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Ein Toter bei Protesten in Brasilien

Von nachrichten.at/apa, 21. Juni 2013, 07:50 Uhr
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Bildergalerie Proteste Brasilien
Proteste Brasilien  Bild: EPA

RIO DE JANEIRO. Die Proteste in Brasilien weiten sich aus. Eine Million Menschen gingen in der Nacht auf Freitag in 100 Städten auf die Straße. Ein Mann kam ums Leben, Hunderte wurden verletzt.

Die Demonstranten forderten ein besseres Gesundheits- und Bildungssystem und eine Ende von Korruption. Vielfach endeten die Demonstrationen in Gewalt. In vielen Städten gerieten die Proteste außer Kontrolle - es kam zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Präsidentin Dilma Rousseff verschob eine für Sonntag geplante Reise und berief für Freitagvormittag (Ortszeit) eine Krisensitzung ein.

In Rio de Janeiro wurden 44 Menschen verletzt, in Brasilia mehr als 100. Viele erlitten Verletzungen durch Gummigeschoße der Polizei oder hatten Atemwegsbeschwerden durch Tränengas-Granaten.

Straßenschlachten in Rio

Die größten Proteste gab es in Rio mit rund 300.000 Menschen. Die Allermeisten demonstrierten völlig friedlich und zogen durch das Zentrum der Stadt in Richtung Amtssitz des Bürgermeisters. Eine kleine Gruppe von Protestteilnehmern bewarf die Sicherheitskräfte mit Steinen. Die Situation eskalierte, als die Polizei Tränengas-Granaten auf den Protestzug abfeuerte. Anschließend kam es zu Straßenschlachten. Randalierer setzten im Verlauf der Nacht Autos in Brand, rissen Zäune um und steckten Plastikplanen in Brand.

Die Polizei war mit berittenen Einheiten und gepanzerten Fahrzeugen im Einsatz und ging laut Augenzeugen brutal gegen die Demonstranten vor. "Die Polizei hat komplett die Kontrolle verloren und ist unfähig, mit solchen Demonstrationen umzugehen", sagte die Kollegin eines TV-Reporters, der durch ein Gummigeschoß am Kopf verletzt wurde.

Mann von Auto überrollt

In Ribeirao Preto, rund 330 Kilometer nördlich der Metropole Sao Paulo, kam nach Polizeiangaben ein Demonstrant ums Leben. Ein Auto sei in eine Gruppe von drei Menschen gefahren, wobei einer von ihnen getötet wurde, schrieb die Polizei auf Twitter. Brasilianische Medien berichteten, das Auto habe versucht, an Demonstranten vorbei zu fahren, die eine Straße blockierten.

In Sao Paulo gingen mehr als 100.000 Menschen auf die Straße. Dort verliefen die Proteste weitgehend friedlich.

Zusammenstöße gab es in mindestens zehn weiteren Städten, darunter in der Hauptstadt Brasilia, wo 30.000 Menschen an einen Protestzug durchs Regierungsviertel teilnahmen. Auch dort setzte die Polizei massiv Tränengas und Gummigeschoße ein. Tausende zogen vor das Außenministerium, besetzten dort eine Rampe und zündeten direkt an dem Ministerium ein großes Feuer an.

In Campinas bei Sao Paulo kam es an einer Straßenkreuzung zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstranten. In Salvador in Bahia, wo am Donnerstag eine Partie des Confederations Cups ausgetragen wurde, setzten Randalierer einen Bus in Brand und beschädigten zwei Mini-Busse des Fußball-Weltverbandes FIFA. Die Protestaktionen in mehr als 100 Städten des Landes waren vor allem über das Internet koordiniert worden.

Seit fast zwei Wochen gehen in Brasilien täglich zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen hohe Ausgaben für die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016 zu protestieren und mehr Investitionen ins Gesundheits- und Bildungssystem zu fordern.

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