Manchester: Keine konkreten Drohungen in Großbritannien
MANCHESTER/LONDON. Die britischen Sicherheitsbehörden haben keine konkreten Hinweise auf Anschlagsgefahren für Großveranstaltungen am bevorstehenden langen Wochenende.
Die Notdienste und Krankenhäuser seien dennoch auf alles vorbereitet, sagte Sicherheits-Staatsminister Ben Wallace dem BBC-Hörfunk am Freitag.
Manchester/London. Im Zusammenhang mit dem Anschlag in Manchester am Montagabend, bei dem ein Selbstmordattentäter 22 Menschen mit in den Tod riss, nahm die Polizei am frühen Morgen einen weiteren Mann fest.
Montag ist Feiertag in Großbritannien. Am Wochenende sind zahlreiche Großveranstaltungen geplant, unter anderem das Pokalfinale in London am Samstag. Wallace betonte, die Anweisung an die Notdienste, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, sei der allgemein verschärften Sicherheitslage geschuldet. In Großbritannien gilt erstmals seit zehn Jahren wieder die höchste Terror-Warnstufe. Dies bedeutet, dass ein weiterer Anschlag unmittelbar bevorstehen könnte.
Bisher zehn Verdächtige festgenommen
Er sei zuversichtlich, dass es der Polizei gelingen werde, das Netzwerk hinter dem Anschlag von Manchester zu zerschlagen, sagte Wallace. Bisher hat die britische Polizei zehn Verdächtige im Zusammenhang mit dem Anschlag festgenommen. Zwei von ihnen - eine Frau und ein Mann - wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. In Libyen wurden zudem der Vater und ein Bruder des Attentäters festgenommen.
Nach dem zeitweiligen Stopp der Weitergabe von Ermittlungsergebnissen an die USA arbeitet die britische Polizei nun auch wieder mit den US-Behörden zusammen. Großbritannien habe neue Zusicherungen erhalten, sagte der Chef der Anti-Terror-Polizei, Mark Rowley. Die Briten hatten die Weitergabe von Informationen gestoppt, nachdem in US-Medien Fotos und Details zu den Ermittlungen veröffentlicht wurden. US-Außenminister Rex Tillerson verurteilte die Weitergabe der geheimen Informationen durch US-Stellen und übernahm die Verantwortung dafür. Die besonderen Beziehungen zu Großbritannien würden durch diesen Vorfall nicht in Gefahr geraten, sagte er bei einem Besuch in London.
Premierministerin Theresa May wollte beim G-7-Treffen in Italien bei den Partnern für ein gemeinsames Vorgehen werben, extremistisches Material aus dem Internet zu verbannen. Technologiefirmen sollen ermutigt werden, Instrumente zu schaffen, die solche Inhalte automatisch erkennen und löschen können. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sicherte May die Hilfe seines Landes im Kampf gegen den Terrorismus zu.