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Plante der Attentäter von Manchester seine Tat bereits seit einem Jahr?

27.Mai 2017

Um seine Absichten zu verschleiern, soll er ein Bankkonto eröffnet haben, um Geld für das Zubehör für die Bombe zu bunkern. Das berichtete am Freitag die "Times". Im gesamten Zeitraum soll Abedi das Konto nicht angerührt haben. Erst, als er begann, die Bombe zu bauen, hob er das Geld ab. Um nicht aufzufallen, soll sich der Terrorist das Bombenmaterial – Nägel, Schrauben – bei Einkäufen in Heimwerker-Märkten in Manchester besorgt haben. Kurz danach – Mitte April – sei er nach Libyen ausgereist.

Mit einem Großaufgebot versucht die Polizei unterdessen das islamistische Netzwerk des Attentäters aufzuspüren. Innenministerin Amber Rudd ging am Freitag davon aus, dass die höchste Terrorwarnstufe noch "ein paar Tage" gelten werde. Die Polizei nahm erneut einen Verdächtigen fest und durchsuchte zwei Häuser.

Bei dem Anschlag am Montag hatte Abedi, ein Brite libyscher Abstammung, 22 Menschen mit in den Tod gerissen und 116 verletzt. Die Polizei geht davon aus, dass Abedi kein Einzeltäter war, sondern zu einem Terrornetzwerk gehört. In Manchester gibt es deshalb Befürchtungen, wonach Abedi eine zweite Bombe gefertigt haben und diese sich noch in der Stadt befinden könnte.

Video: Neue Erkenntnisse, weitere Verhaftungen

Acht Verdächtige in Haft

Von zehn Festgenommenen befinden sich noch acht Männer (18 bis 38 Jahre alt) in Untersuchungshaft – darunter der ältere Bruder des Attentäters, Ismail Abedi (24). Zwei weitere Verdächtige, ein 16-jähriger Jugendlicher und eine 34-jährige Frau, sind wieder frei.

Nach einer Aussprache mit ihren US-Kollegen nahmen die britischen Beamten den Informationsaustausch wieder auf. Die Briten hätten "neue Zusagen" erhalten, sagte Mark Rowley, oberster britischer Terror-Ermittler. Das Vertrauen zwischen den Partnern war getrübt, nachdem US-Behörden Medien Ermittlungsergebnisse zugespielt hatten, die noch geheim gehalten werden sollten.

Einem CNN-Bericht zufolge telefonierte der Attentäter nur 15 Minuten vor seinem Selbstmordanschlag mit seinem jüngeren Bruder Hashem (18) in Libyen. Nach dem Anschlag wurden der Vater Ramadan Abedi (51) und Hashem von Anti-Terror-Spezialkräften in Libyen festgenommen. Der Vater ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Der jüngere Bruder war laut Ermittlern mit den Einzelheiten des Anschlags vertraut und bleibt in Haft.

Kritik an britischer Außenpolitik

Der Anschlag von Manchester wird nun auch zum Wahlkampfthema. Labour-Chef Jeremy Corbyn gibt der britischen Außenpolitik eine Mitschuld an der Terrorgefahr. "Viele Experten, auch bei den Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden, haben Verbindungen zwischen dem Terrorismus in unserem Land und den Kriegen, in denen wir im Ausland involviert sind, hergestellt." Das mindere nicht die Schuld derer, die Kinder angriffen, sagte er mit Bezug auf den Selbstmordattentäter. Aber es zeige, dass der "Krieg gegen den Terror" nicht funktioniert habe.

 

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