Heftige Unwetter im Westen Deutschlands
SAARBRÜCKEN. Ein heftiges Unwetter hat in der Nacht auf Freitag in den deutschen Bundesländern Saarland und Rheinland-Pfalz gewütet und Straßen sowie Keller unter Wasser gesetzt. "Die Lage ist dramatisch", sagte eine Polizeisprecherin in Saarbrücken in der Früh.
Vor allem die Ortschaften St. Ingbert, Kleinblittersdorf, Blieskastel sowie ein Ortsteil von Saarbrücken seien überflutet. "Wir haben wegschwimmende Autos und unterspülte Straßen." In Kleinblittersdorf stürzte demnach eine Brücke ein. Die Autobahn 1 wurde auf der Höhe Riegelsberg gesperrt, die Autobahn 620 auf der Höhe Saarbrücken. Die meisten Straßen in den betroffenen Gemeinden waren ebenso nicht befahrbar.
Auch in Rheinland-Pfalz wurden einige Regionen überschwemmt. In den Landkreisen Birkenfeld und Saarburg sowie im Raum Ludwigshafen gab es überflutete Straßen und vollgelaufene Keller, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte. In Morbach schlug ein Blitz in eine Kapelle ein. Die Turmspitze fing Feuer. Das Gebäude selbst brannte laut Polizei aber nicht ab.
In Frankenthal, Bad Dürkheim und Neustadt an der Weinstraße hatten die Feuerwehren in der Nacht viele Einsätze, wie ein Sprecher sagte. Rund 250 Notrufe seien eingegangen. Verletzte gab es nach vorläufigen Informationen nicht.
Auch in Baden-Württemberg gab es schwere Unwetter. Besonders betroffen war der Norden des Bundeslandes. Im Raum Mannheim, in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis kam es zu überfluteten Kellern und Straßen. Vereinzelt stürzten Bäume um. Auch rund um Karlsruhe flutete Regenwasser Keller und Straßen. Einen Schaden im sechsstelligen Bereich verursachte ein Blitzeinschlag in das Dach eines Einfamilienhauses in Sternenfels.
Auch Niedersachsen war betroffen. So schlug in Meppen (Landkreis Emsland) am Donnerstagabend ein Blitz in ein Wohnhaus ein und löste ein Feuer aus, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde niemand. In Nordrhein-Westfalen zogen am Donnerstag ebenfalls Gewitter über das Land. Vor allem im Münsterland standen Keller und Straßen unter Wasser. In der Nacht auf Freitag hatte sich die Lage vorübergehend beruhigt, wie ein Polizeisprecher in der Nacht sagte.
Nach den schweren Unwettern der vergangenen Tage erwarten die Meteorologen auch am Freitag im Westen und Norden Deutschlands teils kräftige Gewitter. Eine neue Unwetterfront werde sich voraussichtlich ab dem Morgen aus Richtung Rheinland-Pfalz kommend durch Nordrhein-Westfalen arbeiten, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Es könne auch im Süden gewittern.