Erdrutsch in China machte Dorf dem Erdboden gleich
PEKING. Zwei Tage nach dem großen Bergrutsch in China mit 93 Vermissten sind die Aufräumarbeiten am Montag unterbrochen worden, weil die Gefahr eines neuen Erdrutsches bestand.
Ein junges Paar mit einem einmonatigen Sohn entkam wie durch ein Wunder der Katastrophe: Qiao Dashi wurde nachts durch das Schreien des Babys geweckt und wechselte ihm die Windel, als er ein donnerndes Geräusch wahrnahm. "Das Haus wackelte, im Wohnzimmer waren Felsbrocken", sagte Qiao vom Krankenbett aus dem staatlichen Sender CCTV.
"Meine Frau und ich sind darüber geklettert, haben uns unser Baby geschnappt und sind so schnell wie möglich raus."
Nach tagelangen Regenfällen war Samstag früh im Kreis Mao ein Berghang abgerutscht und hatte das Dorf Xinmo mit 62 Häusern komplett unter sich begraben. Es gab nur noch eine Hunderte Meter breite Geröllwüste. Der Fluss im Tal wurde über zwei Kilometer Länge zugeschüttet. Seit Wochen gehen in China heftige sommerliche Regenfälle nieder.
Aufräumarbeiten unterbrochen
Zwei Tage nach dem großen Bergrutsch in China mit 93 Vermissten sind die Aufräumarbeiten am Montag unterbrochen worden, weil die Gefahr eines neuen Erdrutsches bestand. Die Radarbeobachtung habe Veränderungen an dem Berghang festgestellt, weshalb die Unglücksstelle evakuiert worden sei, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.
Bisher wurden auch keine weiteren Opfer mehr gefunden. Es seien erst zehn Leichen geborgen worden, teilten die Behörden des Kreises Mao in der Provinz Sichuan mit. Einige der Opfer dürften bis zu 20 Meter tief unter Erdmassen begraben liegen. Nach tagelangen Regenfällen hatte der Bergrutsch am Samstag das Dorf Xinmo mit rund 60 Häusern unter sich begraben.