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Hilfsprojekt in Kambodscha: Der Kinderplanet blüht prächtig auf

Von Von Alexander Ritzinger, 17. April 2010, 00:04 Uhr
Der Kinderplanet blüht prächtig auf
Bild: privat

Eine Urlaubsreise kann oft ungeahnte Folgen haben. Beispielsweise die Geburt eines bemerkenswerten Hilfsprojektes in Kambodscha. Eine Benefizveranstaltung in Grieskirchen unterstützt diese Initiative.

Christian Samhaber war mit einem Freund als Rucksacktourist in Kambodscha unterwegs. Wie es das Schicksal wollte, strandeten sie dort plötzlich ohne einen Knopf Geld in der Tasche. Nichts zu essen, eine Busfahrt unbezahlbar, der nächste Bankomat hunderte Kilometer entfernt. Plötzlich betritt ein gewisser Herr Long Lypo die Bühne. Er verköstigt die wildfremden Westler, zahlt ihnen die Busfahrt und erzählt ihnen vorher noch von seinem Schicksal unter dem Schreckensregime der Roten Khmer. Und er berichtet vom Leid der vielen Kinder, die verwaist und krank in diesem Land einer hoffnungslosen Zukunft entgegengehen. Und von seinem Engagement für diese Kinder.

Die beiden Oberösterreicher sind wie elektrisiert und beschließen spontan, ein Hilfsprojekt zu gründen. Wieder daheim, schließt sich der Initiative der Leondinger Erwin Greinöcker an und bald geht es Schlag auf Schlag. „Childrenplanet“ kommt ins Laufen. Die ersten Schritte wurden im Sommer 2009 gesetzt, mittlerweile hat das Kinderdorfprojekt in der Provinz Stung Treng konkrete Formen angenommen. Zwei Hilfsgüterlieferungen aus Österreich sind angekommen, über dem Eingangsportal zum Areal weht die oberösterreichische Fahne, denn auch das Land unterstützt „Childrenplanet“.

Schreckliche Zustände

Ein Trinkwasserbrunnen wurde errichtet, der Kindergarten ist im Rohbau fertig, das Schulgebäude soll bald folgen, zusätzlich wird auch noch ein kleines Krankenhaus gebaut. Bereits im Juni 2010 soll das Kinderdorf Childrenplanet weitgehend fertig gestellt sein. Ein Photovoltaik-System wird die Anlage künftig mit Strom versorgen.

Die derzeitige Situation, übrigens nicht nur in dieser Provinz, ist unerträglich. Erwin Greinöcker sagt: „Bei meinem Besuch im Februar 2010 im bereits bestehenden ,Spital’ konnte ich gar nicht glauben, was ich zu sehen bekam. In der Regenzeit rinnt das Wasser durch das löchrige Dach in die Schlafräume, die Decke und die Wände sind feucht und verschimmelt. Menschen liegen im Sterben, Kinder und Jugendliche sind bis zum Skelett abgemagert. Von einer technischen Ausrüstung kann man gar nicht sprechen.“

Greinöcker hat bei seinem Besuch im vergangenen Sommer einen Dokumentarfilm gedreht, der seit November 2009 bei Vorträgen und in Schulen gezeigt worden ist. Daraus entstanden bereits Kooperationen, beispielsweise mit der HAK Rohrbach, der Handelsschule Steyr und der Don Bosco Schule in Vöcklabruck.

Diese Zusammenarbeit hat einen tieferen Sinn. Christian Samhaber sagt: „Uns geht es auch um die Bewusstseinsbildung der jungen Menschen. Unser Motto ist daher: Jugend hilft Jugend oder Kinder helfen Kindern.“

Patenschaften um 20 Euro

Aber selbstverständlich ist auch die Hilfe der Erwachsenen gefragt. Beispielsweise durch allgemeine Spenden, aber auch durch die Übernahme von Patenschaften, die pro Kind und Monat 20 Euro kosten. Mit diesem Betrag kann die Schulbildung, die medizinische Versorgung, die Nahrung und das Trinkwasser finanziert werden.

„Wir versuchen dann auch einen persönlichen Kontakt zwischen Patenkindern und ihren ‚Eltern‘ herzustellen, beispielsweise durch Briefe beziehungsweise über Fotos“, sagt Samhaber.

Die Gründer von „Childrenplanet“ wollen bestimmten Grundlinien folgen. Dazu gehört, den Menschen in Kambodscha mit Respekt zu begegnen und in ihnen gleichberechtigte Partner zu sehen. Auf dieser Basis einer Partnerschaft soll die Armut mit ihren verheerenden Auswirkungen gemeinsam bekämpft werden.

„Childrenplanet“ will die ursprünglich im Lande vorhandenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kulturen der Menschen fördern. Wichtig ist auch der Ansatz, die Rechte der Kinder zu stärken und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Anlagen zu entfalten.

Außerdem soll die gleichberechtigte Mitwirkung von Frauen in der Entwicklungszusammenarbeit betont werden.

Eine grundlegende Idee ist auch, die Kommunen beim Schutz der natürlichen Ressourcen und der Umwelt zu unterstützen, und sie zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihren Lebensgrundlagen anzuregen.

Ein zentraler Grundsatz ist ebenso die Idee der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Entwicklungsprojekte sollen nach Ende der Förderung auch ohne Hilfe von außen weiterlaufen. Das kann aber nur dann funktionieren, wenn die Projekte bei der Bevölkerung auf breite Akzeptanz stoßen.

Benefizveranstaltung

Am 23. April findet ab 20 Uhr im Pfarrheim Grieskirchen die große Benefizveranstaltung „Tu was“ statt. Der gesamte Erlös aus den freiwilligen Spenden geht an das Kinderdorf-Projekt in Kambodscha. Organisiert hat das Wohltätigkeitsfest neben Samhaber der erst 20-jährige Taufkirchner Stefan Steiner. Die Theatergruppe „3samma“ und die Musiker von „Bumbumwoeli“ werden für beste Stimmung sorgen.

Nähere Informationen über die Benefizgala und das Projekt „Childrenplanet“ im Internet unter www.childrenplanet.at.

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