Fast 500 Bergleute in ostukrainischer Kohlegrube gefangen
DONEZK. In einem Bergwerk in der umkämpften Ostukraine stecken fast 500 Bergarbeiter unter Tage fest.
In der Kohlegrube sei der Strom ausgefallen, erklärte das Katastrophenschutzministerium der international nicht anerkannten "Volksrepublik Donezk" am Montag. Zuvor sei ein regionales Umspannwerk von einer Granate getroffen worden.
Zum Zeitpunkt des Stromausfalls seien 496 Kumpel unter Tage gewesen, sagte ein Ministeriumssprecher einer Nachrichtenagentur. Derzeit liefen Vorbereitungen, um die Arbeiter sicher nach oben zu bringen. "Das Belüftungssystem funktioniert. Lebensgefahr besteht für die Kumpel nicht", ergänzte ein Minister der "Volksrepublik", Julian Bedilo. Nach Angaben eines Mitarbeiters des Verteidigungsministeriums der selbsternannten Volksrepublik wurden 110 Kumpel bereits in Sicherheit gebracht.
Bereits am 11. Jänner saßen mehr als 300 Bergarbeiter in derselben Mine stundenlang unter Tage fest. Auch damals fiel der Strom nach dem Einschlag eines Geschoßes in einem regionalen Umspannwerk vorübergehend aus. Alle Kumpel wurden gerettet.
Die Sasjadko-Grube nahe der von prorussischen Rebellen kontrollierten Stadt Donezk gehört zu den größten Bergwerken in Osteuropa. Bis zu 10.000 Arbeiter arbeiten dort. Bei einer Gasexplosion im Jahr 2007 waren in der Grube mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen.
Seit neun Monaten liefern sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Rebellen im Osten des Landes Gefechte. In den vergangenen Tagen nahmen sie wieder an Heftigkeit zu. Seit April 2014 wurden fast 5.100 Menschen getötet.
Arbeiten sie hoffentlich fieberhaft an der Wiederherstellung der Stromleitungen? Oder sind ihnen die Bergleute, die bei mieser Belüftung in der Dunkelheit gefangen sind, egal? Was ist das nur für eine schlimme Zeit!