Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Man schwimmt wie durch kalten Milchkaffee"

05. Juli 2018, 07:40 Uhr
Bild 1 von 34
Bildergalerie Freude über das "Wunder von Thailand"
Bild: LILLIAN SUWANRUMPHA (AFP)

BANGKOK. Thailand: In Höhle eingeschlossene Jugendfußballer bekommen Tauchunterricht. Neue Regenfälle könnten die Rettung der seit fast zwei Wochen in einer Höhle in Thailand eingeschlossenen Jugendfußballer und ihres Trainers weiter verzögern.

"Was uns am meisten Sorge bereitet, ist das Wetter. Wenn es wieder regnet, könnten unsere Bemühungen einen Rückschlag erleiden, wie es schon einmal passiert ist", sagte der Chef der Rettungsmission, Narongsak Osotthanakorn, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. In der vorigen Woche musste ein Sucheinsatz schon einmal wegen Regens und Überflutung der Höhle für mehrere Tage unterbrochen werden.

"Wir warten jetzt auf eine Einschätzung der Wetterlage durch die Meteorologen und eine Beurteilung der körperlichen Verfassung der Buben durch die Rettungseinheit", sagte Narongsak. Wenn es eine 90-Prozent-Chance gebe, die Burschen mit Tauchern sicher herauszubringen, werde man es wagen.

Jugendliche lernen tauchen

Die in der Tham-LuangHöhle nahe der thailändischen Grenze zu Myanmar seit 23. Juni eingeschlossenen Nachwuchsfußballer lernen für ihre Rettung Tauchen. Wann die Kinder die überflutete Höhle verlassen können, ist aber offen. Derzeit ließen die Bedingungen keine sofortige Bergung der zwölf Buben und ihres Fußballtrainers zu, heißt es.

"Sie üben, die Masken aufzusetzen und unter Wasser zu atmen", sagte Narongsak Osotthanakorn, Provinzgouverneur von Chiang Rai und Leiter der Rettungsmission. Der Wasserstand sei aber noch zu hoch. "Ideal wäre es, wenn die Höhle ganz trocken wäre, aber das dauert zu lange ... Es ist genug Essen für sie in der Höhle, und sobald der Wasserstand niedrig genug ist, bringen wir sie mit Tauchern raus."

Die ersten, die mit den zwölf Jugendfußballern im Alter zwischen elf und 16 Jahren sowie ihrem Trainer Kontakt aufnehmen konnten, waren zwei britische Taucher. "Hey, ihr, danke, danke!" – Mit diesen Worten empfingen die vermissten Teenager John Volanthen und Richard Stanton. Manche hatten schon befürchtet, die Buben und ihr Trainer seien tot, immerhin wurden sie seit knapp zehn Tagen in der überfluteten Höhle vermisst.

"Where you come from?"

Doch die Kinder waren keineswegs völlig am Ende. Als ihre Retter plötzlich mit Taschenlampen aus dem schwarzen Wasser auftauchten, riefen sie zwar: "Hunger, Hunger!". Betäubt von den ersten Lichtstrahlen fragten sie desorientiert, wie lange sie schon in der Höhle seien. Doch sie zeigten keine Spur von Panik oder gar Todesangst.

Einer der Buben fragte die Retter auf Englisch: "Where you come from?". Woher seid ihr? Den britischen Tauchern war klar: Die Jugendlichen sind zwar abgemagert, aber zäh, und haben in der ausweglosen Situation das einzig Richtige gemacht. Sie sind zusammengeblieben und haben sich gegenseitig unterstützt. "Ihr seid sehr, sehr stark", rief ihnen Volanthen zu, der die dramatischen Szenen filmte.

Angehörige, die seit zehn Tagen vor der Höhle campierten und auf ein Wunder hofften, hörten die Freudenschreie von Helfern. Da wussten sie, es gab Hoffnung. Eltern, Brüder und Schwestern brachen unter Freudentränen zusammen. "Ich möchte meinen Sohn umarmen", sagte Adisak Wongsukjan, dessen 14-jähriger Sohn Ekarat in der Höhle gefangen ist. "Gewöhnlich schläft unsere Familie im selben Bett."

Doch bis Adisak seinen Sohn wieder in die Arme schließen kann, wird es dauern. Womöglich sogar sehr lange. Das härteste Stück der Rettung steht erst noch an: Denn nun müssen die Helfer die zwölf Freunde vom Fußballklub "Wildschwein" und ihren 25-jährigen Coach sicher aus der überfluteten Höhle bringen.

Volanthen und Stanton zählen zu den besten Höhlentauchern der Welt. Vor einer Woche waren sie auf Bitte Thailands angereist, um bei der Suche nach den Jugendfußballern und ihrem Trainer zu helfen. Rund tausend Helfer, darunter Freiwillige aus Australien, China, Japan, Laos, Myanmar und den USA waren im Einsatz. Am späten Montagabend hatten es die beiden Extremtaucher nach einem sechsstündigen Alleingang geschafft, die Vermissten zu orten. Dazu mussten sie erst engste Passagen mit einem Meißel erweitern.

Zur Rettung der Buben und ihres Trainers gibt es jetzt drei Optionen – und alle sind gefährlich: Die derzeit wahrscheinlichste ist – wie gesagt – die des Tauchens. Option zwei: Die Helfer bohren einen rund 800 Meter tiefen Schacht bis zur Kammer der Eingeschlossenen. Dritte Option: Warten bis die Regenzeit vorbei ist – das ist aber frühestens Ende September der Fall.

Download zum Artikel

Höhle Fußballteam

PDF-Datei vom 04.07.2018 (2.407,78 KB)

PDF öffnen
mehr aus Weltspiegel

Brückeneinsturz in den USA: Taucher bergen 2 Leichen

Moskau-Anschlag: Verdächtige sollen unter Drogen gestanden haben

32-jähriger Deutscher starb in Spanien, als er Ertrinkenden (16) retten wollte

Bus stürzt von Brücke: Mindestens 45 Tote in Südafrika

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen