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Indien startet umfangreiches Ernährungsprogramm

28. August 2013, 00:04 Uhr
Indien startet Ernährungsprogramm für zwei Drittel seiner Bevölkerung
Mit einem neuen Programm will Indien Getreide zu niedrigen Preisen bereitstellen und den Hunger weiter Bevölkerungsteile bekämpfen. Bild: Reuters

NEU DELHI. 820 Millionen Inder sollen künftig fünf Kilo Getreide pro Monat zu Billigpreisen erhalten.

Es ist die wohl größte Essensausgabe der Welt. Künftig haben mehr als 820 Millionen Inder Anspruch auf Getreide zu Niedrigpreisen. Zwei Drittel der Bevölkerung sollen bald ein Kilogramm Reis für drei Rupien (vier Cent) erhalten, Weizen für zwei Rupien und andere Getreidesorten für eine Rupie – insgesamt fünf Kilogramm pro Kopf und Monat.

„Wir haben das Gesetz kreiert, damit niemand mehr hungert und kein Kind ohne Essen schläft“, sagte die Vorsitzende der regierenden Kongresspartei, Sonia Gandhi. Das Gesetz wurde in der Nacht zum Dienstag vom Unterhaus verabschiedet, wo es zwei Jahre lang lag. Letztendlich schwenkte die Opposition ein – schließlich wird in dem 1,2 Milliarden Einwohner zählenden Land in ein paar Monaten gewählt. Jede Partei schielt auf die Stimmen der Bedürftigen, denn 22 Prozent leben unter der absoluten Armutsgrenze.

Kritiker halten das Vorhaben wegen der schlechten Infrastruktur in Indien jedoch für kaum umsetzbar. Bei ähnlichen, kleineren Programmen wurde das hoch subventionierte Getreide immer wieder auf Märkten entdeckt. Das bisherige System sei von Löchern und Ineffizienz sowie „großflächiger Korruption“ geprägt, schreibt die für das Gesetz eingerichtete Expertenkommission.

Hälfte der Kinder unterernährt

In Indien ist trotz des starken Wirtschaftswachstums der vergangenen zwei Jahrzehnte laut UNICEF noch immer etwa die Hälfte der Kinder unterernährt und zu klein. „Und auch das neue Gesetz ist weit davon entfernt, Ernährungssicherheit zu bieten“, meint Nivedita Varshneya von der Welthungerhilfe in Indien. So werde zum Beispiel nur Getreide verteilt, nicht aber Linsen, Öle, Früchte, Gemüse und Milchprodukte.

Auch bemängelt Varshneya, dass die Agrarkrise des Landes und der ungleich verteilte Zugang zu Essen nicht angegangen werde – das seien aber die Hauptgründe für Hunger und Armut. „Weder werden Anreize geschaffen für mehr Nahrungsmittelproduktion noch für dezentrale Beschaffung und Lagerung, die den Farmern nutzen würde.“ Unklar bleibt auch, woher die 61,2 Millionen Tonnen Getreide kommen sollen und wie sie verteilt werden.

Sogar die Zentralbank äußert Bedenken: Der gigantische Getreidekauf durch den Staat werde die Marktpreise in die Höhe treiben, erklärte der technische Beirat. Und die Expertenkommission warnte, dass Warenhäuser und Verteilungswege noch fehlen.

Kopfzerbrechen bereitet vielen in Indien auch die Finanzierung. Umgerechnet mehr als 15 Milliarden Euro soll das neue Programm jährlich kosten.

Hunger reduzieren

Wenn weltweit ein Viertel weniger Nahrungsmittel verderben oder im Abfall landen würden, könnten 870 Millionen hungernde Menschen ausreichend ernährt werden. Das hat die UN-Agrarorganisation (FAO) berechnet. Sie startete jetzt in Bangkok eine Initiative, um die Menge an Nahrungsmitteln zu reduzieren, die auf dem Weg von der Ernte zum Endverbraucher schlecht werden, verloren gehen oder unverzehrt im Abfall landen. „Wir verlieren auf diese Art weltweit jedes Jahr 1,3 Milliarden Tonnen an Nahrungsmitteln“, sagte der FAO-Regionalvertreter für die Asien-Pazifik-Region, Hiroyuki Konuma. „Das wäre genug, um drei Milliarden Menschen zu ernähren.“

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