Frachtmaschine stürzte bei Landeanflug in ein Dorf
BISCHKEK. Kirgistan: Mindestens 37 Menschen starben – während des Anflugs herrschte dichter Nebel.
Die Tragödie überraschte viele Menschen im Schlaf oder beim Frühstück: Beim Landeanflug auf den Flughafen der kirgisischen Hauptstadt Bischkek stürzte eine türkische Frachtmaschine am Montag in eine Siedlung. 37 Menschen, die meisten von ihnen Bewohner des Dorfes, starben.
Die Boeing-747 war auf dem Weg von Hongkong nach Istanbul und wollte zum Tanken einen Zwischenstopp in Bischkek einlegen, als sie gegen 2 Uhr MEZ nahe dem Flughafen Manas auf Datscha-Suu stürzte. Unter den Opfern waren die vier Piloten der Frachtmaschine und auch sechs Kinder.
17 Häuser des Dorfes wurden bei dem Absturz komplett zerstört, knapp 30 weitere beschädigt. "Wir hörten ein lautes Dröhnen, und dann fühlte es sich an wie ein Erdbeben", berichtete eine Pensionistin. "Viele Menschen schliefen noch, alles um uns herum brannte. Ein Trümmerteil fiel auf das Haus unserer Nachbarin. Sie und ihre ganze Familie starben."
Über dem Gebiet hing seit Stunden dichter Nebel. Bereits am Sonntagabend musste eine Maschine mit Präsident Almasbek Atambajew an Bord deswegen auf dem Heimflug aus China auf einen 400 Kilometer von Bischkek entfernten Flughafen ausweichen, wie sein Büro mitteilte.
Dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Muhammetkaly Abulgasijew zufolge erlaubten die Wetterbedingungen am Montag jedoch durchaus eine Landung. Vor der verunglückten Boeing seien elf Maschinen trotz des Nebels ohne Probleme gelandet, sagte Abulgasijew auf einer vom Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz. Nach seinen Angaben vermuteten die Experten einen Pilotenfehler.