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Nepal-Erdbeben: Mount-Everest-Route wird nicht wieder geöffnet

Von nachrichten.at/apa, 05. Mai 2015, 16:23 Uhr
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Bildergalerie Schweres Erdbeben in Nepal
Bild: Reuters

KATHMANDU. Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal wird die Aufstiegsroute auf den Mount Everest in dieser Saison nicht wieder geöffnet.

Die Lawinen am höchsten Berg der Welt hätten den Weg durch den gefährlichen Khumbu-Eisfall in großen Teilen zerstört, sagte Ang Dorjee Sherpa, Präsident des Umweltkomitees SPCC, am Dienstag.

Ein Team des Komitees ist für die Sicherung der Route mit Seilen und Leitern zuständig. Ohne diese Hilfsmittel ist es für die meisten Bergsteiger unmöglich, durch den Gletscher zu kommen. Der Eisfall sei durch das Erdbeben zu instabil und die Arbeit darin zu gefährlich, sagte Sherpa weiter. Hinzu komme, dass nicht genug Zeit bleibe, ehe der Monsun-Regen einsetze. Dann ist ein Aufstieg zum Mount Everest nicht mehr möglich. Auch lohne sich der Aufwand für die wenigen verbliebenen Bergsteiger im Basislager nicht. "Die meisten Bergsteiger sind schon nach Kathmandu zurückgekehrt", sagte Sherpa. Mindestens 18 Menschen kamen ums Leben, als eine durch das Erdbeben ausgelöste Lawine das Basislager zerstörte.

Damit könnte diese Frühjahrssaison die erste seit Jahrzehnten werden, in der der Mount Everest nicht bestiegen wird. China hatte schon kurz nach dem Erdbeben alle Klettertouren auf der Nordseite verboten, weil Eis und Schnee zu instabil waren. Die nepalesische Regierung zögert noch mit einer Entscheidung. Damit ist auch unklar, ob die 11.000 US-Dollar (9.865 Euro) teuren Genehmigungen der Bergsteiger im kommenden Jahr gelten. Nepal nimmt dadurch jedes Jahr mehrere Millionen Dollar ein.

Zahl der Erdbebenopfer steigt auf 7600

Im Langtang-Nationalpark im Himalaya gingen nach dem Erdbeben zahlreiche Erd- und Schneelawinen ab. Die Zahl der Todesopfer stieg unterdessen auf mehr als 7.600, darunter 7.500 alleine in Nepal.

Die Behörden in Nepal haben nach dem verheerenden Beben den Tod einer deutschen Frau bestätigt. Sie sei in der beliebten Wanderregion Langtang gestorben, sagte Ramesh Adhikari, Leiter der nepalesischen Tourismusbehörde, am Dienstag. Der Tod eines Professors aus Göttingen war bereits kurz nach der Naturkatastrophe bekannt geworden.

Zur Zahl der vermissten Touristen gibt es unterschiedliche Angaben. Die nepalesische Polizei spricht von 112 Ausländern, darunter sieben Deutsche. Die Tourismusbehörde hingegen meint, allein in der Langtang-Region seien Hunderte Touristen unterwegs gewesen, zu denen nun kein Kontakt bestehe. "Wir versuchen, die genauen Zahlen zu ermitteln", sagte Adhikari. Die Angaben zu Geretteten und tot Geborgenen seien an verschiedene Stellen erfasst worden. Dem Wiener Außenministerium lagen bisher keine Informationen über verletzte oder getötete Österreicher vorgelegen.

Besonders schwer getroffen wurde das Trekking-Dorf Langtang, in dem mehrere Gästehäuser standen. Im April und Mai ist Wander-Hochsaison, danach setzt der Monsun-Regen ein. Satellitenbilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigen, dass von dem Dorf an der Grenze zu Tibet quasi nichts mehr übrig ist. Bis Montag hatten die Helfer dort 52 Leichen geborgen, darunter sieben Ausländer. Bis zu 200 Tote befürchten die Behörden allein an diesem Ort. Das deutsche Bundeskriminalamt schickte Spezialisten nach Nepal.

Schwerstes Erdbeben seit 80 Jahren

Das Erdbeben der Stärke 7,8 am Samstag vergangener Woche war das schwerste seit mehr als 80 Jahren in Nepal. Die Zahl der Toten dürfte weiter steigen, wie die Behörden sagen - schließlich wurden noch nicht alle Regionen erreicht. Zehntausende Menschen wurden verletzt. Unter den Toten sind bisher 58 Ausländer.

Am zehnten Tag nach dem Beben gab es noch immer Dörfer, die bisher von den Hilfskräften nicht oder kaum erreicht wurden. "Bei uns in der Gegend gab es 800 Häuser, von denen vier stehen geblieben sind. Wir benötigen ganz dringend Zelte, weil wir im Freien schlafen müssen", sagte der Lehrer Jit Bahadur Tamang. Er lebt im Dorf Karthali im Distrikt Sindhupalchowk, wo fast die Hälfte aller Erdbebenopfer zu beklagen sind. Auch die meisten Getreidevorräte seien zerstört worden, sagte Tamang.

Narayan Tiwari aus dem Dorf Baguwa sagte ebenfalls, dass Zelte und Nahrungsmittel nun am wichtigsten seien. "Wir haben seit dem Erdbeben fast nichts bekommen."

Zahlreiche kleine Straßen in Nepal sind nach wie vor durch Erdrutsche blockiert. Die nepalesischen Behörden haben nur 13 Hubschrauber. Indien hilft dem Nachbarland mit 14 Hubschraubern aus, die USA mit vier vertikal landenden Flugzeugen und China mit drei Hubschraubern.

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