Mühlviertler in Zermatt: "So einen Winter gab's seit 1999 nicht"
ZERMATT/GRAMASTETTEN. Eigentlich ist Andrea Schürz aus Gramastetten zum Arbeiten in den Schweizer Wintersportort Zermatt gekommen. Der extreme Schneefall verhindert aber, dass die junge Mühlviertlerin ihren Arbeitsplatz auf 2606 Metern überhaupt erreichen kann.
"Das Bergrestaurant Fluhalp hat im Jänner nur an elf Tagen offen gehabt", sagt sie. Die restlichen Tage musste die 25-jährige Kellnerin in Zermatt, gut 1000 Meter unterhalb, bleiben. Noch weiter ins Tal kann sie nicht: Zum zweiten Mal in diesem Jahr ist der Bergort am Fuß des Matterhorns nur noch aus der Luft zu erreichen. Der Zugverkehr und die Zufahrtstraße sind wegen der Lawinengefahr - derzeit auf der höchsten Stufe - gesperrt.
Unzählige Touristen sind am Sonntag den Heimweg mit Helikoptern angetreten. 70 Franken (rund 60 Euro) kostet ein Flug in die Freiheit, jeder Heli bietet Platz für fünf Personen. "Im Tourismusbüro muss man sich ein Ticket kaufen. Davor sind die Leute Schlange gestanden", schildert Christa Leitner die Situation. Seit 21 Jahren lebt und arbeitet die gebürtige Oberösterreicherin in Zermatt - doch so einen Winter habe es seit dem Lawinenjahr 1999 nicht gegeben. "Da waren wir eine Woche lang eingesperrt. Heuer zieht sich das schon den ganzen Jänner", sagt die Wahl-Schweizerin im OÖN-Gespräch.
Durch die schlechte Sicht und Staublawinen sind am Montagvormittag auch noch die Helikopter-Flüge ausgefallen. Alle Pisten im Skigebiet, die sich auf 360 Kilometer erstrecken, sind gesperrt. 9000 Touristen sitzen momentan in Zermatt fest. Der Großteil vertreibt sich die Zeit mit Wellness und Baden. Doch selbst das droht demnächst flach zu fallen: "Ich glaube, den Hotels geht langsam die Wäsche aus", erzählt Andrea Schürz. Die Zermatter Hotels würden ihre Wäsche alle von einer externen Firma beziehen. Die Wäscherei Heinzmann entwarnt: "Heute sind all unsere Kunden mit genügend Wäsche eingedeckt, so dass auch einem SPA-Aufenthalt nichts im Weg steht."
Mehr als zwei Meter Schnee im Ort
Wenn die 25-Jährige durch den Ort spaziert, ist nicht viel davon zu sehen. Links und rechts türmen sich die Schneemassen. Zwei Meter Schnee ist in den vergangenen Tagen gefallen, auf dem Berg drei. Die Gräber auf dem Friedhof sind im meterhohen Weiß versunken. Auf dem Straßenrand abgestellte Fahrräder haben sich in den Winterschlaf begeben. Zwei Hotels mussten evakuiert werden. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz.
Am Sonntag hat eine besondere "Räumungsmaßnahme" Aufsehen erregt. Das Dach der Zermatter Kirche musste von der dicken Schneedecke befreit werden. Dafür wurde ein Gemeindemitarbeiter von einem Hubschrauber abgeseilt.
Angst liegt jedenfalls nicht in der Luft, sagt Christa Leitner. Die Stimmung im Ort sei relativ entspannt. "Wir sind in den Bergen - und wir haben Winter." Außerdem werde alles unternommen, damit sie und alle anderen Festsitzenden in Sicherheit sind.
"Sehr gute Stimmung" im eingeschneiten Lech
Auch im Vorarlberger Ort Lech ist die Stimmung ungetrübt, sagt Bürgermeister Ludweg Muxel der APA. In Lech müsse man in jedem Winter damit rechnen, dass die Gemeinde aufgrund von Lawinengefahr an einzelnen Tagen nicht erreichbar sei. Mehr zur aktuellen Situation in Österreichs Bergen lesen Sie hier.
mit 4 jahren schon in zermatt gearbeitet, respekt
Ergo gehört der unkalkulierbare Natur-Winter abgeschafft,
u. durch einen steuerbaren Schneekanonenwinter ersetzt.
Die Windradln werden den Strom schon liefern ...
Der Wunderwuzzi HC wird deshalb demnext eine Volxbefragung durchführen
Dummheit sollte weh tun
So viel Schnee gehört durch eine Verordnung verboten
Oder einfacher, nicht bewilligt.
Zermatt ist ein wunderbarer Ort! Ich war schon sehr oft dort, allerdings noch nie bei so viel Schnee.
ist, glaube ich, für jeden was dran
Ich kenne Zermatt im Frühjahr, im Sommer und Herbst, aber nicht um diese Jahreszeit, denn da ist auch bei uns immer genug Schnee. Im Sommer kann man Schi fahren auf dem Kleinen Matterhorn, wandern oder auch klettern. Schön ist es dort immer, das Essen vorzüglich und die Natur intakt.
Ja und so unglaublich preiswert ist es dort