Horrorszenario: Risse im gefährlichsten Staudamm der Welt
BAGDAD / MOSSUL. Oberbefehlshaber der US-Truppen im Irak warnt vor drohender Katastrophe.
Der Mossul-Staudamm im Irak sei in akuter Gefahr, warnt der Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen im Irak. Bricht der marode Damm bei der bevorstehenden Frühlingsschmelze, könnte der Tigris eine halbe Million Menschen überschwemmen.
Die Staumauer des Mossul-Dammes könnte bersten, sagte US-General Sean MacFarland. "Wenn es passiert, wird es schnell gehen. Und das ist schlecht", prophezeit MacFarland.
Taucher untersuchen derzeit die Fundamente der 113 Meter hohen und 3400 Meter langen Sperre, welche Ingenieure der US-Armee für den gefährlichsten Damm der Welt halten. Das Bauwerk sei "in jeder Hinsicht unsicher". Sein Kollaps könne 500.000 Menschen in den Tod reißen und eine Million Anwohner obdachlos machen, urteilten die Fachleute.
Und die Gefahr wächst rapide. Denn Ende Februar setzt in den türkischen Bergen die Schneeschmelze ein und lässt die Wassermassen des Tigris anschwellen. Seit die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Sperre im August 2014 für elf Tage in ihre Gewalt brachte, bevor kurdische Peschmerga-Kämpfer sie zurückerobern konnten, sind alle Wartungsarbeiten gestoppt worden, und es klaffen immer größere Risse in der maroden Konstruktion.