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Fukushima: "300.000 Kinder sind Versuchskaninchen"

18. Oktober 2014, 00:04 Uhr
Fukushima: "300.000 Kinder sind Versuchskaninchen"
Für Kazuhiko Kobayashi ist noch kein Ende der Atomkatastrophe in Japan absehbar. Bild: eku

LINZ/FUKUSHIMA. Japanischer Anti-Atom-Kämpfer Kobayashi auf Europa-Tour.

Terror, Krieg und andere schreckliche Ereignisse haben die Atomkatastrophe von Fukushima aus den Schlagzeilen verdrängt. Doch die Katastrophe sei auch 3,5 Jahre nach dem verheerenden Erdbeben und dem durch den nachfolgenden Tsunami ausgelösten GAU in den japanischen Reaktoren lange nicht beendet. Das sagte gestern der Anti-Atom-Kämpfer Kazuhiko Kobayashi vor einem Vortrag in Freistadt. Zu dem hatte ihn das Anti-Atom-Komitee sowie der Verein Sonne und Freiheit eingeladen.

Kobayashi, fast drei Jahrzehnte in Deutschland als Unternehmensberater im Industriebereich tätig, erlebte das Beben am 11. März 2011 hautnah mit. "Ich wohnte in Tokio, im 11. Stock und dachte, ich werde sterben", erzählte er bei einer Pressekonferenz. Wie die japanische Regierung und die internationale Atomenergiebehörde (IAEA) mit dem GAU umging, machte ihn praktisch über Nacht zum Warner vor der immer noch als sicher verkauften Atomenergie. "Entschädigung gab es bis heute nur für jene, die in einer 20-Kilometer-Zone um die havarierten Reaktoren lebten – alle anderen gingen leer aus." Die IAEA stellte sich seiner Meinung nach sofort hinter den Reaktorbetreiber TEPCO und verlangte von der Regierung, die Grenzwerte von einem Millisievert pro Jahr um das 20-fache zu erhöhen. "Damit wurde das Recht vieler auf Entschädigung einfach genommen."

Dazu kam, dass die Kinder seither einen "Dosismeter" tragen müssen. Die Daten werden täglich von den Lehrern gesammelt und weitergemeldet. "Damit hat man die einzigartige Chance bekommen, an Lebenden zu experimentieren. 300.000 Kinder sind seither Versuchskaninchen."

Warum sich trotz dieser Katastrophe der Widerstand in Japan gegen die Atomindustrie nicht stärker formiert und die Regierung sogar Atomreaktoren wieder hochfahren will, erklärt Kobayashi so: "Das ist die Mentalität, die von einem Shogun Mitte des 17. Jahrhunderts gezielt gezüchtet worden ist. Der sagte: ‘Mit Gewalt kannst du ein Land nur kurz erobern. Lange beherrschen geht nur mit Gehirnwäsche.’"

"Europa ist dann erledigt"

Mit seinen Vorträgen will Kobayashi wachrütteln. Die EU-Genehmigung für Staatsförderungen für den Akw-Neubau Hinkley Point (Großbritannien) hält er für Wahnsinn. Die Bürger sollten bedenken, dass alleine die Aufbereitungsanlage in der Normandie (La Hague) eine unvorstellbare Gefahr darstelle. "Wenn dort etwas passiert, war Fukushima eine Kleinigkeit – Europa ist dann erledigt." (eku)

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1  Kommentar
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Ameise (45.683 Kommentare)
am 18.10.2014 09:55

doch der Schmiergeldgeilen Politik ist das wurscht...

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