweit kommen jährlich etwa 100.000 Beben der Stärke 3 vor. Rund 1600 haben die Stärken 5 oder 6. Ein Großbeben hat mindestens den Wert 8 und tritt etwa einmal im Jahr auf.

Das heftigste bisher auf der Erde gemessene Beben hatte eine Magnitude von 9,5 und ereignete sich 1960 in Chile. Erdbeben können je nach Dauer, Bodenbeschaffenheit und Bauweise in der Region unterschiedliche Auswirkungen haben.

Häufig gilt:

- Stärke 1-2: schwaches Beben, nur durch Instrumente nachzuweisen

- 3: Nur in der Nähe des Epizentrums zu spüren

- 4-5: 30 Kilometer um das Zentrum spürbar, leichte Schäden

- 6: Tote und schwere Schäden in dicht besiedelten Regionen

- 7: In weiten Gebieten stürzen Häuser ein, viele Tote

- 8: Verwüstung im Umkreis Hunderter Kilometer, sehr viele Tote

Die Intensität des Bebens nimmt dabei nicht gleichmäßig nach oben zu - mit jedem Stärke-Punkt Unterschied steigt die Erschütterungsenergie vielmehr um über das 30-fache. Ein Beben der Stärke 6 setzt rund 1.000 Mal so viel Energie frei wie ein Beben der Stärke 4.

Früher wurde die Erdbebenstärke nach der sogenannten Richterskala bestimmt. Der amerikanische Geophysiker Charles Francis Richter hatte die Skala 1935 speziell für Kalifornien ausgearbeitet, wo es entlang des Sankt-Andreas-Grabens häufiger zu Erdstößen kommt. Die klassische Richterskala gilt jedoch bei großen Beben als nicht besonders genau. Erdbebenforscher verwenden deshalb heute modernere Magnituden-Skalen.

 

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5  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.09.2017 10:25

immer diese Cookies Zustimmung geht mir auf die Nerven . traurig
ich habe bisher NIRGENDWO zugestimmt und werde es so beibehalten .

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 08.09.2017 10:27

pepo das hat mich schwer geärgert und ich habe affektiv der Redaktion geschrieben.
es ist ein Wahnsinn, was sich binnen SEKUNDEN auf der Festplatte sammelt - alles nur wegen der einnahmen der Zeitung wegen.
seit einiger zeit müssen sie oder glauben zu müssen
sich gegen klagen absichern.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.09.2017 10:34

Harbachoed-Karl

meinst du dass sich so viel sammelt wenn man zustimmt ?
was kommt da alles ?

ich habe einen Addblocker installiert und bekomme daher keine Werbung mehr .

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 08.09.2017 07:48

Und in Österreich wird immer noch über wegfallende Gratisparkplätze oder ähnliches gejammert, während andere Teile der Welt überschwemmt oder weggefegt sind.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.09.2017 10:26

Vollhorst

habe letzthin einen Spruch gehört / gelesen :
FÜR ALLES GIBT ES EINE LÖSUNG !

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