Gedenken für Opfer des Amoklaufs von München
MÜNCHEN. In München haben am Sonntag die Gedenkfeiern für die Opfer des Amoklaufs vor gut einer Woche begonnen.
Im Liebfrauendom kamen Angehörige der neun Getöteten, führende deutsche Bundespolitiker und die politischen Spitzen Bayerns und Münchens sowie Bürger zu einem ökumenischen Gottesdienst zusammen. Im Anschluss sollte eine Gedenkstunde im bayerischen Landtag folgen.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte, Abschottung und Misstrauen und Angst dürften nun nicht das letzte Wort behalten. Für den Muslimrat München sagte Dhari Hajer in einem eindringlichen Gebet, Deutschland solle davor bewahrt werden, in einen "Kreislauf des Hasses und der Gewalt" zu verfallen.
An dem Gottesdienst beteiligten sich auch Vertreter der griechisch-orthodoxen Kirche und des Judentums. Neben Marx zelebrierte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, den Gottesdienst. Bedford-Strohm sagte, nach dem Erschrecken der Tatnacht und nach weiteren schlimmen Nachrichten und aus anderen Orten sei es nun Zeit, inne zu halten. "Uns alle bewegt die Frage, wie wir jetzt in die Zukunft gehen sollen." Vielleicht könne aus dem Erschrecken dieser Tat ja eine neue Achtsamkeit für die Kostbarkeit des Lebens entstehen.
Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), SPD-Chef Sigmar Gabriel, der Präsident des deutschen Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, sowie Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nahmen an der Trauerfeier teil. Dazu kamen zahlreiche Bundes- und Landesminister.
Der 18-jährige Amokläufer hatte im Bereich des Olympia-Einkaufzentrums neun Menschen erschossen, überwiegend Jugendliche. Anschließend tötete er sich selbst.