Indien baut Hochgeschwindigkeitszugstrecke
AHMEDABAT/TOKIO. Die von Japan mitfinanzierten Arbeiten an Indiens erster Hochgeschwindigkeitszugstrecke sind von den Regierungschefs beider Länder eröffnet worden.
Die Ministerpräsidenten Shinzo Abe und Narendra Modi erklärten am Donnerstag in der westindischen Stadt Ahmedabad den offiziellen Start des Projekts, das 17 Mrd. Dollar (etwa 14,2 Mrd. Euro) kosten soll.
Die gut 500 Kilometer lange Strecke der Bahn des japanischen Shinkansen-Typs wird zwischen Ahmedabad, der größten Stadt in Modis Heimatbundesstaat Gujarat, und der Finanz- und Filmmetropole Mumbai verlaufen. Die Züge sollen ab dem Jahr 2023 rollen. Weitere Strecken sollen folgen.
Japan finanziere das Projekt zu 81 Prozent, teilte die indische Regierung mit. Es handle sich um einen Kredit, der zu einem Zinssatz von 0,1 Prozent in den nächsten 50 Jahren zurückzuzahlen sei. Die Arbeiten würden voraussichtlich 20.000 Arbeitsplätze in Indien schaffen.
"Ein starkes Indien ist gut für Japan, und ein starkes Japan ist gut für Indien", sagte Abe anlässlich des feierlichen Spatenstichs während seines zweitägigen Indien-Besuchs. Der Weltbank zufolge ist Japan die drittgrößte Volkswirtschaft und Indien die siebtgrößte der Welt.
Indiens Züge transportieren täglich etwa 20 Mio. Menschen. Das Schienennetz ist veraltet, und es kommt häufig zu Entgleisungen. Die Hochgeschwindigkeitszüge sollen schneller als 250 Kilometer pro Stunde fahren können.