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USA und Riad sollen in Teheran-Anschläge "verwickelt" sein

Von nachrichten.at/apa, 07. Juni 2017, 19:16 Uhr
IRAN-LEADER/
Das Khomeini-Mausoleum in Teheran, Iran. Bild: reuters

TEHERAN. Die iranische Hauptstadt Teheran ist am Mittwoch Ziel einer Serie von Anschlägen geworden. Bei den offenbar koordinierten Angriffen auf das Parlament im Zentrum von Teheran und das Mausoleum von Ayatollah Khomeini südlich der Stadt wurden zwölf Menschen getötet, drei Attentäter sprengten sich in die Luft.

Die iranischen Revolutionsgarden warfen den USA und Saudi-Arabien eine Verwicklung in den Doppelanschlag vor. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte den Anschlag für sich und drohte zugleich mit weiteren Attentaten.

Die vier Bewaffneten hatten in der Früh das Parlamentsgebäude gestürmt und versucht, in den Plenarsaal zu kommen. Dies gelang ihnen allerdings nicht. Laut einigen Medienberichten verschanzten sich die Angreifer im oberen Stock des Gebäudes und nahmen auch Geiseln.

Insgesamt wurden nach Angaben des iranischen Notdienstes zwölf Menschen bei dem Doppelanschlag am Mittwoch getötet.

IS bekannte sich zu Doppelanschlag

Die IS-Miliz hatte dem Iran wiederholt mit Angriffen gedroht. Im März veröffentlichte die sunnitische Extremistengruppe ein Video auf Persisch, in dem sie drohte, den Iran zu erobern und "der sunnitischen muslimischen Nation zurückzugeben". Wie andere sunnitische Extremisten betrachtet die IS-Miliz Schiiten als Ungläubige und verübt regelmäßig Anschläge gegen sie.

Anfangs hatten iranische Nachrichtenagenturen berichtet, mehrere Menschen seien verletzt und ein Wachmann getötet worden. Ein Abgeordneter sagte im staatlichen Fernsehen, drei Angreifer seien in das Parlament eingedrungen. Sie seien mit Pistolen und Sturmgewehren des Typs AK-47 bewaffnet gewesen.

Selbstmordanschlag in Mausoleum

Am Mausoleum Khomeini eröffnete der Agentur Fars zufolge ein Mann das Feuer und verletzte mehrere Menschen. ISNA berichtete, der Angreifer habe sich selbst in die Luft gesprengt

 

— Mehr News Agency (@MehrnewsCom) 7. Juni 2017

Das Mausoleum von Ayatollah Khomeini in Teheran

Das Mausoleum von Ayatollah Khomeini in Teheran, das am Mittwoch zum Ziel eines Anschlags von Dschihadisten wurde, ist von hoher symbolischer Bedeutung im Iran. Das massive Gebäude südlich von Teheran ist der sichtbare Ausdruck des Personenkults um den Gründer der Islamischen Republik.

Mit seinen goldenen Minaretten und Kuppeln und den hohen Portalen erinnert es an die Mausoleen der schiitischen Imame in Mashhad oder Najaf, übertrifft sie aber noch an Größe. Jedes Jahr am 4. Juni ist das Mausoleum Schauplatz einer riesigen Kundgebung zum Todestag Khomeinis. Erst am Sonntag versammelte sich die Staatselite an dem Grab, um des verstorbenen Revolutionsführers zu gedenken. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei warf dem Westen dabei vor, eine verfehlte Strategie gegen Jihadisten zu verfolgen.

Khomeini wird bis heute von vielen Iranern als der Mann verehrt, der den Schah stürzte und das Land aus der Abhängigkeit der USA befreite. Als er am 3. Juni 1989 im Alter von 87 Jahren in seinem Haus im Norden Teherans verstarb, erwiesen mehrere Millionen Iraner ihm die letzte Ehre. Im Gedränge um seinen Sarg kamen damals mehrere Menschen ums Leben.

Wegen seiner autoritären Politik und der brutalen Verfolgung von Oppositionellen ist Khomeini jedoch auch heftig umstritten. Außer an offiziellen Feiertagen kommen nur wenige Menschen zu seinem Grabmal. Das Mausoleum liegt am Rande des weitläufigen Friedhofs von Behesht-e Zahra an der Autobahn zur Theologenstadt Ghom, wo Khomeini lange lebte und lehrte.

Mit dem Bau des Mausoleums wurde direkt nach dem Tod Khomeinis begonnen, doch ist es bis heute nicht vollständig abgeschlossen. Erst vergangenes Jahr wurde die gigantische Halle fertiggestellt, unter deren zentraler Kuppel der Staatsgründer zusammen mit seiner Frau, einem Sohn und anderen Größen der Islamischen Republik begraben liegt.

Revolutionsführer Ayatollah Khomeini

Khomeini hatte 1979 die Islamische Revolution im Iran nach dem Sturz von Schah Reza Pahlavi angeführt und das Land zu einer Islamischen Republik umgestaltet. Der erst im Mai mit großer Mehrheit wiedergewählte Präsident Hassan Rouhani bemüht sich um Reformen in dem Land, in dem Khomeinis Nachfolger, Ayatollah Ali Khomeinials geistliches und politisches Oberhaupt letztlich das Sagen hat.

Der Iran spielt auch eine Rolle in der gegenwärtigen Krise um den Golfstaat Katar. Irans Erzfeind Saudi-Arabien und weitere arabische Staaten haben die diplomatischen Beziehungen zu Katar gekappt und werfen dem Land vor, Terroristen und den Iran zu unterstützen, was die Regierung in Doha zurückweist. Der Iran sieht sich als eigentliches Ziel des Vorstoßes der arabischen Staaten und die USA als Strippenzieher, zumal er kurz nach dem Besuch von US-Präsident Donald Trump in Saudi-Arabien folgte.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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strasi (4.410 Kommentare)
am 07.06.2017 21:25

Die Runde mit der Kunde läft!!
Jeder beschuldigt jeden und nicht ganz von der Hand zu weisen
sind Aussagen, dass Erzfeind Saudi Arabien und der große
#Waffenkundenbetreuer USA hier ihre Hand im Spiel haben.
Aber natürlich nicht, die Russen haben alles angezettelt.

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( Kommentare)
am 07.06.2017 20:39

"Irans Erzfeind Saudi-Arabien und weitere arabische Staaten haben die diplomatischen Beziehungen zu Katar gekappt und werfen dem Land vor, Terroristen und den Iran zu unterstützen, was die Regierung in Doha zurückweist."

Laut dem bayrischen Nachrichtensender B-5-Aktuell (Nachrichten um 19:30) sollen die Informationen, welche letztendlich der Auslöser für den doch überraschenden Abbruch der Beziehung von Saudi-Arabien und Co. zu Katar geführt haben, von russischen Hackern generiert worden sein.

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tja (4.605 Kommentare)
am 07.06.2017 15:24

Schießerei beendet - und wie weiter?

Die Saudis mögen mit Qatar Probleme haben und die dürften jetzt eher mehr werden. Die Qatar Airline fliegt über iranisches Hoheitsgebiet aus, genauso der Schiffsverkehr ein Hilfsangebot Irans steht.

Wer sich jetzt in Erwartung eines Krieges mit schweißnassen Handflächen die Hände reibt hätte besser Gudrun Harrer im Standard gelesen. Meine Zusammenfassung: Ein Flächenbrand könnte dank China und Russland zur inzwischen erklärten Unterstützung ein Weltenbrand werden. Das weiß auch der dumme Trump weshalb er sich vielleicht auch der Einsicht geschuldet, daß in Qatar der größte US-Stützpunkt liegt, schon als Vermittler angeboten hat.

Das könnte ein Stützpunkt bleiben, wenn Qatar vorübergehend oder dauerhaft saudiarabische Provinz werden sollte. Beides würde man aber schwerlich als Krieg bezeichnen können.

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Laubfrosch11 (2.739 Kommentare)
am 07.06.2017 14:06

Man kann nur noch hoffen, dass die Führung im Iran Ruhe bewahrt und sich nicht von Trump und Saudi Arbien in einen Krieg treiben lässt.

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 07.06.2017 13:47

Nun : Der Islam hat ein gewaltiges Problem -Weltweit und dass ist Gewalt !!

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max1 (11.582 Kommentare)
am 07.06.2017 15:31

Wie zufällig alles zusammenspielt.

- Irakische Soldaten massakrieren Flüchtlinge aus Rakka

- die US Koalition bombardiert legitime Soldaten der syrischen Armee

- Katar wird im Regen stehen gelassen

- Der Iran wird von Daesh/Isil überfallen. Der Westen schweigt.

Was wäre wenn der Westen die Wahrheit sagen würde??

Doch es gibt noch immer genug Einfältige die glauben dass es ein Glaubenskampf Schiitten Sunniten ist. Gott und Allah sei gnädig mit ihnen, Vishnu auch.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 07.06.2017 15:54

Nicht der Islam, dummes Federvieh, sondern der Dschihad.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 07.06.2017 10:19

Es riecht streng nach Krieg im N. Osten:

Am Mittwoch kam es südlich der Hauptstadt Teheran wohl zu einem blutigen Massaker am Grabmal des Gründers der Islamischen Republik, Ajatollah Ruhollah Khomeini.

Zur gleichen Zeit gab es einen ähnlichen Vorfall im Parlamentsgebäude. Am Morgen hatten zwei bewaffenete Männer und eine Frau eine Schießerei am Ajatollah Ruhollah Khomeini-Grabmal eröffnet und mehrere Menschen verwundet ("Fars").

Kurze Zeit später wurde einer der Männer in einer Schießerei getötet, der zweite Mann verübte mit einer Cyanid-Kapsel Selbstmord und die Frau wurde festgenommen.

Eine Selbstmordattentäterin sprengte sich in die Luft - vor der Polizeistation. Darüber hinaus war eine weitere Explosion zu hören.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich zeitgleich im Parlamentsgebäude.

Zu dem Anschlag hatte sich wohl der ISIL bekannt, jedoch haben die Nachrichtensender diese Information kurze Zeit später wieder von ihren Seiten gelöscht.

bereichtet wallstreet online.

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