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Lage für Flüchtlinge in syrisch-türkischem Grenzgebiet katastrophal

Von nachrichten.at/apa, 09. Februar 2016, 20:19 Uhr
Welser brachte Spenden für Flüchtlinge an die syrisch-türkische Grenze
Kurdischen Flüchtlinge in einem Zeltlager in der Osttürkei. Bild: privat

BEIRUT. Die Lage für die aus Aleppo geflohenen Flüchtlinge im syrisch-türkischen Grenzgebiet wird immer katastrophaler.

Hilfsorganisationen berichteten am Dienstag von überfüllten Lagern und ganzen Familien, die auf der Straße schliefen. Der Hauptgrenzübergang Öncüpinar blieb weiterhin geschlossen - die UNO forderte die Türkei auf, die Schutzsuchenden ins Land zu lassen.

"Es gibt nicht mehr genug Platz für die Familien", sagte Ahmad al-Mohammed von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Viele Menschen schliefen unter freiem Himmel und hätten nur das bei sich, was sie in Eile auf der Flucht mitnehmen konnten. Wegen der Kälte und der überfüllten Lager gebe es zahlreiche Durchfallerkrankungen. Teilweise schliefen 20 Menschen in Sieben-Mann-Zelten.

Nach UN-Angaben flohen in den vergangenen Tagen 31.000 Menschen aus Aleppo und Umgebung vor der dortigen Offensive der syrischen Regierungstruppen, die von Russland unterstützt werden. EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte, die russischen Luftangriffe machten "eine jetzt schon schlechte Lage noch schlimmer". Die syrische Führung gewinne und die moderate Opposition verliere dadurch an Boden und "tausende weitere Flüchtlinge fliehen Richtung Türkei und Europa".

Die Türkei öffnet die Grenze derzeit nur für Notfälle und will die Flüchtlinge vorerst auf syrischem Gebiet versorgen. Helfer verteilen seit Tagen Kleidung, Matratzen und Nahrungsmittel. Auch das Welternährungsprogramm (WFP) begann mit der Verteilung von Hilfsgütern.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) rief die Türkei auf, die Bürgerkriegsflüchtlinge aufzunehmen. "Wir verstehen, dass die Türkei schon 2,5 Millionen syrische Flüchtlinge beherbergt und eine enorme Bürde trägt", sagte ein UNHCR-Sprecher. "Deswegen fordern wir die Staatengemeinschaft auf, der Türkei zu helfen."

Auch der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien äußerte sich "tief beunruhigt". Schätzungen zufolge seien etwa 80 Prozent unter den zehntausenden Flüchtlingen Frauen und Kinder. O'Brien rief die Konfliktparteien auf, zivile Einrichtungen zu verschonen und Zivilisten zu ermöglichen, sich an sicherere Orte zu begeben. Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wurde vor einigen Tagen im Süden von Syrien eines ihrer Krankenhäuser getroffen, dabei starben drei Menschen.

US-Außenminister John Kerry forderte Russland erneut dazu auf, sich an den Bemühungen um eine Waffenruhe und einen vollständigen humanitären Zugang für Hilfsbedürftige zu beteiligen. Was Russland in Aleppo tue, mache die Verhandlungen darüber "sehr viel schwieriger", erklärte er.

Die türkische Regierung fürchtet, die von russischen Luftangriffen unterstützte Offensive der syrischen Armee könne "schlimmstenfalls" bis zu 600.000 Menschen aus der Provinz Aleppo vertreiben. Ein im November zwischen der EU und der Türkei vereinbarter Plan verlangt von Ankara eine bessere Grenzsicherung. Im Gegenzug soll Ankara drei Milliarden Euro bekommen, um die mehr als 2,5 Millionen Flüchtlinge im Land zu versorgen.

Zwei Nichtregierungsorganisationen gaben unterdessen die Zahl der Menschen in insgesamt 46 belagerten syrischen Städten mit mehr als einer Million an. Die Betroffenen in und außerhalb der Hauptstadt Damaskus, in Homs, Deir al-Zor und der Provinz Idlib litten unter Nahrungs-, Trinkwasser- und Strommangel und drohten zu sterben, erklärten Pax aus den Niederlanden und The Syria Institute aus den USA, die sich zum Projekt "Siege Watch" zusammengeschlossen haben.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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Guny (309 Kommentare)
am 09.02.2016 20:46

.

Vorgestern 70.000, dann 35.000 und jetzt 31.000 Flüchtlinge aus Aleppo.

Hier "verteidigt" vornehmlich die Al-Nusra Front (= Al-Kaida Ableger --> Verhandlungspartner lt. deutschem Außenminister Steinmeier!?) eine wahabitisch-salafistische (und sunnitische) Extremistenorganisation.

Wo wollen die hin? Mit ihren Familien? Na, da wo sie hergekommen sind, und unterstützt wurden. Zurück in die Türkei (Riad, Katar & USA werden sich schon finanziell beteiligen).

Und ein erklecklicher Teil wird zu uns kommen.

Tatsache ist, dass es ca. 12 Mio. "echte" syrische Flüchtlinge gibt.

Ca. 8 Mio. sind in Syrien selbst auf der Flucht (lt. UNHCR).

Die meisten wohl im Einflussbereichs Assad`s.

Beginnend mit 2011 wird das Land sanktioniert und isoliert.

Wer hilft den innersyrischen Flüchtlingen?

Warum kommt niemand auf die Idee das immer noch in der UNO vertretene Land Syrien zu unterstützen?

Warum muss das syrische Volk, wegen eines US-Geostrategie "Regime-Change" das alles erdulden?

.

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 09.02.2016 20:58

Frage: Wie viele "echte" Einwohner hat Syrien?
Komme mit den Angaben in Ihrem Post nicht ganz klar - da müsste das Land ja leer sein...

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 09.02.2016 21:05

20.960.588 (2010), davon mehr als 4 Mio. ins Ausland geflüchtet (6/2015)

laut Wikipedia

servus

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eduard36 (802 Kommentare)
am 09.02.2016 20:27

Dann bitte sofort eine un pufferzone die von der un gesichert wird. Außerdem unterricht für die verlorene generation plus gute versorgung.....in europa können wir uns keinen mehr leisten

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max1 (11.582 Kommentare)
am 09.02.2016 21:04

Eine Pufferzone von 150km rund um Syrien in den Nachbarstaaten mit rigoroser Überwachung und Todesstreifen vermient mut Selbstschussanlagen, wie Quantanamo nur ein wenig grösser.
Hochspannungszäune habe ich noch vergessen. Versorgt mit Lenensmittel werden sie über einen Mittelmeerhafen. Waffen und Munition wird nicht geliefert und alle Flugkörper werden abgeschossen. Wenn die letzte Kugel verschossen ist gibt es Wahlen.

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