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Lieber rot als tot – Kanal soll das Tote Meer retten

Von OÖN, 03. Dezember 2015, 00:04 Uhr

AMMAN. Jordanien hat jetzt den 180 Kilometer langen Bau vom Roten zum Toten Meer ausgeschrieben.

Der Pegel des Toten Meeres sinkt jedes Jahr um gut einen Meter. Schuld daran sind die Anrainerstaaten Israel, Jordanien und Syrien, die immer mehr Wasser aus dem Fluss Jordan entnehmen, der wichtigsten Quelle des Meeres. Nun soll Wasser aus dem Roten Meer den größten Salzwassersee der Welt retten.

Jordanien hat jetzt den seit langem geplanten Bau eines Kanals vom Roten zum Toten Meer ausgeschrieben. Bis Ende März können sich Unternehmen und Konsortien um den gewaltigen Auftrag – der Kanal wird 180 Kilometer lang, der Höhenunterschied beträgt 420 Meter – bewerben, teilte das Ministerium für Wasser und Bewässerung in Amman mit.

In einer ersten Phase soll die Infrastruktur geschaffen werden, um 300 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich aus dem Golf von Akaba im Roten Meer im Süden Jordaniens zu pumpen. Zur ersten Bauphase gehört auch eine Entsalzungsanlage mit einer Kapazität von 65 bis 85 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Die Kosten für beide Projekte schätzt das Ministerium auf 900 Millionen Dollar (rund 850 Millionen Euro).

Teil des Wassers wird entsalzt

Ein Teil des Wassers aus dem Roten Meer soll in das von Austrockung bedrohte Tote Meer fließen. Ein anderer Teil würde entsalzt und Israel und den Palästinensern zugute kommen. Auch Jordanien braucht dringend Wasser: das Land besteht zu 92 Prozent aus Wüste, und die Bevölkerung wächst rasant, vor allem wegen der vielen Flüchtlinge aus Syrien.

Der Plan, das Tote Meer mit Wasser aus dem Roten Meer aufzufüllen, ist schon jahrzehntealt. Im Dezember 2013 einigten sich Jordanien, Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde auf ein Abkommen zur Rettung des Toten Meeres und einer Verteilung des Wassers in der Region.

"Wir sollten nicht Gott spielen"

Umweltschützer auf beiden Seiten des Jordans halten von dem Großprojekt allerdings nichts. "Wir sollten nicht Gott spielen und das Wasser aus zwei Meeren vermischen", sagt Gidon Bromberg. Man wisse einfach nicht, was danach passieren werde. Bromberg ist der israelische Vorsitzende der "Friends of the Earth", der einzigen grenzüberschreitenden Umweltgruppe, die auch in Jordanien und Palästina aktiv ist. "Besser tot als rot", lautete daher auch die Überschrift der ersten Stellungnahme seiner Organisation zur Studie der Weltbank, die das Vorhaben als "machbar" eingestuft hatte.

 

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