Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nach Brand-Inferno ermittelt Scotland Yard wegen fahrlässiger Tötung

29. Juli 2017, 00:04 Uhr
Nach Brand-Inferno ermittelt Scotland Yard wegen fahrlässiger Tötung
Der völlig ausgebrannte Grenfell Tower in London heute Bild: APA/AFP

LONDON. Grenfell Tower: Londoner Wohnungsgesellschaft und Bezirksrat im Visier der Polizei.

Mehr als sechs Wochen nach dem verheerenden Brand des Londoner Grenfell Towers mit 81 Toten ermittelt Scotland Yard wegen gemeinschaftlicher fahrlässiger Tötung. Im Visier der Ermittler sind der örtliche Bezirksrat von Kensington und Chelsea sowie die Wohnungsgesellschaft, die das Hochhaus verwaltete. Die Polizei vermutet, dass sich beide Organisationen der gemeinschaftlichen fahrlässigen Tötung schuldig gemacht hätten, wie aus einem Schreiben an die Ex-Bewohner des Sozialbaus hervorgeht.

Unterdessen werden immer mehr gefährliche Mängel in anderen Hochhäusern bekannt. Das Feuer am 14. Juni in dem 24-stöckigen Grenfell Tower war durch einen defekten Kühlschrank entstanden. Es konnte sich über die entflammbare Fassadenverkleidung rasend schnell ausbreiten.

Aufgrund der enormen Hitze bei dem Brand könnten möglicherweise nicht alle Opfer identifiziert werden. Bewohner hatten sich vor der Katastrophe immer wieder über Mängel beim Brandschutz beschwert. Inzwischen sind bei Überprüfungen 254 Hochhäuser mit ebenfalls gefährlichen Fassadenverkleidungen entdeckt worden, wie ein Regierungsmitarbeiter am Freitag mitteilte.

600 Hochhäuser überprüft

Landesweit werden 600 Hochhäuser überprüft. Davon unabhängige Tests der Fachzeitschrift "Inside Housing" haben weitere Mängel in Sozialbauten in England festgestellt. Demnach hatten 268 von 436 untersuchten Hochhäusern defekte Feuerschutztüren. Etwa in jedem sechsten Gebäude fehlte eine Notfallbeleuchtung oder sie war nur unzureichend. In Dutzenden Gebäuden hingen Kabel lose von den Wänden. In 73 Hochhäusern gab es laut "Inside Housing" keine oder nur unzureichende Informationen für die Bewohner, was sie bei Feuer tun müssen.

Das Magazin berichtet wöchentlich über den sozialen Wohnungsbau und hatte wiederholt vor Brandschutzmängeln gewarnt. Im Fall des Grenfell Towers begrüßten Betroffenenvertreter die Ermittlungen gegen den örtlichen Bezirksrat und die Wohnungsgesellschaft. Sie sehen die Maßnahme aber nur als ersten Schritt. "Richtlinien werden nicht von Körperschaften gemacht und umgesetzt, sondern von Menschen", betonte die Gruppe "Justice 4 Grenfell" ("Gerechtigkeit für Grenfell") in einer Stellungnahme. Die Betroffenen wollten daher auch einzelne Personen vor Gericht sehen. "Das ist keine Frage des Entweder oder ... Wir wollen beides."

"Anrainer verdienen Antworten"

Die neue Bezirksratschefin Elizabeth Campbell sagte über das Schreiben an die ehemaligen Mieter: "Unsere Anrainer verdienen Antworten auf den Brand im Grenfell Tower, und die polizeiliche Untersuchung wird sie liefern." Der Rat unterstütze die Untersuchung und werde mit der Polizei kooperieren. Campbells Vorgänger sowie der Chef der Wohnungsgesellschaft waren nach dem Brand zurückgetreten.

Unterdessen musste sich am Freitag ein Mann vor einem Londoner Gericht verantworten, der den Behörden vorgelogen haben soll, dass seine Frau und sein Sohn bei dem Feuer ums Leben gekommen seien. Auf diese Weise hat er sich laut Anklage Leistungen im Wert von fast 10.000 britischen Pfund (etwa 11.200 Euro) erschlichen: Hotelübernachtungen, Kleidung, Elektrogeräte und Bargeld.

mehr aus Weltspiegel

Brückeneinsturz in Baltimore: Taucher suchen noch 6 Leichen

Brückeneinsturz in den USA: Taucher bergen 2 Leichen

Feuer mit vier Toten in deutscher Stadt Solingen war Brandstiftung

5 Menschen in der Slowakei verletzt: Bär erschossen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen