Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Mutmaßlicher Paris-Attentäter verweigert in Brüsseler Prozess Aussage

Von nachrichten.at/apa, 05. Februar 2018, 15:45 Uhr
BELGIUM-FRANCE-ATTACKS-TRIAL
Der 28-jährige Franzose galt bis zur Festnahme im März 2016 als meistgesuchter Mann Europas. Bild: EMMANUEL DUNAND (APA/AFP/EMMANUEL DUNAND)

BRÜSSEL/PARIS. Dem mutmaßlichen islamistischen Terroristen Salah Abdeslam drohen für eine Schießerei in Brüssel 2016 drei bis 20 Jahre Haft. Der 28-Jährige verweigerte am Montag zu Beginn des Verfahrens die Aussage.

Dies sei das mögliche Strafmaß für die Taten, derer er angeklagt ist, erklärte die Staatsanwaltschaft am Montag nach Beginn der Hauptverhandlung. Es gehe nicht nur um Mordversuch, sondern um Mordversuch in einem terroristischen Zusammenhang.

Abdeslam verweigert Aussage

Mehr als zwei Jahre nach den islamistischen Anschlägen in Paris mit 130 Toten hat in Brüssel ein Prozess wegen versuchten Mordes gegen den einzigen überlebenden Tatverdächtigen Salah Abdeslam begonnen. Der 28-Jährige kündigte am Montag an, er werde von seinem Recht der Aussageverweigerung Gebrauch machen.

"Ich werde schweigen. Es ist mein Recht, und mein Schweigen macht mich nicht kriminell oder schuldig", sagte er der Richterin Marie-France Keutgen. Abdeslam blieb bei der Verlesung der Anklage durch den Richter sitzen.

Damit zerschlug sich die Hoffnung, dass Abdeslam seine monatelange Aussageverweigerung brechen und vielleicht erste Hinweise auf die Terroranschläge von Paris und Brüssel geben könnte. Sein mutmaßlicher Komplize Soufien Ayari machte dagegen ausführliche Angaben und räumte Verbindungen zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ein. Die eigentlichen Tatvorwürfe bestritt Ayari.

Video: Der einzige überlebende mutmaßliche Attentäter steht vor Gericht. Ihm drohen bis zu 40 Jahre Haft.

Abdeslam soll zu der Terrorzelle gehören, die die schweren Anschläge in Paris im November 2015 und in Brüssel im März 2016 verübte. Angeklagt ist er gemeinsam mit Ayari aber zunächst wegen eines Feuergefechts mit der Polizei im Brüsseler Viertel Forest.

Dort sollen die beiden mit einem weiteren Mann am 15. März 2016 auf Beamte geschossen haben, die die Wohnung durchsuchen wollten, in der sie sich versteckt hielten. Der dritte Verdächtige, der Algerier Mohammed Belkaid, wurde dabei getötet. Abdeslam und Ayari flohen nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft. Drei Tage später wurden sie im Stadtteil Molenbeek gefasst. Weil in Forest mehrere Polizisten verletzt wurden, wird den Angeklagten versuchter Mord vorgeworfen.

Ayari bestätigte, dass er ein Jahr bei der IS-Terrormiliz in Syrien gewesen sei. Er räumte auch ein, dass er und Abdeslam sich wochenlang in jener Wohnung in Forest versteckt gehalten hätten und am Tag des Feuergefechts an Ort und Stelle gewesen seien. Auf die Polizisten geschossen habe aber nur Belkaid.

Bei etlichen Nachfragen der Vorsitzenden Richterin wurde Ayari dann auch recht vage, zum Beispiel, wie ihm mit Abdeslam von Forest die Flucht gelang und wie er genau zum islamistischen Terror des IS in Europa steht.

Abdeslam selbst hörte sich die mehr als einstündige Befragung seines mutmaßlichen Komplizen an, bis er selbst drankam und die Sache kurz machte: "Ich schweige, das ist mein Recht", sagte der 28-jährige Franzose. "Mein Schweigen macht mich aber nicht zu einem Schuldigen oder zu einem Kriminellen." Das Gericht solle seine eigenen Schlüsse ziehen, er vertraue auf Allah: "Ich habe keine Angst vor Ihnen."

"Muslime werden auf schlimmste Art verurteilt und behandelt"

Er warf außerdem den Medien vor, ihn bereits vor der Verhandlung für schuldig erklärt zu haben. "Verurteilt mich. Macht mit mir, was ihr wollt." Er bat die Staatsanwaltschaft, allein kriminaltechnische Beweise und nicht die öffentliche Meinung zu berücksichtigen. "Muslime werden auf die schlimmste Art verurteilt und behandelt." Es gebe für sie keine Unschuldsvermutung. Er habe jedoch seinen Glauben. "Ich vertraue auf meinen Herrn."

Abdeslam gilt als einziger Überlebender der IS-Selbstmordkommandos, die am 13. November 2015 die Pariser Terrorwelle mit 130 Toten verübten. Er soll selbst einen Sprengstoffgürtel gehabt, aber nicht gezündet haben.

Stattdessen floh er nach Erkenntnissen der Ermittler nach Belgien und tauchte unter, bis er bei der Razzia in Forest aufgespürt und am 18. März 2016 festgenommen wurde. Vier Tage später sollen Mitglieder seiner Terrorzelle die Selbstmordanschläge in der Brüsseler U-Bahn und am Flughafen verübt und 32 Menschen getötet haben. Die Ermittlungen zu beiden Terrorwellen sind nicht abgeschlossen, die Prozesse nicht terminiert.

Auch zu möglichen Zusammenhängen gab der mitangeklagte Ayari einen Hinweis. Er sagte, während seiner Zeit im Unterschlupf in Forest sei dort mehrfach Brahim El Bakraoui aufgetaucht und habe mit Belkaid gesprochen. El Bakraoui und sein Bruder Khalid gehörten zu den drei Brüsseler Selbstmordattentätern.

Der Aufwand für den Brüsseler Prozess ist enorm. Abdeslam sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft und wurde in der Nacht von dort nach Brüssel gebracht. Er kam erst unmittelbar vor Prozessauftakt Montag früh beim streng gesicherten Justizpalast im Süden der belgischen Hauptstadt an. Der Transport hin und her soll täglich wiederholt werden. Der Prozess ist zunächst bis Freitag angesetzt, wird aber wohl länger dauern. Das Verfahren wegen der Anschläge in Paris soll frühestens im kommenden Jahr beginnen.

Video: Es wird gehofft während des Prozesses Einzelheiten zu den Hintergründen des Attentats zu erfahren, berichtet Tim Cupal (ORF).

Meistgesuchter Mann Europas

Monatelang galt der im Brüsseler Viertel Molenbeek aufgewachsene Dschihadist damals als meistgesuchter Mann Europas. Immer mehr Details über ihn kommen in dieser Zeit ans Licht. Dass sein Bruder Brahim einer der sieben Selbstmordattentäter von Paris war; dass Salah Abdeslam selbst laut Ermittlern am Tattag einen Sprengstoffgürtel hatte, diesen aber in Paris wegwarf und floh; dass er vor den Anschlägen durch halb Europa gereist ist, wohl auch durch Österreich und Deutschland. Nur fehlte von dem Mann lange jede Spur. Bis zum 15. März 2016.

mehr aus Weltspiegel

32-jähriger Deutscher starb in Spanien, als er Ertrinkenden (16) retten wollte

Prager Spital führte Abtreibung bei der falschen Frau durch

Erneut schwerer Busunfall in Deutschland: Reisegruppe verunglückt

Moskau-Anschlag: Verdächtige sollen unter Drogen gestanden haben

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

17  Kommentare
17  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 05.02.2018 11:48

70 Cent

lädt ...
melden
antworten
tofu (6.973 Kommentare)
am 05.02.2018 11:33

Heute auf Ö1 wurde tatsächlich ganz offen die seit Jahren anhaltende Auswanderungswelle französischer Juden nach Israel angesprochen.

Grund ist der Antisemitismus, der mittlerweile eine echte Bedrohung darstellt.

Diese Bedrohung geht übrigens von der Klientel der Multikultifans aus.
Anstatt dort aktiv zu werden wo der Hut brennt, fokussiert man sich auf Liederbücher.

lädt ...
melden
antworten
forensik (859 Kommentare)
am 05.02.2018 12:11

Vgl dazu Andreas Koller, Die Sorge wurde salonfähig. Die viel beachtete Rede von Altpräs. Gauck über den neuen importierten Antisemitismus.

Offensichtlich ist unsere eigene Aufarbeitung immer noch unzureichend,
die Fassungslosigkeit über das Wiederauftauchen des Antisemitismus lähmt jede Vernunft. Gefahr droht nicht von den zu uns geflüchteten Menschen - in welcher Form denn? - sondern von den Rechtsparteien in der Regierung, die den "neuen" Antisemitismus jetzt geschickt darstellen, als hätte der nichts mit ihnen zu tun.

lädt ...
melden
antworten
tofu (6.973 Kommentare)
am 05.02.2018 12:21

Abgesehen von deiner Realitätsverweigerung:
Es geht nicht nur um Neumigranten, sondern auch um Zuwanderersprösslinge der 2 u 3 Generation.

Dazu benötige ich keine Zitate anderer, oder irgendwelch Vorplapperer. Es reicht meine Lebenserfahrung. Im Gegensatz zu vielen Traumtänzern, weiß ich von was ich rede.

Und nein, das heißt nicht, dass alle böse wären.

lädt ...
melden
antworten
forensik (859 Kommentare)
am 05.02.2018 12:32

Sie verwenden zu viele einschlägige Begriffe der holocaustverherrlichenden Lieder singenden Fraktion.

Das wissen wir, dass die Nachfolgegenerationen Entwurzelungsprobleme haben und extrem oft auffällig werden, oft schlimmer als die erste Generation, die mehr mit dem bloßen Überleben beschäftigt ist.

Präventiv muss auf allen Ebenen begonnen werden,
eine bessere Welt zu schaffen. Eine von vielen Plattformen:

http://www.netzwerkvonchristen.at/wp/

lädt ...
melden
antworten
phare (2.619 Kommentare)
am 05.02.2018 12:59

Aber Sie schreiben stets so, als ob alles von auswärts und links böse wäre. Gehen Sie bitte in sich, so richtig kongruent sind Sie wahrlich nicht. Eine Beobachtung Ihrer Postings ergibt schon mögliche Ursachen: Grundsätzliche Fremdenfeindlichkeit, versuchte textliche Vernebensächlichung, Ablenkung vom Thema, allfälliges Gefallen an eigener Gefälligkeit, wenig soziale Empathie, pubertäre Kränkung, mit einer Spur Auftragstätigkeit (welches Interesse könnte an solchemIntensivposting sonst herrschen?), und immer Ablenkung und haarscharfem gerade nicht Rechtsposting.

Insgesamt: Ein hardcore FPler mit Bezahlung (wenn nicht Bezahlung, dann ein gesellschaftlicher Destruktionsexperte niederster Prägung).
Tut mir Leid, mehr ist für Sie nicht drinnen.

Aber Sie können ja immer noch Ihren Nick ändern, falls Sie das alles verstünden.

lädt ...
melden
antworten
tofu (6.973 Kommentare)
am 05.02.2018 13:19

Meine Hochachtung! Trifft überall den Nagel auf den Kopf.

Du scheinst ein sehr intelligenter Mensch zu sein!

lädt ...
melden
antworten
phare (2.619 Kommentare)
am 05.02.2018 15:08

Nein , bin ich nicht!

Ich versteh nur nicht, weshalb Menschen soviel in Energie in gesellschaftliche Destabilisierung setzen können wie Sie!

Da muss sehr viel unaufgearbeitete persönliche Kränkung - in welcher Lebensphase auch immer - dahinter stecken.

Nützen Sie Ihre Fähigkeiten besser zum Positiven, ganz zum Schluss wird`s wichtig sein.

Keine Antwort erforderlich.

lädt ...
melden
antworten
tofu (6.973 Kommentare)
am 05.02.2018 16:18

Also, wenn dann habe ich mich selbst damit beleidigt. Aber was solls.

lädt ...
melden
antworten
phare (2.619 Kommentare)
am 05.02.2018 18:28

Der heutige Abend stellt aber einen Tiefpunkt in Ihrer Postingkarriere dar. Als Rechter blockiert zu werden, in diesem Forum? Der Psychotherapeut wartet schon, damit das Einschlafen noch so halbwegs gelingt!

lädt ...
melden
antworten
Schuno (6.582 Kommentare)
am 06.02.2018 16:15

Hat er Ihnen auch bei Ihren Schlafstörungen geholfen?

lädt ...
melden
antworten
forensik (859 Kommentare)
am 05.02.2018 12:24

Multikultifan? Das spielt keine Rolle, die Realität holt alle ein.

Migration gehört zur Menschheit, nur, so große Fluchtbewegungen wie heute gab es noch nie, mit allem, was dazu gehört. Abschotten gegen die Welt werden wir uns nicht mehr können, da müssen wir also durch.

Migration im allgemeinen passiert friedlich, problematisch wird es, wenn Arbeitslosigkeit, Entwurzelung, fehlende Bildung, keine funktionierenden sozialen Netzwerke, Armut und gro0e gesellschaftliche Unterschiede zusammentreffen, dann steigen die Konflikte.

Rassismus liefert nur mehr den Zündfunken, die Ursachen liegen tiefer, ob Juden, Christen, Roma, Dunkelhäutige, Homosexuelle, alle Minderheiten sind dadurch gefährdet.

Politiker wie Van der Bellen bleiben deshalb sehr konsequent in ihrem Auftreten gegen Rassismus in jeder Form.

lädt ...
melden
antworten
rubicon (593 Kommentare)
am 05.02.2018 13:39

das Ganze ging zu schnell mit zu vielen Menschen. Echte Flüchtlinge sind aber die wenigsten der Asylwerber. Den meisten der "Reisenden geht es nur um (unser) Geld.

lädt ...
melden
antworten
Almroserl (7.529 Kommentare)
am 05.02.2018 17:37

Das glaubst auch nur du, Schatzerl. Wie langsam hättest es gerne?
Wenn dir die Kugeln um die Ohren fliegen, oder deine Kinder verhungern würden, dann rennst du auch.

lädt ...
melden
antworten
Schuno (6.582 Kommentare)
am 06.02.2018 16:12

Vor allem rennen die vorher durch einige sichere Staaten

lädt ...
melden
antworten
phare (2.619 Kommentare)
am 05.02.2018 18:31

In einem Logikseminar würden Sie sich dieses Beispiel nicht zu bringen getrauen! Repobationsfrist: 4 Semester!

lädt ...
melden
antworten
u25 (4.904 Kommentare)
am 05.02.2018 09:02

Der Franzose, der Franzose, der Franzose.......

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen