Massenpanik in Londoner U-Bahn wohl durch Streit ausgelöst
LONDON. Bei einer Massenpanik in der Londoner U-Bahn sind am Freitag mehrere Menschen leicht verletzt worden. Die Polizei ging davon aus, dass ein Streit zweier Männer auf einem Bahnsteig die Panik ausgelöst hatte. Dann sorgten unbestätigte Berichte über Schüsse für weitere Aufregung.
Die Einsatzkräfte behandelten den Zwischenfall an den Stationen Oxford Circus und Bond Street vorsorglich wie eine mögliche Terrorlage, gaben aber später Entwarnung.
Am späten Abend veröffentlichte die Polizei Videobilder der verbalen Auseinandersetzung auf dem Bahnsteig. "Die Beamten würden sich jetzt gerne mit diesen beiden Personen unterhalten", hieß es. Daneben wurden mögliche Zeugen aufgerufen, sich zu melden.
Am Nachmittag hatte es Berichte über Schüsse in dem belebten Gebiet um die U-Bahn-Stationen Oxford Circus und Bond Street und die nahen Einkaufsmeilen gegeben. Beide U-Bahn-Stationen waren vorübergehend evakuiert worden. Menschen flohen teils in Panik. "Niemand hat wirklich etwas gesehen, aber alle sind gerannt, haben Taschen weggeschmissen, geweint, geschrien", sagte ein Mitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur, der sich während des Vorfalls in einem der umliegenden Restaurants versteckt hatte. "Das war traumatisch."
We have not located any trace of suspects, evidence of shots fired or casualties. Officers still on scene. If you are in a building stay there, if you are on the street in #OxfordStreet leave the area. Officers continue to search the area. More updates as soon as we have them
— Metropolitan Police (@metpoliceuk) 24. November 2017
Am Abend wurden die beiden U-Bahnstationen wieder geöffnet, der Zugbetrieb wieder normal aufgenommen. Prinz William und Herzogin Kate besuchten noch am selben Abend die Wohltätigkeitsgala "Royal Variety Performance" im Theater London Palladium, das 150 Meter von der U-Bahn-Station Oxford Circus entfernt liegt (siehe Bildergalerie rechts).
Scotland Yard hatte nach eigenen Angaben den Vorfall zunächst wie einen Terroranschlag behandelt. Die Menschen wurden aufgefordert, sich in den Gebäuden in der Nähe der U-Bahnstation zu verstecken und sich nicht an Fenstern zu zeigen.
Die Nerven in der britischen Hauptstadt liegen blank. Das Land wurde in diesem Jahr bereits fünf Mal zum Ziel von Terroranschlägen mit insgesamt 36 Todesopfern. Londons Bürgermeister Sadiq Khan dankte den Einsatzkräften für ihre schnelle Reaktion, warnte aber davor, nachlässig zu sein. "Im Zweifel ist es immer besser, auf Nummer sicher zu gehen."
Lokalisierung: Die U-Bahn-Station Oxford-Street liegt im Zentrum Londons
Ein Augenzeugenvideo aus London zeigt den Einsatz:
Oxford Circus seen from the Tottenham Court Road end. Lock down and lots of police cars #oxfordstreet pic.twitter.com/SbfE72AvLN
— Matteo Berlucchi (@matteoberlucchi) 24. November 2017
Horrific news about Egypt today and now it sounds like something bad has happened at Oxford Circus Tube Station. I'm sending my love, condolences and prayers.
— Beau Bridgland (@BeauVO) 24. November 2017
?URGENT |
— Vocal Europe (@thevocaleurope) 24. November 2017
Panicking people nearby Oxford Circus station. People are trapped inside shopping mall - reports pic.twitter.com/PHKnhlShBW
Live scenes from Oxford Circus of people running after hearing apparent gun shots pic.twitter.com/AgTBtUWZNA
— ??? (@Mahalildn1) 24. November 2017
Oxford Circus closed and police requesting we avoid the tube station and surrounding area. Love and strength, London, now and forever. pic.twitter.com/ZKS56ptZ18
— Tony Parsons (@TonyParsonsUK) 24. November 2017