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Papst Franziskus empfing erstmals Missbrauchsopfer

Von nachrichten.at/apa, 07. Juli 2014, 13:18 Uhr
Papst Franziskus Bild: Reuters

ROM. Papst Franziskus hat am Montag drei Stunden mit Opfern von sexuellem Missbrauch durch Kleriker verbracht.

Sechs Personen, je zwei aus Deutschland, Irland und England, waren von Kardinal Sean O Malley, dem Erzbischof von Boston, zu dem Treffen eingeladen worden.

Das Treffen sei intensiv und bewegend gewesen, berichtete Lombardi. Jedes Missbrauchsopfer habe tiefe Dankbarkeit für die Möglichkeit eines Gesprächs mit dem Papst gezeigt. Die sechs Personen nahmen an der Morgenmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta teil, bei der Franziskus auf Spanisch eine Predigt hielt. Darin wurde das Problem des Missbrauchs durch Kirchenleute breit thematisiert, informierte der Sprecher. "Der Papst hat das Thema Missbrauch auf direkte Weise in Angriff genommen. Es handelt sich um einen starken und vielsagenden Text", sagte der vatikanische Pressesprecher.

Jedes Missbrauchsopfer wurde von einem Angehörigen oder einer Vertrauensperson begleitet, die bei der Übersetzung der Predigt half. Danach habe Franziskus mit jedem der Opfer rund eine halbe Stunde lang gesprochen. Zur Gruppe gehörte auch die Irin Marie Collins, Mitglied einer Kommission zum Schutz von Minderjährigen vor sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche, die der Papst im März eingesetzt hatte. Die aus Dublin stammende Collins war in den 60er Jahren von einem katholischen Priester sexuell missbraucht worden und engagiert sich seit längerem für einen besseren Schutz von Kindern in Einrichtungen der katholischen Kirche.

Am Ende des Treffens wurden die Missbrauchsopfer zum Mittagessen mit dem Papst im Gästehaus Santa Marta eingeladen, in dem Franziskus wohnt. Bereits am Sonntagabend hatten die sechs Personen im Gästehaus gespeist. Sie waren dabei auch vom Papst begrüßt worden.

Lange Forderung von Opfervertretern

Das Treffen des derzeit amtierenden Papstes mit Missbrauchsopfern wurde von Opfervertretern seit langem gefordert. Franziskus hatte den Missbrauch an Kindern durch Geistliche mehrfach gebrandmarkt und "null Toleranz" für die Täter angekündigt. Die katholische Kirche wird schon seit Jahren durch zahlreiche Missbrauchsfälle aus den vergangenen Jahrzehnten weltweit erschüttert. Hunderte Geistliche wurden ihrer Priesterämter enthoben.

Nach Angaben des Vatikans wurden den internen Ermittlern im vergangenen Jahrzehnt 3.420 Verdachtsfälle gemeldet. Wie die katholische Zeitung "L Avvenire", Sprachrohr der italienischen Bischofskonferenz CEI, am Montag berichtete, hat der Vatikan zwischen 2004 und 2013 848 Priester wegen Kindermissbrauchs zwangslaisiert. Weitere 2.572 Priester wurden mit weniger drastischen Maßnahmen bestraft.

Die katholische Kirche war vom Skandal um jahrzehntelangen Missbrauch an Heranwachsenden in zahlreichen Ländern massiv erschüttert worden. Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. hatte am 14. April 2008 bei seinem Besuch in den USA als erster Papst Missbrauchsopfer getroffen. Mit weiteren Opfern traf Benedikt bei seinen Reisen nach Australien, Malta, Großbritannien und Deutschland zusammen.

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